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Kassel. (SC) Das mit Spannung erwartete Hessenderby der Huskies gegen den Erzrivalen aus Frankfurt bot einen spannenden Höhepunkt der sonst doch oft so einseitig...

Kassel. (SC) Das mit Spannung erwartete Hessenderby der Huskies gegen den Erzrivalen aus Frankfurt bot einen spannenden Höhepunkt der sonst Logo der Kassel Huskiesdoch oft so einseitig geführten Partien in der Liga. Denn im vorletzten Spiel der Endrunde spielten die beiden hessischen Konkurrenten um den ersten Tabelleplatz, der letztlich die bequemste Ausgangsposition für die in einer Woche beginnende Aufstiegsrunde sichert. Einen Punkt lagen die Huskies vor der Partie vor den Löwen Frankfurt, die jedoch über ein minimal besseres Torverhältnis verfügten.
Und das Spiel hielt alles, was es im Vorfeld versprach.
Die Löwen kamen zunächst besser als die Hausherren in die Partie. Während die Kassler die Anfangsphase verschliefen, legten die Gäste gleich zu Beginn los wie die Feuerwehr. Bereits in der zweiten Minute atmeten die Huskies Anhänger in der ausverkauften Halle das erste Mal aus, als die Scheibe am Pfosten von Finkenraths Gehäuse schlug und so das Tor nur knapp verfehlte. Doch bereits eine Minute später belohnten die Löwen sich für den guten Auftakt und nach einem Puckverlust auf Kassler Seite an der Band in der neutralen Zone ging es blitzschnell mit einem Konter über Mayr und Fiedler gelangte die Scheibe zu Gare, der nicht mehr brauchte, als den Puck trocken hinter Finkenrath in die Maschen zu bringen.
Vielleicht war das der Weckruf, den die Schlittenhunde brauchten, denn auf der Gegenseite konnte eine Minute später Snetsinger die erste Torchance des Spiels für die Huskies herausspielen, verfehlte aber das von Kovacic gehütete Gehäuse knapp.
Beeindrucken konnte die Gäste das aber nicht, denn auch auf der Gegenseite kam es für die Löwen weiter zu besten Torgelegenheiten. Bis in der siebten Spielminute gleich zwei Spieler der Gäste in der Kühlbox mussten. Diese Einladung nahmen die Huskies sofort an und ließen sich nicht zweimal bitten. Zunächst konnte Gästekeeper Kovacic noch einen Schuss Albrechts klären, doch wenige Sekunden später zappelte die Scheibe das erste Mal im Netz der Löwen. Kyle Doyle hieß der Torschütze, der da in doppelter Überzahl zugeschlagen hatte (7.).
In der nun folgenden einfachen Überzahl hatte Christ noch die beste Torgelegenheit der Huskies (8.), doch wieder wurde es auf der Gegenseite richtig gefährlich, als Snetsinger nach einem schnellen Unterzahlkonter der Gäste die Scheibe gerade noch so von der Torlinie kratzen konnte und es vorläufig beim 1:1 blieb.
Auch die nächsten beiden Toren sollten dann in Überzahl fallen. In dem hitzig geführten Derby mangelte es nicht an Strafzeiten und in der 12. Minute waren auch die Gäste mit einem Mann mehr auf dem Eis erfolgreich. Valenti musste in der Kühlbox Platz nehmen und Rumpel erzielte die erneute Führung für die Gäste (12.).
Doch wieder konnten die Huskies sich zurück melden, wieder mit einem Powerplaytor. Klinge zog in Überzahl einfach mal von der blauen Linie ab und die Scheibe trudelte unter Kovacics Schoner zum 2:2 Zwischenstand ins Tor (14.).

Benjamin Finkenrath ging angeschlagen ins Spiel, steigerte sich aber zum Matchwinner - © by Eishockey-Magazn (JMD)

Benjamin Finkenrath ging angeschlagen ins Spiel, steigerte sich aber zum Matchwinner – © by Eishockey-Magazn (JMD)

Auch im Mitteldrittel ging es hektisch weiter. Gerade einmal zehn Sekunden waren nach der ersten Pause gespielt, als die Huskies den erneuten Rückstand hinnehmen mussten. Schmerda war es, der die Huskies mit der erneuten Führung für die Gäste überraschte. Vielleicht auch bedingt durch das frühe Gegentor, kamen die Huskies wiederum schwer ins Spiel. Die Gäste suchten den nächsten Treffer, scheiterten dabei aber allzu oft am starken Rückhalt Finkenrath im Tor der Huskies.
Die Huskies hingegen nutzten einen Patzer im Spielaufbau der Gäste, um ihrerseits wieder zurückzuschlagen. Reiß schickte die Scheibe mittels eines Querpasses zu Glusanok übers Eis und der Kassler Verteidiger entschied goldrichtig, die Scheibe in Richtung Gästetor zu bringen. Er erwischte Kovacic auf dem völlig falschen Fuß und es stand 3:3 (22.).
In den folgenden Spielminuten sahen die 6100 Zuschauer Torchancen auf beiden Seiten und vor allem viele Strafzeiten. Allein siebenmal traf es dabei einen Spieler der Huskies, ganze fünfmal eine Spieler der Löwen.
So fiel der nächste Treffer denn auch in einer Überzahlsituation. Und zwar zugunsten der Gäste. Kassels Verteidiger Willaschek musste in der Kühlbox Platz nehmen und Frankfurts Mayr überwand Finkenrath im Kassler Kasten kurz vor der zweiten Pause zum vierten Mal an diesem Abend (40.).

