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Neuss. (EM) Das hatte man sich ursprünglich sicherlich ganz anders vorgestellt. Die Corona-Pandemie hat die Deutsche Eishockey Liga (DEL) weiterhin sehr fest im Griff.... Terminnot immer größer in der DEL

Krefelds Trainer Igor Zakharkin – © Sportfoto-Sale (DR)

Neuss. (EM) Das hatte man sich ursprünglich sicherlich ganz anders vorgestellt. Die Corona-Pandemie hat die Deutsche Eishockey Liga (DEL) weiterhin sehr fest im Griff.

Besonders im Abstiegskampf wird immer mehr der Rechenschieber benötigt, da der ursprünglich als Alternative vereinbarte Punktequotient immer mehr an Bedeutung gewinnt. Ein Abschluss der Hauptrunde mit 56 absolvierten Spielen pro Team erscheint mittlerweile fast ausgeschlossen.

Saveljev: „Es ist noch alles möglich“

„Wir werden bis zum letzten Spiel in diesem Abstiegskampf nicht aufgeben. Es ist noch alles möglich, denn bei 13 spielen sind noch 39 Punkte zu vergeben“, sagte Sergey Saveljevs, Geschäftsführer der Krefeld Pinguine, bei MagentaSport.

Hoffnung konnten die Pinguine am Sonntag nach dem Sieg gegen München wieder schöpfen. Mit 3:2 konnten die stark ersatzgeschwächten Seidenstädter die „Roten Bullen“ bezwingen. Insgesamt neun Spieler fielen bei den Pinguinen aus. Saveljevs bestätigte, dass wichtige Leistungsträger wie Hersley und Bergström für den Rest der Saison ausfallen werden. Bei Jensen-Abo hat er noch Hoffnung, dass der Däne in der Schlussphase der Saison noch einmal eingreifen kann.

Der Klassenerhalt ist und bleibt das große Ziel der Pinguine. Gleichzeitig müssen Saveljev & Co aber auch zweigleisig planen. Im Falle eines Abstiegs geht der Geschäftsführer davon aus, dass man dann auch in der DEL2 spielen wird. Ihm ist dabei klar, dass der im April überschaubare Markt an deutschen Spielern für jeden Absteiger eine große Herausforderung bei der Kaderplanung für die DEL2 darstellt. Schließlich gilt es im DEL Unterhaus mit weniger Kontingentspielern und damit auch mit mehr deutschen Spielern einen konkurrenzfähigen Kader zu bestücken. Heute treten die Pinguine als Tabellen-Schlusslicht bei den Kölner Haien an. Die Haie konnten sich mit dem Sieg in Bremerhaven ebenfalls etwas Luft verschaffen. Im Vergleich zu den anderen Teams im Tabellenkeller haben die Domstädter aber schon 49 Spiele absolviert.

Augsburger Panther haben erst 40 Spiele absolviert

Und damit wäre man schon beim nächsten Problem in der Liga. Gefühlt befindet sich wieder einmal die halbe Liga in Quarantäne oder hat zumindest mit neuerlichen Corona-Fällen zu kämpfen. Aktuell sind Schwenningen, Bietigheim, Nürnberg und Berlin in Quarantäne. Die Düsseldorfer EG vermeldete heute mehrere Infektionen, will aber gegen Bremerhaven antreten.

Beim Blick auf die Tabelle und den Kalender fällt es schwer daran zu glauben, dass die Tabelle am Ende bei jedem Team die angepeilten 56 Spiele aufweist. Die DEL hatte bereits die Hauptrunde nach hinten bis zum 5. April verschoben. Während der Olympiapause wurden schon einige Spiele nachgeholt. Und dennoch sind noch längst nicht alle ausgefallenen Spiele neu terminiert. In der MagentaSport Eishockeyshow wurde das Thema ebenfalls aufgegriffen und mit folgenden Zahlen untermauert.

Iserlohn, das in dieser Saison gleich zwei Mal von massiven Corona-Ausbrüchen geplagt war, hat noch drei Spiele nicht neu angesetzt. Zwei Heimspiele gegen Straubing und Berlin, sowie die Auswärtspartie in Nürnberg. Für die Partie in Nürnberg steht der 27. März als möglicher Nachholtermin im Raum. Warum Liga und Klubs es nicht geschafft haben die Nachholpartie vom 47. Spieltag gegen die Straubing Tigers kurzerhand am morgigen Mittwoch zu absolvieren, ist mehr als fraglich. Beide Teams hätten spielfrei.

Aufsteiger Bietigheim befindet sich momentan auch in Quarantäne. Ob die Steelers am Freitag in Iserlohn antreten, bleibt ebenso noch abzuwarten. Im Vergleich zu den Roosters könnte der Aufsteiger aber theoretisch noch alle 56 Partien absolvieren. Ähnlich sieht es bei den Kölner Haien aus, die bereits 49 Partien absolviert haben. Die Krefeld Pinguine können nach bisher 43 Spielen ebenfalls auf 56 absolvierte Spiele hoffen. Besonders heftig sieht es auch für die Augsburger Panther aus. Die Fuggerstädter haben erst 40 Spiele gespielt und noch vier Partien ohne Nachholtermin. Zwei Heimspiele gegen Mannheim und die Roadtrips nach Schwenningen und Ingolstadt dürften extrem schwierig neu anzusetzen sein. Die Schwenninger Wild Wings (45 Spiele) warten dementsprechend auch auf einen Termin für das Match gegen die Panther.

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Kommt das Thema Abstieg doch noch einmal auf den Tisch?

Schon vor Monaten hatte man sich innerhalb der DEL darauf verständigt, dass man auch in dieser Saison den Punktequotienten anwenden wird. Gegenüber der ARD-Sportschau erklärte DEL Geschäftsführer Gernot Tripcke, dass der seinerzeit einstimmig beschlossene Punktequotient nicht ideal sei, sich aber jeder hätte darauf einstellen können.

Mittlerweile mehren sich hinter vorgehaltener Hand die Stimmen innerhalb der Liga, dass man durch umstrittene Absagen den Divisor klein hält und es so zu Manipulationen kommt. Mit an Sicherheit angrenzender Wahrscheinlichkeit kann man davon ausgehen, dass nicht alle Teams ihre 56 Hauptrundenspiele schaffen werden. Laut ARD-Sportschau haben mehrere Klubvertreter angeregt den schon von zwei auf ein Team reduzierten Abstieg in dieser Saison nochmals komplett auszusetzen. Das Vorhaben stieß allerdings schon vor Wochen bei den DEL2 Vertretern auf wenig Gegenliebe. Das Unterhaus hätte gerne, wie ursprünglich vereinbart, ein „Zugpferd“ aus der DEL nächste Saison in seiner Liga.

Nicht ausgeschlossen ist, dass der sportliche DEL Absteiger am Ende der Saison Rechtsmittel einlegen wird. Es droht im Eishockey dann wieder einmal ein „Sommertheater“.

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