Sparre krönt das Sechs-Punkte-Wochenende der Tigers
DEL 28. Oktober 2012 Eishockey-Magazin 1
München. (ma) Beide Teams waren bereits am Freitag erfolgreich. Während München das Derby in Ingolstadt nach hartem Kampf im Penaltyschiessen gewinnen konnte, waren die Tigers zu Hause gegen Meister Berlin siegreich geblieben. Vor knapp vier Wochen behielten die Oberbayern, damals noch ohne Sieg, die Oberhand. Das Problem der Straubing Tigers war bisher die Rolle des Favoriten. So machten sich die Tigers auf den Weg in die Landeshauptstadt, um endlich diesen Fluch zu brechen. Bevor das Derby los ging wurde Klaus Kathan für sein 900. Spiel in der DEL geehrt.
Nach ein paar Minuten des Abtastens ging es los mit dem Chancen vergeben. Bryan Adams hatte dabei die allergrößte Möglichkeit für München, als er sich seelenruhig vor dem Tor von Bacashihua die Ecke aussuchen konnte. Doch der Schlussmann der Tigers hielt sein Tor mit einem Monstersave sauber. Keine Minute später lenkte er einen Schuss von Sturm an den Pfosten. Auch die Gäste vergaben durch Down und Germyn zwei hochkarätige Chancen. München musste sogar noch einen Pfostentreffer verdauen, als Maurer aus spitzem Winkel abzog. Die Hausherren hatten in den ersten zwanzig Minuten ein Chancenplus, konnten es aber nicht ausnutzen, auch weil ein Jason Bacashihua ab der ersten Sekunde Betriebstemperatur erreicht hatte.
Ganz anders präsentierten sich die Tigers im Mittelabschnitt. Nicht nur dass die mit den gut mitspielenden Bullen aus München nun auf Augenhöhe waren, nein die Tigers nahmen nun sogar das Heft in die Hand. Durch aggressives Forechecking konnten die Hausherren unter Druck gesetzt werden. Die Folge daraus war das 0:1 durch einen Hammer von Grant Lewis von der blauen Linie in Überzahl. Weiter ging es in Richtung Münchner Tor und Jochen Reimer, der eine gute Partie ablieferte, musste weiterhin einige brenzlige Situationen entschärfen. Beim 0:2 durch Daniel Sparre, der einen Schuss von Blaine Down abfälschte, war auch er machtlos. Danach gab es eine regelrechte Strafzeitenflut auf Seiten der Münchner. Zwischenzeitlich verlor sogar Pat Cortina die Kontenance und lieferte sich ein heftiges Wortgefecht mit den Schiedsrichtern, die ihrerseits aber mit allen Entscheidungen durchaus richtig lagen. Lediglich ein klein wenig mehr Fingerspitzengefühl wäre bei zumindest einer der insgesamt acht ausgesprochenen Strafzeiten angebracht gewesen. Aber die Tigers konnten den Freiraum auf dem Eis bei 4-3 sowie bei 5-3 nicht ausnutzen, so dass es bei dem zwei Tore Vorsprung nach vierzig Minuten blieb.
Im letzten Drittel blieb es zuerst beim Abtasten und beim Abwarten auf Fehler. Die Hausherren die wieder energischer zu Werke gingen konnten sich zwar im Drittel der Tigers mehr festsetzen, aber richtig gefährlich wurde es nicht. Straubing machte mit zunehmender Spielzeit nur noch Ergebnisverwaltung, hatte dabei immer auf Kontermöglichkeiten gelauert, aber München wirkte gut organisiert in der Abwehr. Den Münchnern fehlte auch die letzte Durchschlagskraft und so konnte sich Jason Bacashihua über seinen ersten Shotout freuen. Rene Röthke erzielte noch das 0:3, als Reimer bereits sein Tor verlassen hatte. Große Freude am Ende auch bei Daniel Sparre, der ein tolles Wochenende als Matchwinner gegen Berlin und München erlebte.
Aufstellung:
EHC Red Bull München: Reimer – Petermann, Sloan; Sturm, Ejdepalm; Ekborn, Kavanagh; Cespiva – Maurer, Wichert, Buchwieser; Adams, Kompon, Kathan; Dibelka, Aubin, Hinterstocker; Pauli, Morris
Straubing Tigers: Bacashihua – Dotzler, Osterloh; Elfring, Lewis; Ondruschka, Kramer; Brückner – Schönberger, Whitecotton, Röthke; Sparre, Canzanello, Down; Stewart, Meunier, Germyn; Ortolf, Endraß, Keil
EHC Red Bull München – Straubing Tigers 0:3 (0:0, 0:2,0:1)
Tore: 0:1 (26:49) Lewis (Sparre) PP1, 0:2 (30:04) Sparre (Ondruschka, Down), 3:0 (59:02) Röthke (Down) EN
Strafen: 18 + 10 für Aubin – 6
Zuschauer: 3095
Schiedsrichter:
HSR Bauer – Rohatsch
LSR Holzer – Lajoie
Stars:
*** Lewis (Straubing)
** Bacashihua (Straubing)
* Down (Straubing)