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Herne. (PM) Der Herner EV hat uns die folgende Stellungnahme zu einem Artikel in der WAZ zugesandt. Wir geben diese Stellungnahme ungekürzt 1:1 wieder. ...
Die Gysenberghalle in Herne  - © by Media

Die Gysenberghalle in Herne – © by Media

Herne. (PM) Der Herner EV hat uns die folgende Stellungnahme zu einem Artikel in der WAZ zugesandt. Wir geben diese Stellungnahme ungekürzt 1:1 wieder. 

>>> zum Artikel in der WAZ: 

 

Stellungnahme des Herner EV:

Leider hat der heutige Artikel in der WAZ mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Aus diesem Grunde möchten wir einige Dinge erläutern.

Mittlerweile in der dritten Saison betreiben wir vier ehrenamtlich die Gysenberghalle. Keiner der vier Gesellschafter (Rolf Meinhardt, Frank Schäfer, Jürgen Schubert, Günter Thill) erhalten für diese Tätigkeit auch nur einen Euro. Zu jedem Zeitpunkt der letzten zweieinhalb Jahre, haben wir sämtliche laufende Kosten pünktlich teilweise überpünktlich bezahlt. Dazu gehören so elementar wichtige Dinge wie Sozialversicherungsbeiträge, Steuern, Löhne und Gehälter, Lieferantenrechnungen etc.. Zu keinem Zeitpunkt gab es einen Liquiditätsengpass. Niemals mussten wir um Zahlungsaufschub oder ähnliches bitten!

Dieses war auch von vorne herein der Anspruch an uns selbst! Unter anderen Umständen hätten wir niemals die Gysenberghalle erworben.

Grundsätzlich ist es richtig, dass die Verdichter der Kühlanlage dringend erneuert werden müssen! Eine Investition in Höhe von ca. 200.000 €! Dies ist ein Betrag, den wir bei allem soliden Arbeiten und Wirtschaften nicht zur Verfügung haben.

Jedes Jahr im September kommt der spannende Augenblick. Funktioniert nach der Sommerpause die Kälteanlage oder funktioniert sie nicht! Wir können nicht abschätzen wie lange die 44 Jahre alten Verdichter halten werden. Zehn Jahre, fünf Jahre oder zwei Monate?

Es wäre natürlich möglich die Gysenberghalle einfach weiter zu betreiben bis die Verdichter kaputt gehen. Sollten dann die Verdichter irgendwann einmal nicht mehr funktionieren, wäre damit die sofortige Schließung der Gysenberghalle und das Ende der Ära Eissport in Herne verbunden. Dies ist für uns kein nachhaltiges Handeln!

Ursache für diese fatale Situation ist, dass es vorherige Betreiber in vielen Bereichen versäumt haben, Sanierungs- und Renovierungsarbeiten durchzuführen. Im Moment haben wir den subjektiven Eindruck, dass von uns in den letzten Jahren unseres Betreiberdaseins schon mehr investiert wurde, als von allen Betreibern vor unserer Zeit zusammen!

Hierfür wollen wir an dieser Stelle ein paar Beispiele nennen:

– Sanierung der Gäste- und Nachwuchskabine

– Sanierung der 1. Mannschaftskabine

– Sanierung der zusätzlichen Nachwuchskabine

– Isolierung der Außenwände von Innen; abhängen sowie isolieren der Decken; Demontage der unrentablen Deckenheizkörper und gleichzeitige Bereitstellung / Ersatz von zeitgemäßen Heizkörpern in allen Kabinen

– neue Duschen sowie neue WC-Anlage in der zusätzlichen Nachwuchskabine

– neuer Bodenbelag in zusätzlicher Nachwuchskabine sowie in der 1. Mannschaftskabine

– herstellen einer eigenen Wasserversorgung mittels einer Brunnenbohrung

– mittlerweile fast vollständiger Austausch der Außenfenstern ( Baujahr 1971 )

– Erwerb einer eigenen und funktionstüchtigen Eismaschine ( Eisbär )

– zusätzliche energiesparende Beleuchtungsanlage, die demnächst weiter ergänzt werden soll um die alte komplett zu ersetzen

–  völliger Neuaufbau der WC-Anlagen im Restaurant

– viele Energieeinsparungsmaßnahmen wie z.B. Einbau von Bewegungsmeldern

– in Zusammenarbeit mit einer Energiesparagentur weiterführende Maßnahmen rund um das Thema Energieeffizienz

Alle diese Maßnahmen sind mit Mitteln aus dem laufenden Betrieb der Gysenberghalle bezahlt worden. Vereinzelt gab es Zuschüsse zum Beispiel durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.

