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Bad Tölz. (PM Löwen) Erstmals seit Bestehen der DEL2 spielen die Tölzer Löwen Playoffs. Nach einem hervorragenden fünften Tabellenplatz starten die Buam direkt im... Tölzer Löwen fiebern dem Viertelfinale gegen Heilbronn entgegen

Kevin Gaudet (Trainer EC Bad Tölz) während einer Auszeit – © A. Chuc (https://chuc.de)

Bad Tölz. (PM Löwen) Erstmals seit Bestehen der DEL2 spielen die Tölzer Löwen Playoffs. Nach einem hervorragenden fünften Tabellenplatz starten die Buam direkt im Viertelfinale in die geilste Zeit des Eishockeyjahres. In den folgenden Zeilen gibt’s alle Infos zum Modus, dem Gegner und der Verletztensituation.

Rückblick

Hinter der DEL2 liegt die engste Hauptrunde der Liga-Geschichte. Die Plätze sieben und elf trennten in der Endabrechnung nur drei Punkte. Die Tölzer Löwen schlossen die reguläre Saison auf Rang fünf ab – die mit Abstand beste Platzierung seit dem Aufstieg. Großen Anteil daran hatte Marco Pfleger, der mit seinen 69 Scorerpunkten auf Rang drei der ligaweiten Scorerliste rangiert. Auch im Powerplay liegen die Buam weiterhin auf Rang vier. Die Erfolgsquote liegt bei 23,3%. Der herausragendste Wert ist allerdings wohl die Auswärtsstatistik. Durch den Punkt am letzten Spieltag in Dresden schließen die Löwen hier die Tabelle auf Rang 1 ab. Zwölf der 26 Spiele in fremden Gefilden wurden siegreich bestritten.
Insgesamt kann durchaus mit Stolz auf den absoluten Großteil der zurückliegenden 52 Spiele geblickt werden. Das Saisonziel “direkter Klassenerhalt” wurde mit Bravour erreicht. Nun gilt der volle Fokus dem Viertelfinal-Gegner: Den Heilbronner Falken.

Der Gegner

Heilbronn gegen Bad Tölz. Da war doch was. In den vier Hauptrunden-Duellen gab es 39 Tore zu bestaunen – fast zehn pro Spiel. Auch die 204 Strafminuten können sich sehen lassen. Ganze 140 davon gehen auf das erste Auswärtsspiel bei den Falken zurück, als die Löwen durch eine lange doppelte Überzahl das Spiel im Schlussdrittel noch drehen konnten. Es war der erste von drei Siegen gegen die Unterländer. Im ersten Vergleich unterlagen die Buam vor heimischem Publikum noch in der Verlängerung. Danach gab es drei ebenso knappe Siege gegen die von Alexander Mellitzer trainierten Falken. Topscorer der Heilbronner ist sowohl im direkten Duell mit den Löwen (vier Tore, vier Vorlagen), als auch über die ganze Saison hinweg Dylan Wruck. Seine 88 Punkte sind Liga-Bestwert und seit 2013/14 unübertroffen. Unter anderem dank dem Halb-Kanadier und des besten Powerplays der Liga stellen die Falken die beste Offensive der Liga (209 Tore). “Sie sind eine extrem schnelle Mannschaft”, ist sich Kevin Gaudet der Schwere der Aufgabe bewusst.

