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Düsseldorf. (MR) Nach den Feierlichkeiten anläßlich der Zweitligameisterschaft verbrachte der 23jährige deutsch-belgische Stürmer Sam Verelst ein paar Tage in Düsseldorf und stand uns für...
Sam Verelst - © by Eishockey-Magazin (SP)

Sam Verelst – © by Eishockey-Magazin (SP)

Düsseldorf. (MR) Nach den Feierlichkeiten anläßlich der Zweitligameisterschaft verbrachte der 23jährige deutsch-belgische Stürmer Sam Verelst ein paar Tage in Düsseldorf und stand uns für ein paar Fragen zur Verfügung.

 

EHM: Hallo Sam, zunächst auch von Eishockey-Magazin Glückwunsch zur gewonnen Meisterschaft in der DEL2. Erzähl mal, wie es gelaufen ist!

 

Sam Verelst (SV): Die Playoffs waren überragend! Meine ersten Profiplayoffs, und ich habe die meisten Spiele in den Playoffs erste und zweite Reihe gespielt. Wir haben immer gewusst, dass wir es als Mannschaft schaffen können! Die Playoffspiele in Bremerhaven waren immer mit knapp 4.500 Zuschauern ausverkauft. Es hätten aber über 10.000 Tickets verkauft werden können! Die Finalserie war besonders aufregend, wir standen kurz davor und hatten 3 Matchbälle! Auch persönlich habe ich der Mannschaft mit 5 Toren weiterhelfen können, davon 3 Tore in der Finalserie. Im vorletzten Heimspiel habe ich das 4:3 gemacht und im letzten Spiel die ersten beiden Tore.

 

EHM: Und wie war es in der Stadt nach der Meisterschaft? Man hatte das Gefühl, dort wurde eine Woche lang gefeiert?

 

SV: Ja genau, eine Woche lang stand die Stadt Kopf – unglaublich! Freitag war die große Meisterschaftsfeier, 4.000 Fans haben uns an der „Großen Kirche“ in der Stadt erwartet, wo wir nochmal vorgestellt worden sind; auch der Bürgermeister hat was gesagt. Sind mit einem Truck gefahren, wir alle auf dem Anhänger, und die Fans haben uns dann durch die Stadt begleitet – Sekt,  Bier alles war am Bord, ein paar Sektduschen haben wir dann auch von oben verteilt.

 

EHM: Ein kleiner Rückblick auf die ganze Saison (reguläre Runde), deine Rolle im Team…

 

SV: Mein Ziel war es, mich nach einer langwierigen Verletzung wieder zu beweisen… Es hat schon eine Weile gebraucht, Kondition, Vertrauen, Spielrhythmus etc. Aber mit harter Arbeit auch neben dem Eis, sowohl praktisch im Training als auch mental, hab ich es geschafft!

 

EHM: Vor zwei Jahren waren die Pinguins sportlich abgestiegen, dann kam mit Mike Stewart ein neuer Trainer an den Wilhelm-Kaisen-Platz: Was hat sich in diesen beiden Jahren verändert, dass ihr vom „Kellerkind“ zum Meister wurdet?

 

SV: Die Mannschaft hat sich verbessert, der Teamgeist hat sich verbessert, und mit Mike war mehr Struktur und Taktik da. Das haben wir als Mannschaft gut umsetzen können und sind zu einer echten Einheit geworden.

 

Sam Verelst (Fischtown, links) im Zweikampf mit Marcus Goetz - © by Eishockey-Magazin (SP)

Sam Verelst (Fischtown, links) im Zweikampf mit Marcus Goetz – © by Eishockey-Magazin (SP)

EHM: Dein Weg – du kommst aus Antwerpen in Belgien, wo Eishockey ja nicht so wirklich populär ist. Wie bist du zum Eishockey gekommen, wie alt warst du?

 

SV: Mit 14 Jahren bin ich nach Deutschland gegangen, nach Düsseldorf. Ich wusste, ich kann in Belgien kein Geld mit Eishockey verdienen, und wollte Eishockey zu meinem Beruf machen. Also wollte ich es in Deutschland versuchen. Ich habe erst bei einer Gastfamilie gelebt und dann im Internat.

 

EHM: Aber angefangen hast du in Belgien?

 

SV: So mit 6-7 Jahren in Antwerpen.

 

EHM: Wie bist du auf Düsseldorf gekommen? Und muss man dann ein Probetraining oder try out machen oder wie läuft das so?

 

SV: Mike Pellegrims spielte damals bei der DEG und hat mich empfohlen, Saison 2005/6 bin ich nach Deutschland gegangen.

 

EHM: Ja, dann kam die Geschichte mit DEG 1b, und am Ende musstest du dich mit Diego Hofland und David Bromé um die beiden Ausländerpositionen streiten… War das der Grund, dass du nach Berlin gegangen bist?

 

SV: Die 1b hat sich aufgelöst, ich wollte dann Oberliga spielen als Kontingentspieler und hab aus Berlin ein Angebot bekommen bei den Preussen Juniors, wo ich eine Saison gespielt habe.

 

EHM: Inzwischen spielst du aber mit deutschem Pass…

 

SV: Ja.

 

EHM: Und kannst du daher mit einer Förderlizenz noch woanders spielen?

 

SV: Ja! Ich hatte diese Saison eine FöLi von den Hamburg Freezers; ich habe dort aber keinen Einsatz bekommen. Ich hatte aber auch genug bei Fischtown zu tun ;))

 

EHM: Wie sieht’s nächste Saison bei dir aus? Altersmäßig hättest du ja noch 1 Jahr die Möglichkeit mit FöLi, denke ich, oder?

 

SV: Über nächste Saison möchte ich noch nichts sagen. Einige Vereine haben schon Interesse gezeigt, also jetzt nicht wegen der FöLi sondern allgemein. Aber noch bin ich ja in Bremerhaven.

 

EHM: Belgiens Bondscoach Paul Vincent hat am Rande der WM (Div IIA) gesagt, die zwei besten Spieler hätte er nicht mitnehmen können, weil die in Frankreich und in Deutschland noch in den PlayOffs standen. Hattest Du Kontakt zur Nationalmannschaft?

 

SV: Klar habe ich Kontakt mit der Nationalmannschaft, mein Vater ist auch Assistent Coach. Aber die Playoffs waren hier noch im Gange. Letztendlich ist mir meine Karriere in Deutschland  wichtiger.

 

EHM: Okay – letzte Frage: seid ihr (Fischtown) oder du traurig oder ärgert es, dass ihr trotz errungener Meisterschaft nicht in die DEL aufsteigen könnt?

 

SV: Klar ist es Scheiße! Aber eine Meisterschaft ist schon was geiles… In dem Moment ist es egal. Außerdem ist die DEL2 eine super Liga! Und das meine ich ernst!

 

EHM: Das war ein prima Schlusswort! Vielen Dank Sam, dass du dir die Zeit genommen hast! Wir wünschen dir eine schöne Sommerpause und alles Gute für die kommende Saison!

 

SV: Dankeschön.

 

Fotostrecke Sam Verelst

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