Außerdem haben wir in der Zeit ab Übernahme unter anderem folgende weitere Dinge umgesetzt:

– vollständiger Erwerb der Gysenberghalle ohne einen Cent Verbindlichkeiten

– Event „Hanson Brothers in Herne“

– MMA Veranstaltung in Herne mit ca. 2.000 Zuschauern

– Sportlicher Aufstieg in die Oberliga West

– Vollständige Vermarktung der gesamten Werbebande

– Länderspiel in Herne mit 3500 Zuschauern

– Teilvermietung des ehemaligen Funsports ( Padel )

Wir tun diese Arbeit einzig und allein aus der Tatsache heraus, dass wir den Eissport in Herne erhalten wollen und zwar für alle verschiedenen Bereiche. Für die Mitglieder des Herner EV, für alle unsere Besucher der Laufzeiten sowie der Eisdisco, für die Herner und umliegenden Schulen der Nachbarstädte, für die Fans des Herner EV sowie für die Stadt Herne als solches.

Bedanken müssen wir uns für die Unterstützung unserer Arbeit bei unserem HEV Vorstand, bei allen Vereinsmitgliedern, bei unseren Fans, bei den vielen ehrenamtlichen Helfern und vor allem auch bei unseren Sponsoren.

Auch der Stadt Herne sind wir zum Dank verpflichtet für sämtliche Unterstützung der letzten zweieinhalb Jahre.

Wir sind in den letzten Jahren zum Eishallenbetreiber sowie Eishalleninhaber geworden, wir sind von jetzt auf gleich zu einem Gastronomieunternehmen und nicht zuletzt zu einem Arbeitgeber geworden. Mittlerweile sind bei der Gysenberghallen GmbH vier feste Mitarbeiter und ca. 30 Minijobber beschäftigt.

Manchmal fühlen wir uns auch wie Sozialarbeiter und sind dazu auch Betreiber einer Seniorenmannschaft im Eishockey. Wir kaufen Spielerausrüstungen, schließen Verträge mit Spielern und Trainern, engagieren sportliche Leiter, regeln den Spielbetrieb und haben für vieles ein offenes Ohr. Dieses könnten wir möglicherweise nicht leisten, wenn wir nicht von Anfang an als Gruppe von vier „Verrückten“ funktioniert hätten. Dieser Aufwand kostet jede Menge Kraft und Energie.

Im gesamten Zeitraum sind viele aufregende Dinge passiert, manche waren gut, manche eher weniger gut. Manchmal haben wir selbst Fehler gemacht, manchmal andere. Letztlich sind wir von unserem gesamten Handeln bis dato überzeugt und auch stolz darauf, was bisher erreicht wurde. Aber jetzt sind wir an einem Punkt wo mehr als nur „einige Arbeitsstunden“ zu leisten sind.

Fakt ist: Ohne unsere ehrenamtliche Arbeit und dem ehrenamtlichen Engagement der vielen Vereinsmitglieder und Fans hätte die Stadt Herne neben dem Karstadt-/Hertiehaus auf der Bahnhofstraße seit fast drei Jahren eine weitere Bauruine.

Natürlich haben wir mit mehreren Banken Gespräche über einen Kredit geführt und führen diese Gespräche auch weiter. Leider immer wieder mit dem gleichen Ergebnis. Es gibt keinen Kredit, da es sich bei der Gysenberghalle um eine Betreiberimmobilie handelt, und somit das Risiko für die Kreditunternehmen zu hoch ist…….

Zur Erinnerung: Wir reden von einem Risiko für eine Bank von nur ca. 200.000 €

Natürlich hatten alle Bankmitarbeiter Verständnis dafür, dass wir nicht bereit sind privat für den Kredit zu bürgen. Dieses Verständnis bringt uns und der Herner Bevölkerung, die die Gysenberghalle nutzt, leider nichts.

Fakt ist auch, wenn die Verdichter kaputt gehen, ist der Eissport in Herne tot!

Deshalb haben wir uns zu dem Projekt „ 2000 x 100 €“ entschieden. Bitte unterstützen Sie uns dabei!

Rolf Meinhardt
Frank Schäfer
Jürgen Schubert
Günter Thill

Gesellschafter der Gysenberghallen GmbH

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