Playoff-Historie gegen Heilbronn

Zurückliegende Playoff-Duelle mit den Falken sind unvergessen und hochemotional. Da wäre die Serie im Jahre 1996. In der Best-of-three-Serie gewannen beide Teams je das erste Heimspiel. Der Tölzer Kurier schrieb damals: “Fast 3000 Heilbronner Eishockeyfans konnten es nicht fassen, was sich da vor ihren Augen abgespielt hatte. “Ihr” HEC, der Südmeister, hatte auf eigenem Eis das Playoff-Halbfinale nach Penaltyschießen mit 4:5 gegen den EC Bad Tölz verloren.” Die Saison, in der Klaus Kathan noch als “Youngster” durchging und sich Vladimir Kames mit 130 Punkten in 58 Spielen die Topscorer-Krone sicherte, schlossen die Buam als Vizemeister ab. “Spannender als das, was der Heilbronner EC und der EC Bad Tölz in dieser Playoff-Runde boten, kann Eishockey wohl nicht mehr sein (…) Obwohl die Isarwinkler bei diesem dritten und letzten Aufeinandertreffen insgesamt das entscheidenden Quentchen besser waren, sah es doch in der vermeintlich entscheidenden Phase nach einem Heilbronner Sieg aus. Innerhalb von 37 Sekunden hatten Koziol und Schädler aus einem 2:3-Rückstand eine Heilbronner 4:3-Führung gemacht. Doch bevor die Schlußsirene die Platzherren rettete, folgten in der regulären Spielzeit drei Spielminuten, von denen ECT-Chef Klaus Mangold behauptete, nie habe eine Tölzer Mannschaft so gut gespielt. (…) Als die Verlängerung torlos blieb, und seine Felle weiter und weiter davonschwimmen, griff HEC-Trainer Sascha Barinew zu einer letzten List. (…) Knapp zwei Minuten vom Ende ließ Barinew den Schläger von Petr Taticek nachmessen. Taticeks Arbeitsgerät wies bei der Messung tatsächlich eine verbotene Krümmung auf. Der Tscheche bekam zwei Strafminuten.”, so eine weiter Anekdote aus dem Tölzer Kurier.
Auch in der Spielzeit 2000/2001 trafen sich ECT und HEC im Halbfinale. Diesmal ging es im Modus Best-of-five ebenfalls über die volle Distanz und wieder hatten die Schwarz-Gelben das bessere Ende für sich. Nachdem zuvor schon der SC Riessersee rausgekegelt wurde, stand erneut die Vizemeisterschaft zu Buche. Klaus Mangold, weiterhin ECT-Präsident, entschied sich aus Aberglauben das entscheidende fünfte Spiel nicht im Stadion, sondern im Auto davor zu verfolgen. “Wir haben hier verloren, als ich da war. Da habe ich mir gedacht: Bleib´ lieber draußen.” Erst nach dem 5:1-Führungstreffer nahm Mangold an der sich anbahnenden Feier teil. Tölzer Kurier: “Es ist geschafft! Der EC Bad Tölz steht im Play-off-Finale der 2.Bundesliga. Wie schon 1996 kickte der EC Bad Tölz wiederum im Halbfinale mit einer taktisch grandiosen Leistung und einem “tausendhändigen” Ilpo Kauhanen den Heilbronner EC aus dem Rennen.”

Die Gegenwart

Zurück ins “Hier und Jetzt”. Es besteht kein Zweifel, dass die diesjährige Playoff-Serie gegen die Heilbronner Falken an die Emotionalität zurückliegender Vergleiche anknüpfen kann. Die Löwenspieler haben nach dem Hauptrunden-Finale erstmal drei Tage frei bekommen. Am Donnerstag folgte dann ein vergleichsweise leichtes Training. “Nach drei Tagen Pause wollte ich nicht zu hart trainieren, damit keine neuen Verletzungen dazukommen. Morgen und übermorgen werden wir aber hart trainieren”, erklärt Kevin Gaudet.
In der Ausfallliste bahnt sich derweil Positives an. Markus Eberhardt ist zwar weiterhin leicht krank, wird aber morgen bereits – abseits des Teams – wieder aufs Eis gehen. Seinem Einsatz gegen Heilbronn steht nichts im Wege. Und auch bei Saša Martinovic und Niklas Heinzinger besteht zumindest Hoffnung.

Der Modus

Gespielt wird im Modus Best-of-seven. Bedeutet: Das Team, das als erstes vier Siege erreicht, rückt ins Halbfinale vor. Das Heimrecht liegt aufgrund der besseren Abschlussplatzierung bei den Heilbronner Falken. Ein entscheidendes siebtes Spiel würde also in der Kolbenschmidt Arena stattfinden.
Ist in den einzelnen Partien nach 60 Minuten kein Sieger gefunden, geht es in eine fünf-gegen-fünf-Verlängerung. Hier wird so lange gespielt, bis ein Tor fällt – egal, wie viele weitere Drittel dafür nötig sind. Aus Löwensicht sicher nicht die schlechteste Lösung, war das Penaltyschießen in der laufenden Saison nicht unbedingt eine Stärke (ein Sieg, vier Niederlagen).

Die Termine

Freitag, 13.03., 20 Uhr: Heilbronner Falken vs. Löwen
Sonntag, 15.03., 18:30 Uhr: Löwen vs. Heilbronner Falken
Freitag, 20.03., 20 Uhr: Heilbronner Falken vs. Löwen
Sonntag, 22.03., 18:30 Uhr: Löwen vs. Heilbronner Falken
—- falls nötig —-
Dienstag, 24.03.: Heilbronner Falken vs. Löwen
Freitag, 27.03.: Löwen vs. Heilbronner Falken
Sonntag, 29.03.: Heilbronner Falken vs. Löwen

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