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Zürich. (PM Swiss Icehckey) Nach der Absage der Heim-WM 2020 in Zürich und Lausanne hat Swiss Ice Hockey entschieden, beim internationalen Eishockeyverband keine Neuansetzung... Swiss Ice Hockey verzichtet auf Bewerbung für die Heim-WM im Jahr 2021

© by Sportfoto-Sale (DR)

Zürich. (PM Swiss Icehckey) Nach der Absage der Heim-WM 2020 in Zürich und Lausanne hat Swiss Ice Hockey entschieden, beim internationalen Eishockeyverband keine Neuansetzung im Jahr 2021 zu beantragen.

Grund dafür sind die ökonomischen Risiken im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Ziel von Swiss Ice Hockey ist es dennoch, in den nächsten Jahren eine Weltmeisterschaft in der Schweiz durchführen zu können.

Die IIHF Eishockey-WM wird auch 2021 nicht in der Schweiz stattfinden. Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung von Swiss Ice Hockey haben heute Freitag beschlossen, beim internationalen Verband keine Neuansetzung der WM im nächsten Jahr zu beantragen. Dies, nachdem die 2020 IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft in Zürich und Lausanne sieben Wochen vor der eigentlichen Eröffnung am 8. Mai aufgrund der Ausbreitung von COVID-19 abgesagt werden musste.

Unmittelbar nach der Absage der Heim-WM 2020 wurde eine allfällige Neuansetzung im Folgejahr zum Thema – dies, obwohl die WM 2021 bereits an Lettland und Weissrussland vergeben war. Diese Möglichkeit wurde zwischen Swiss Ice Hockey, dem Organisationskomitee der WM 2020, der IIHF und den Verbänden der anderen Nationen intensiv diskutiert. Nach einer umfassenden Risikoanalyse, Abwägung der Vor- und Nachteile sowie diversen Abklärungen betreffend Versicherungsfragen kamen Verwaltungsrat und Geschäftsleitung von Swiss Ice Hockey jedoch zum Schluss, dass eine Bewerbung für die Durchführung der WM in der Schweiz im 2021 aufgrund verschiedener Faktoren nicht in Betracht gezogen wird.

Hauptgrund für diesen Entscheid sind die grossen ökonomischen Risiken, die bei einer Neuansetzung 2021 bestehen würden – primär, weil aktuell nach wie vor nicht abgeschätzt werden kann, wie lange die globale Krise rund um COVID-19 und deren Konsequenzen auf die Gesellschaft und die Wirtschaft anhält. Dadurch ist unklar, ob sich Sponsorenleistungen und Ticketeinnahmen in einem kostendeckenden Umfang realisieren liessen. Ausserdem wäre es zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich, eine Weltmeisterschaft im Jahr 2021 gegen die bestehenden Pandemierisiken zu versichern. Das Projekt 2020 IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft in Zürich und Lausanne ist damit definitiv beendet. Das OK unter der Leitung von Generalsekretär Gian Gilli wird seine Arbeiten bis spätestens Ende Juni abschliessen und sich danach auflösen.

Die Ticketkäufer werden in der kommenden Woche bis 8. Mai über das weitere Vorgehen bezüglich des Rückerstattungsprozesses per Mail informiert. Hospitality-Kunden werden vom OK direkt kontaktiert. Swiss Ice Hockey bedankt sich bei OK-Chef Gian Gilli und seinem Team für den grossen Einsatz und die Arbeit in den vergangenen Monaten und Jahren und bedauert, dass das riesige Engagement des ganzen OKs nun nicht mit einer erfolgreichen Durchführung des Turniers belohnt werden konnte.

Verwaltungsrat und Geschäftsleitung werden sich in den kommenden Wochen darüber beraten und entscheiden, auf welchen Zeitpunkt sich Swiss Ice Hockey beim internationalen Verband für die Austragung der WM in einem anderen Jahr bewirbt. Nach heutigem Stand ist die Organisation der A-WM bis und mit dem Jahr 2025 bereits vergeben. Trotzdem ist es das Ziel von Swiss Ice Hockey, in den nächsten Jahren eine Weltmeisterschaft in der Schweiz durchführen zu können.

