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Siegen oder fliegen: Roosters stehen nach total desolater Vorstellung nun mit dem Rücken zur Wand!
Iserlohns Trainergespann Jamie Bartman und Jari Pasanen - © by ISPFD

Iserlohns Trainergespann Jamie Bartman und Jari Pasanen – © by ISPFD

Nürnberg / Iserlohn. (MK) Nein, verloren ist die Serie der Iserlohn Roosters gegen die Thomas Sabo Ice Tigers noch nicht. Den Nürnbergern fehlt noch ein Sieg zum Halbfinaleinzug. Wer aber nach dem 7:1 Debakel in Spiel vier noch große Hoffnungen in die Roosters setzt, ist entweder Berufsoptimist oder blind vor Liebe zum eigenen Klub. Auch wenn es in den Playoffs nur um Siege und nicht um Ergebnisse geht.

 

Am Dienstagabend hatten die Roosters bei der desaströsen 7:1 Klatsche in Franken im Grunde von Beginn an nicht den Hauch einer Chance. Nürnberg hatte sofort das Heft des Handelns in der Hand, spielte körperbetont, schnell, ideenreich und vor allem fast immer mit Zug zum Tor. Eine Spielweise, die den Roosters schon  seit dem zweiten Spiel sichtlich nicht behagt. Im Grunde fanden die Franken sogar schon im ersten Spiel ansatzweise nach dem schnellen Rückstand (nach 99 Sekunden stand es 2:0) zu dieser Spielweise, bekamen aber in Spiel eins das Momentum noch nicht auf ihre Seite.

Umso überraschender, dass Iserlohn erneut kein Gegengift bei unveränderten Reihen fand und sich nach dem 3:0 auch mehr oder minder seinem Schicksal ergab. Die Torhüter Mathias Lange und Chet Pickard wurden reihenweise von ihren Vorderleuten im Stich gelassen. Körperkontakt suchten nur wenige der Roostersspieler gegen die wuchtigen Akteure der Ice Tigers. Dupont, Teubert und Shevyrin bildeten u.a. am Dienstagabend Ausnahmen. Ansonsten lief bei den Ice Tigers alles wie am Schnürchen. Selbst der bislang torlose Oblinger durfte den Sauerländern beim 7:0 sein erstes Saisontor einschenken.

 

Trainer Jari Pasanen brachte es nach dem Spiel auf den Punkt: Am Donnerstag ist es ein „Do or Die Spiel“. Verlieren ist für die Sauerländer verboten, ansonsten ist die Saison beendet. In kleinen Schritten werden de Roosters versuchen müssen Wechsel für Wechsel positive Akzente zu setzen. Nach drei Niederlagen in Folge wird es interessant sein zu beobachten, welche Formationen das Trainerduo Jari Pasanen/Jamie Bartman am Donnerstagabend ins Spiel schickt? Die Art und Weise, wie die letzten drei Spiele der Ice Tigers dominiert wurden schreien geradezu nach Veränderungen. In den sozialen Netzwerken bekommt insbesondere der zuletzt eher zurückhaltend spielende Nick Petersen sein „Fett“ von den Anhängern weg. Möglicherweise muss er oder ein anderer „Wackelkandidat“ für den zuletzt zum Zuschauen gezwungenen Zach Hamill weichen. Ob das letztendlich der Schlüssel für ein Comeback in der Serie ist bleibt abzuwarten. Möglicherweise setzen die Roosters aber auch auf die eingespielten Mechanismen und verändern nur sehr wenig. Letzte Entscheidungen werden hierzu wohl erst am Freitag getroffen.

 

Zwei Dinge fallen außerdem rund um diese Playoff-Serie aus Iserlohner Sicht auf. Viele Leute im Umfeld des Klubs haben schon vor der Serie, als noch keine einzige Sekunde gespielt war, (zu) laut vom Halbfinaleinzug geträumt. Und: Im Vergleich zu früheren Playoff-Serien wie 2007 gegen Frankfurt, 2014 gegen Hamburg oder 2015 gegen Ingolstadt verläuft diese Serie auf und neben dem Eis für Iserlohner Verhältnisse relativ ruhig, ja fast schon emotionslos ab. Noch zumindest …

 

In der von den Roosters grandios gespielten Hauptrunde (Platz 3) konnten die Iserlohner die zu inkonstant spielenden Nürnberger (Platz 6) noch hinter sich lassen, obwohl sie auch in der Hauptrunde nur ein Spiel gegen Nürnberg gewinnen konnten. Das ist beachtlich, da  der Etat der Ice Tigers laut Sponsors Angaben um 3,5 Millionen Euro höher als der Etat der Roosters ist. Es scheint zumindest im Moment so, dass die Nürnberger ihren körperlich sehr robusten Kader speziell für erfolgreiche Playoffs zusammengestellt und pünktlich in die Spur bekommen haben.

 

Bei allem Respekt für das bisher starke Auftreten der Ice Tigers müssen sich die Roosters am Donnerstag auf ihre guten Tugenden besinnen, die sie in der Hauptrunde so stark gemacht haben. Bedingungsloser Einsatz, Leidenschaft, erfolgreiche Specialteams, eine schnell überbrückte Mittelzone und ein genaues Passspiel haben die Roosters hier so erfolgreich gemacht. Eigenschaften, die man zumindest seit Spiel zwei über weite Strecken vermisst. Gelingt die Rückkehr dazu, dann kann mit einer „kochenden“ Halle im Rücken durchaus auch noch einmal durch einen Sieg Spannung in die Serie kommen. Es gilt den ersten von drei Nürnberger Matchpucks abzuwehren. Gelingt das nicht, dann sollte den treuen Fans zumindest eine kämpferisch überzeugende Vorstellung geboten werden. Man kann verlieren, aber man muss sich wehren!

 

Trotz all der verständlichen Enttäuschung in den Playoffs, sollte auch bei einem möglicherweise frühen Ausscheiden in der Roosters-Saisonbilanz die grandiose Hauptrunde den Playoff-Frust schnell vergessen lassen. Noch ist es aber nicht soweit. Am Donnerstag heißt es ab 19:30 Uhr für die Roosters siegen oder fliegen!

Servus TV überträgt in der Konferenz und Laola1 komplett live.

 

Die Trainerstimmen zu Spiel vier

 

Fotostrecke zu Spiel 4

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