Teamcheck ERC Ingolstadt: Jünger, größer, kräftiger

Ingolstadt. (SO) Lang war die Sommerpause für den ERC Ingolstadt nicht. In der vergangenen Saison ging es bis in die Play-offs. Da flog man gegen Mannheim raus. Dann folgte die Inline-Hockey-WM, bei der einige Spieler teilnahmen. Vor allem aber war die Saturn-Arena der Austragungsort. Und im August stand bereits die European Trophy aus dem Programm. Und die stellte sich als erfolgreiche Vorbereitung heraus. Mit Siegen gegen HIFK Helsinki, Frölunda Göteborg , Färjestads BK und Mannheim sowie nur knappen Niederlagen gegen Zug und Jokerit Helsinki stand man in der eigenen Gruppe an der Tabellenspitze. Trainer Rich Chernomaz war zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. Zwar möchte er noch an der Verteidigung feilen, aber die Ergebnisse gegen die Top-Teams aus Finnland und Schweden überzeugten. Daran heißt es anzuknüpfen, denn die Mannschaft will wieder so weit wie möglich nach vorne kommen. Im Großen und Ganzen blieb das Team zusammen. Schon früh im Jahr wurden Verträge verlängert, um Stabilität in die Mannschaft zu bekommen. Nur punktuell wurde verstärkt. Und das vor allem mit großen, wuchtigen Spielern wie Tim Conboy oder Alexander Oblinger. Aber auch mit wieselflinken wie Patrick Hager oder Björn Barta. Herb war der Verlust von Tor-Garant Rick Girard, der trotz eines bestehenden Vertrags nicht aus dem Heimat-Urlaub zurückkam, weil er dort ein vielversprechendes Jobangebot bekommen hatte und er deswegen seine Karriere beendete.

Der Kader 12/13:

Tor:

Philipp Hähl
Der Nachwuchstorhüter ist die eiserne Reserve. Ob er zum Zuge kommt, hängt von den beiden anderen ab.

Ian Gordon/Markus Janka
Das Torhüter-Dreamteam steht auch diese Saison zwischen den Pfosten. In der Vorbereitung wechselten sie ich regelmäßig mit ihren Einsätzen ab und brachten hervorragende Leistung.

Verteidigung:

Tim Conboy hat schon in der European Trophy, wie hier gegen Göteborgs Lundqvist, gezeigt, dass er hinlangen kann – © by ISPFD (sportfotocenter.de)

Chris Heid
Mit dem Wechsel der Rückennummer soll alles besser werden. Er möchte einen sicheren Platz in der Mannschaft und auf dem Eis kämpfen.

Tim Conboy
Der Neuzugang soll vor dem Tor aufräumen. Die körperliche Statur hat er allemal und seine Strafzeitenstatistik aus der vergangenen Saison in der AHL mit 199 Minuten spricht auch für sich.

Michel Périard
Der stille Arbeiter im Hintergrund. Wird sich gegen die großen Jungs behaupten müssen. Er ist aber auch immer der Mann für das wichtige Tor genau zur richtigen Zeit.

Jeff Likens
Auch einer der tough guys. Als Verteidiger zudem torgefährlich

Tim Hambly
Fair und torgefährlich. Ein ganz wichtiger Spieler.

Jakub Ficenec
Das Urgestein beim ERC will noch mal alles geben. Er ist beruflich wie privat fest in Ingolstadt verwurzelt. Sein Schlagschuss ist nach wie vor gefürchtet.

Derek Dinger
Der Neuzugang aus Düsseldorf war in der Vorbereitung unauffällig. Aber solide Verteidiger sind extrem wichtig.

Sturm:

Jared Ross, Kris Sparre und Derek Dinger bejubeln Neuzugang Patrick Hager (mitte) – © by ISPFD (sportfotocenter.de)

Kris Sparre
Der Wirbelwind sorgte in der Vorbereitung für tolle Szenen, aber auch für Strafzeiten. Die Saison wird spannend.

Christoph Gawlik
Scheint an seine gute Leistung vom Vorjahr anknüpfen zu können. Ist nach wie vor giftig und torgefährlich.

Tyler Bouck
Ist wieder topfit aus dem Sommer gekommen.

John Laliberte
Kommt mit einer Statistik von +29 aus Wolfsburg. 34 Strafminuten zeugen von einer sehr fairen Spielweise.

Joe Motzko
Die Überraschung der Vorbereitung. Nach einer durchwachsenen Saison dreht der US-Amerikaner wieder voll auf. Er sagt, er habe seinen Trainingsstil verändert. Mit Erfolg, wie man sieht.

Alexander Oblinger
Der 1,91-Meter-Hühne kam aus Nürnberg. Bereits in der Vorbereitung zeigte er sein Können. Immer torgefährlich, kann er Glanzpunkte setzen.

Craig Weller
Hat sich als Try-out-Spieler empfohlen. Mit seiner wuchtigen Statur kann er aufräumen und Platz schaffen.

Björn Barta
Der Rückkehrer kommt mit einer Statistik von -12 an seine alte Wirkungsstätte. Das soll sich ändern. Die Vorbereitung sah vielversprechend aus.

Thomas Greilinger
Hat mit Derek Hahn und Neuzugang Patrick Hager zwei exzellente Mitspieler an seiner Seite. Diese Reihe klingt nach einigen Toren.

Jared Ross
Musste aus der Hahn/Greilinger-Reihe weichen. Ist anpassungsfähig und legte die gewohnte Quirligkeit an den Tag.

Derek Hahn
Zusammen mit Thomas Greilinger brandgefährlich. Zeigte sich auch schon in der Vorbereitung.

Patrick Hager
Der Nationalspieler kommt aus Krefeld. Dort hat er zwar letzte Saison 108 Strafminuten gesammelt, aber bei seinem Einsatz kann man das verschmerzen.

Sean O’Connor
Im Moment noch das große Fragezeichen. Ist nach seiner komplizieren Schulteroperation noch mehrere Wochen außer Gefecht.

Jean Francois Boucher
Ebenfalls ein Rückkehrer, der sich aber erst wieder an das größere Europäische Eis gewöhnen muss.

Ausblick:

Die Panther haben sich sehr gezielt verstärkt. Physisch starke Spieler mit einem guten Charakter wurden verpflichtet. Insbesondere im Sturm hat man mit Hager und Laliberte zwei „dicke Fische“ an Land gezogen. Aber auch Oblinger, Barta und Weller sind mehr als Ergänzungen. Insbesondere Oblinger könnte sich, wenn es ihm gelingt den nächsten Schritt zu machen, zu einem weiteren Trumpf entwickeln. Bei O´Connor weiß man, was man hat. Dinger und Conboy müssen sich in der Abwehr erst noch im Ligaalltag beweisen. Gelingt es Trainer Chernomaz auch im Tor wieder für einen gesunden Zweikampf zwischen Gordon und Janka zu sorgen, dann muss in der Audi-Stadt niemandem Bange werden. Ganz im Gegenteil. Bleiben die Panther frei von Verletzungen, dann sind sie ein Kandidat für die Top-6. In den Playoffs ist dann mit dem nötigen Quäntchen Glück vieles möglich. Allerdings sollte niemand so vermessen sein verfrüht von einem Finale zu träumen. Der Kader wurde in jedem Fall jünger, größer und kräftiger aufgestellt. Ob dieses auch zu noch mehr Erfolg führt muss sich noch zeigen.