Willaschek, der sich zuvor schon ungerecht bestraft fühlte, kassierte dann von der Strafbank kommend gleich die nächste Strafe. Mit einer 10-minütigen Disziplinarstrafe musste der Husky wegen Reklamierens gleich wieder auf der Strafbank Platz nehmen (40.).
Die Löwen gingen nun also mit einer ein Tore Führung in den letzten Spielabschnitt, vermochten jedoch nicht  ihre Führung auszubauen.

 

Die Huskies zeigten ihre besten Spielszenen im letzten Drittel und mit den laut anfeuernden Zuschauern im Rücken kämpften die Huskies sich zurück ins Spiel. Es gab Torchancen auf beiden Seiten, doch zunächst hielten Finkenrath wie Kovacic ihre Tore sauber. Je weiter die Uhr herunterlief, desto mehr versuchten die Huskies noch alles in die Waagschale zu werfen und den Ausgleich zu erzielen. Zwei Punkten würden den Huskies genügen, die Tabellenführung zu verteidigen, es war also noch nichts verloren.
In der 51. Minute vergab Christ eine aussichtsreiche Torgelegenheit, ebenso drei Minuten später Valenti, der von der blauen Linie abziehen konnte, aber zu lange zögerte und schließlich vorbei schoss (54.).
Auf der Gegenseite vergab Rumpel die Riesengelegenheit zum vorentscheidenden 5:3 aus Sicht der Gäste, als er allein vor Finkenrath nicht den Abschluss suchte, sondern die Scheibe abspielte und die Chance vorbei ziehen ließ.

Petr Sikora  - © by Eishockey-Magazin (JMD)

Petr Sikora – © by Eishockey-Magazin (JMD)

Die Hoffnung auf eine späte Aufholjagd der Huskies erhielt einen Dämpfer, als Valenti in der 56. Minute mit einer Strafe das Eis verlassen musste, doch die Gastgeber überstanden diese Unterzahl unbeschadet und gerade als sie wieder zu fünft auf dem Eis standen, verpasste Doyle eine weitere gute Gelegenheit den Treffer zum 4:4 Ausgleich zu erzielen. Auch Snetsinger erging es eine Minute später nicht besser, doch schließlich erlöste Michael Christ die zahlreichen Anhänger der Schlittenhunde 1:27 Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit mit seinem Treffer zum 4:4.
Obwohl trotz zahlreicher Torchancen auch in der Verlängerung kein weiterer Treffer fallen wollte, musste am Ende schon zum dritten Mal in dieser Saison ein Hessenderby zwischen Frankfurt und Kassel mittels eines Penaltyschießens entschieden werden.
Hier avancierte der gesundheitlich angeschlagene Finkenrath (er stand trotz einer starken Erkältung zwischen den Pfosten) endgültig zum Matchwinner. Er konnte alle Penaltyschüsse der Gäste entschärfen, während Sikora für die Huskies auf der Gegenseite einmal erfolgreich war und damit den 5:4 Derbysieg der Huskies klar machte.
Damit haben die Huskies nun zwei Punkte Vorsprung in der Tabelle auf die Löwen Frankfurt. Die Huskies müssen zur letzten Partie der Endrunde am Sonntag nach Dortmund reisen, die Löwen Frankfurt bekommen es auf heimsichen Eis mit den Füchsen Duisburg zu tun. Halten die Huskies sich am Sonntag schadlos in Dortmund oder holen mindestens einen Punkt, ist ihnen die Tabellenführung nicht mehr zu nehmen.

Kassel Huskies – Löwen Frankfurt 5:4 n.P. (2:2/1:2/1:0/0:0)

Tore: 0:1 (2:14 min) Gare (Mayr, Fiedler), 1:1 (7:11 min) Doyle (Schwab, Willaschek)/PP2, 1:2 (11:39 min) Rumpel (Liesegang, Kreuzmann)/PP1, 2:2 (13:03 min) Klinge (Valenti, Sikora)/PP1, 2:3 (20:10 min) Schmerda (Neumann, Pohanka), 3:3(21:51 min) Glusanok (Reiß, Doyle), 3:4 (39:10 min) Mayr (Schoofs, Gare)/PP1, 4:4 (58:33 min) Christ (Klinge, Valenti), 5:4 (65:00 min) Sikora (Penalty)

Schiedsrichter: Seckler

Strafzeiten: Kassel Huskies 20+ 10Christ +10Willaschek, Löwen Frankfurt 22 +10 Rumpel

Zuschauer: 6100 (ausverkauft)

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