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Weiden. (PM) Das Finale der diesjährigen DEL-Saison wird wohl als eines der spannendsten in die Geschichte des deutschen Eishockeys eingehen. In einem absoluten Herzschlag-Finale...
Benedikt Schopper - © by ISPFD (sportfotocenter.de)

Benedikt Schopper – © by ISPFD (sportfotocenter.de)

Weiden. (PM) Das Finale der diesjährigen DEL-Saison wird wohl als eines der spannendsten in die Geschichte des deutschen Eishockeys eingehen. In einem absoluten Herzschlag-Finale konnte sich der krasse Außenseiter aus Ingolstadt gegen die Kölner Haie in Spiel 7 die deutsche Meisterschaft sichern. Mittendrin war einer, der im Nachwuchs des 1. EV Weiden groß geworden ist und später 86 Spiele in der Oberliga und 2. Bundesliga für die Blue Devils absolvierte, ehe er zum Profi in der höchsten deutschen Spielklasse avancierte. Benedikt Schopper, Verteidiger, 29 Jahre, ist einer der „Helden von Ingolstadt“, die dem Verein die erste deutsche Meisterschaft der Vereinsgeschichte bescherten. Trotz des größten Erfolgs seiner Karriere bleibt der Pleysteiner bescheiden.

Benedikt, nochmals herzlichen Glückwunsch zur Deutschen Meisterschaft mit dem ERC Ingolstadt. Kannst Du inzwischen realisieren, was da alles in den vergangenen Wochen passiert ist?

Ein wenig habe ich es schon realisiert, aber ich bin auch viel unterwegs. Jetzt habe ich sozusagen die erste freie Woche der Saison. Ich werde nun des Öfteren auf alles angesprochen und habe viel Resonanz auf die Meisterschaft und auch auf das Eishockey allgemein bekommen. Aber die Saison ist jetzt vorbei und ich schaue schon wieder auf die neue Saison um wieder gesund und fit zu werden bis zum 1. August.

Was war denn der Schlüssel zum Erfolg aus Deiner Sicht? Euch hatte ja eigentlich niemand auf der Rechnung…

Der Schlüssel war natürlich der Zusammenhalt in den Play-Offs und dass wir nie aufgegeben haben, egal was passiert ist. Aber auch, dass irgendwie fast alle gegen uns waren und immer nur über Berlin, Krefeld, Hamburg und Köln gesprochen wurde. Das hat mich schon sehr angestachelt.

Nicht nur in Ingolstadt wurde mitgefiebert, auch die Weidener Eishockeyfans haben fleißig für Dich und Deine Teamkollegen die Daumen gedrückt. Hast Du davon etwas mitbekommen?

Ja, davon habe ich sehr viel mitbekommen, da ich ja viele Freunde zuhause habe und mir jeder erzählt hat, dass er total mitfiebert – auch die, die vorher fast nie ein Spiel geschaut haben. Ich habe viele Glückwünsche und Aufmunterungen auf allen möglichen Wegen bekommen. Das hat mich sehr gefreut!

In Weiden ist man jetzt natürlich extrem stolz, dass ein echter „Weidener Junge“, der beim 1. EV Weiden im Nachwuchs groß geworden ist, die Deutsche Meisterschaft feiern durfte. Bedeutet Dir das etwas?

Natürlich freut mich das, denn das könnte ja auch dem 1. EV Weiden in Sachen Nachwuchs zu Gute kommen, wenn man damit den Kids den Eishockeysport näher bringen kann und sie motiviert.

 

A propos Weidener Nachwuchs, hast Du die vergangene Saison verfolgen können? Du bist in der Vorstandschaft des Fördervereins „Eishockeynachwuchs ist Zukunft e.V. (EiZ)“ vertreten. Wie beurteilst Du als Profi die Arbeit im Weidener Nachwuchs?

Ich habe alles so gut es ging aus der Ferne verfolgt, vor allem natürlich die erste Mannschaft. Den Nachwuchs aber auch, zum Beispiel habe ich mitbekommen, dass die Schülermannschaft in die Bundesliga aufgestiegen ist. Super Sache! Leider kann ich selbst nicht viel beitragen, außer dass ich gerne meinen Namen für den Förderverein „EiZ“ gebe. Ich weiß, dass seit einigen Jahren in Weiden wieder sehr viel in den Nachwuchs investiert wird, sowohl Geld als auch harte Arbeit. Anders wird es in Weiden auch nicht gehen, denn davon profitiert die erste Mannschaft und nur so ist es möglich weiterhin Eishockey in Weiden zu sehen.

Welche Tipps kannst Du als erfolgreicher Profi den jungen Talenten mit auf den Weg geben? Worauf kommt’s an, wenn man so erfolgreich wie Du werden will?

Da würde es natürlich einige Tipps geben. Aber wichtig ist, dass man Spaß hat, auch wenn das manchmal schwer fallen kann. Nie aufgeben und immer hart arbeiten. Sich nicht nur auf sein Talent verlassen und immer lernfähig sein. Selbst mit meinen 29 Jahren lerne ich immer etwas Neues dazu, was mich besser macht.

Wie intensiv ist noch dein Kontakt zu den Blue Devils?

Ich würde sagen, dass ich noch engen Kontakt pflege zu meinem Heimatverein bzw. zu meinem „Wohnzimmer“, so oft es geht. Allerspätestens auf dem Weidener Bürgerfest sieht man sowieso wieder alle Weggefährten aus alten Zeiten bei den Blue Devils oder auch aus gemeinsamen Nachwuchszeiten. Das ist wie ein Klassentreffen jedes Jahr und das möchte ich ungern verpassen.

Zum Abschluss, Bene, Hand aufs Herz, wann sieht man Dich wieder im Weidener Trikot? J

Seit ich den EV verlassen habe, war es immer mein Plan wenigstens noch einmal für Weiden aufzulaufen. Ich habe sogar schon vor Jahren auf einem Bierdeckel auf dem Frühlingsfest bei Smiley einen Vertrag unterschrieben für „irgendwann“. Dieses „irgendwann“ möchte ich natürlich so spät wie möglich haben und noch einige Jahre als Profi spielen. Aber ich möchte dann nicht nur ein wenig über das Eis rutschen um noch unbedingt eine Saison in meinem „Wohnzimmer“ zu spielen. Wenn dann will ich schon auch meinen Beitrag leisten können – sonst würde ich eher nein sagen. Denn schlecht spielen hasse ich, ich bin sehr selbstkritisch. Aber warten wir mal ab, was so passiert.

 

Das Interview führte Thomas Gajewski.

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