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Stuttgart. (PM EC) Das Saisonende hat man sich beim Stuttgarter Eishockey-Club sicherlich anders vorgestellt. Kurz nachdem die erste Mannschaft das Saisonziel der Play-Offs verpasst... Stuttgarter EC: Ein Verein im Krisen-Modus

© Brigitte Hauert-Betz / Stuttgarter Eishockey-Club e.V.

Stuttgart. (PM EC) Das Saisonende hat man sich beim Stuttgarter Eishockey-Club sicherlich anders vorgestellt. Kurz nachdem die erste Mannschaft das Saisonziel der Play-Offs verpasst hatte, beendete der Corona-Virus den Trainingsbetrieb jäh.

Dabei stellen vor allem die ausgefallenen Jugendcamps den Verein vor eine große Herausforderung. Erfreut ist man, dass durch eine großzügige Spende des Hauptsponsors Schnier Elektrostatik die Situation erstmal entspannt werden konnte. Aber der Blick in die Zukunft bleibt für den Verein dennoch schwierig.

Normalerweise wäre die Stuttgarter Eiswelt in den Osterferien fest in der Hand zahlreicher junger Eishockeyspieler. Die Frühjahrs-Camps des Stuttgarter Eishockey-Clubs (SEC) finden traditionell in den Osterferien statt und locken zahlreiche Jugendspieler nach Stuttgart, um dort ihr Können sowohl theoretisch als auch praktisch zu verbessern. Doch wie wohl bei allen Stuttgarter Sportvereinen hat die derzeitige Corona-Pandemie auch bei den Eishockeyspielern die Planungen gewaltig durcheinandergebracht. Die Eiswelt ist geschlossen, das Eis abgetaut – die Camps wurden abgesagt.

Diese Absage trifft den Sportverein hart: „Die Camps sind für uns die größte Veranstaltung im Nachwuchsbereich – sowohl organisatorisch als auch finanziell“, beschreibt der 1. Vorsitzende Dr. Christian Ballarin die Situation. Doch von der Einstellung des gesamten Spiel- und Trainingsbetriebs waren nicht nur die Camps betroffen. „Ein Teil unserer Trainer und Spieler haben ihre Wurzeln im Ausland“, so der Vereinsvorsitzende: „Nachdem das Reisen zunehmend schwieriger wurde, mussten Heimreisen kurzfristig umorganisiert und Termine umgeplant werden.“ Immerhin war der Spielbetrieb der ersten Mannschaft von der Pandemie nicht betroffen: die Saison der Stuttgart Rebels endete durch das Verfehlen der Play-Off-Plätze bereits Ende Februar.

Statt Training steht für den Verein nun erst einmal Schadenbegrenzung auf dem Programm. Die Camp-Gebühren waren zum Zeitpunkt der Absage schon gezahlt und müssen an die Teilnehmer erstattet werden. „Die Camp-Gebühren decken zu Teilen auch unsere Fix-Kosten wie das Trainergehalt und Mieten“, so Dr. Christian Ballarin: „Ohne Gegenmaßnahmen würde die Absage für uns ein Defizit von rund 20 000 Euro verursachen.“ Daher versucht man nun, so weit wie möglich gegenzusteuern. Unnötige Ausgaben werden gestrichen, Kurzarbeit für den Headcoach geprüft und nach weiteren Zuschussquellen gesucht.

Erfreut ist man daher, dass einige Sponsoren in der Krise zu einem zusätzlichen Engagement bereit waren und auch einige zusätzliche Spenden akquiriert werden konnten. So stockte einer der Hauptsponsoren, die Schnier Elektrostatik, eine für die nächste Saison geplante Spende auf insgesamt 10 000 Euro auf. Für Geschäftsführer Olav Schnier geht es dabei vor allem um die Förderung des Nachwuchs: „Headcoach Fred Ledlin hat ein hervorragendes Konzept zur Nachwuchsförderung entwickelt, dass mich überzeugt und dass ich gerne unterstütze“, so Olav Schnier: „mit der Erhöhung der Spende will ich sicherstellen, dass auch in der kommenden Saison die Basis für eine gute Nachwuchsarbeit vorhanden ist.“

Auch wenn die ersten Maßnahmen, das Defizit zu minimieren, erfolgreich waren, ist es für Optimismus beim Stuttgarter Eishockey-Club noch zu früh: „Wir wissen nicht, wie sich die Pandemie weiterentwickelt“, so Dr. Christian Ballarin: „wenn auch die Camps im Sommer nicht im vollen Umfang durchgeführt werden können, wäre das eine weitere Belastung für unseren Nachwuchs und die Vereinskasse. Noch schwieriger würde unsere Situation, wenn der Spielbetrieb in der kommenden Saison nicht oder nur als Geisterspiele stattfinden könnte.“ Daneben rechnet man im Vorstand des Vereins auch damit, dass einige Mitgliedsbeiträge und Sponsorengelder ausfallen könnten – schließlich sind auch die Mitglieder und die Sponsoren von der Pandemie betroffen. Dem Verein steht also eine spannende Zeit bevor – derzeit allerdings ohne Eis und ohne Spielbetrieb. Das Motto der Zeit „Gesund bleiben“ – es gilt zurzeit auch für die Sportvereine.

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