Interview mit Michael Rindlisbacher, Präsident Swiss Ice Hockey Federation

Unmittelbar nach der Absage im März hiess es von verschiedenen Seiten, man wünsche sich nun, die Heim-WM im 2021 durchzuführen. Warum beantragt Swiss Ice Hockey jetzt doch keine Neuansetzung im nächsten Jahr?
Michael Rindlisbacher: Nach der ersten Enttäuschung, vor allem auch auf emotionaler Ebene, war es unser Ziel, das Projekt «WM 2020 in der Schweiz» baldmöglichst nachholen zu können. Jedoch war uns zum damaligen Zeitpunkt noch nicht klar, welche Ausmasse das Coronavirus auf die gesamte Welt haben wird. In den vergangenen Wochen und nach vielen intensiven Diskussionen, Abklärungen und vorsichtiger Abwägung der Risiken mussten wir erkennen, dass es kein realistisches Szenario ist, 2021 eine Heim-WM durchzuführen.

Warum nicht?
Die Situation rund um das Coronavirus hat auch uns als Verband und das ganze Schweizer Eishockey in einen Ausnahmezustand versetzt. Niemand kann verlässlich sagen, ob aufgrund der jetzigen Situation Sponsoren in der Lage sein werden, den gleichen Support wie dieses Jahr zu gewährleisten. Ausserdem ist es zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich, eine Weltmeisterschaft im Jahr 2021 zu den gegebenen Risiken zu versichern. Dies sind mitunter Gründe, die uns zu diesem Schritt bewogen haben. In dieser Situation musste das Feuer auf eine baldige Heim-WM der Vernunft und den wirtschaftlichen Faktoren weichen.

Können Fans, die bereits WM-Tickets gekauft haben, diese zurückgeben?
Die Ticketkäufer werden in der kommenden Woche bis 8. Mai über das weitere Vorgehen bezüglich des Rückerstattungsprozesses per Mail informiert. Hospitality-Kunden werden vom OK direkt kontaktiert.

Wie lange müssen sich die Fans nun gedulden, bis eine WM in der Schweiz stattfindet?
Das ist aktuell schwer abzuschätzen. Es ist unser Ziel, die WM in den nächsten Jahren wieder in die Schweiz zu holen. Grundsätzlich sind die WM-Turniere bis und mit dem Jahr 2025 an andere Standorte und Veranstalter vergeben. Wir werden in den nächsten Wochen Gespräche mit der IIHF aufnehmen und gemeinsam die Möglichkeiten für Swiss Ice Hockey diskutieren.

In einer Woche hätte die WM begonnen, nun ruht die ganze Sportwelt. Wie gehen Sie damit um?
Am Freitag, 8. Mai, wird sicher bei allen Beteiligten wieder Wehmut aufkommen, im Wissen darum, dass unsere Schweizer Nati an diesem Datum gegen Russland die Heim-WM eröffnet hätte. Aber im Moment sind andere Dinge wichtiger. Trotzdem hoffe ich natürlich, dass ganz allgemein und auch im Schweizer Eishockey möglichst bald wieder Normalbetrieb herrscht – je länger diese ungewisse Situation und auch das Veranstaltungsverbot andauert, desto mehr spitzt sich für uns als Verband, für die Ligen und all unsere Clubs die Lage zu, nicht nur sportlich, sondern vor allem auch finanziell. Deswegen wünsche ich mir für uns und die ganze Schweizer Bevölkerung fest, dass sich die Situation bald wieder entspannt. Und wenn wir dann zu einem späteren Zeitpunkt die WM im eigenen Land durchführen dürfen, sind die Voraussetzungen für ein grosses Volksfest hoffentlich wieder perfekt.

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