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Artikel anhören Bastad (J. G. Just) Am Donnerstag startet die SHL in die Saison 2034/24. Zur Eröffnung der Saison stehen gleich zwei Top-Matches auf... Saisonstart in der Swedish Hockey League (SHL): So schätzt SHL-Experte Roger Bengtsson die Liga vor dem Start ein
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Die Vida-Arena in Växjö, Heimspielstätte der Lakers – © Sportfoto-Sale (MK)

Bastad (J. G. Just) Am Donnerstag startet die SHL in die Saison 2034/24.

Zur Eröffnung der Saison stehen gleich zwei Top-Matches auf dem Programm. Mit Växjö gegen Färjestad spielt der Vorjahresmeister gegen den Meister des Jahres zuvor. Und mit Roegle gegen Malmö steht ein schon lange ausverkauftes klassisches Lokalderby im südlichen Bundesland Skane an.

Zum Saisonstart habe ich mit Roger Bengtsson, dem Direktor der Wigdul Media AB und Eishockeyexperten und Reporter für SR und SVT (Nationales Radio und TV) über die Aussichten in der Liga gesprochen:

Frage: Was ist die Erwartung für die kommende Saison?

Roger: Es wird eine enge, kaum vorhersagbare Saison als je zuvor. Viele der 14 SHL-Teams haben mit starken neuen Spielern aufgerüstet, die viel Erfahrung aus der NHL und anderen Hockeyligen weltweit mitbringen.
Frölunda aus Göteborg und Färjestad /Karlstad dürften die größten Favoriten sein. Sie haben neue Spieler mit schwergewichtigen Verdiensten und Erfahrung.
Dahinter natürlich fast wie immer der Vorjahressieger aus Växjö. Aber auch Rögle aus Ängelholm werden Chancen eingeräumt. Sie haben durchaus eine Chance als Mannschaft den ersten Titel in der 90jährigen Vereinsgeschichte zu erringen.
Aber… es sind noch weitere starke Teams am Start und die Abstände sind geringer, als in den letzten Saisons. Und eine alte Weisheit: Der Tabellenführer nach 52 Spieltagen hat noch lange nicht die Playoffs gewonnen !

Am Tabellenende werden drei Teams einen schweren Weg gehen, um den Abstieg zu vermeiden.
Da ist MoDo (Örnsköldsvik), ein Traditionsverein, der dieses Jahr nach 7 Jahren 2. Liga zurück in der SHL ist. Es wird schwer mit der vorhandenen Basis die Liga zu halten.
Linköping hat bereits seit 6 bis 7 Jahren eine Negativspirale und wird es auch dieses Jahr schwer haben sich zu besseren Plätzen aufzuschwingen. Sie hatten in den letzten Jahren Glück, dass es am Ende immer zwei schwächere Teams noch hinter ihnen gab.
Malmö hat zwar die letzte Abstiegsrunde gegen die Ligalegende Brynäs gewonnen. Die ökonomische Situation gibt jedoch die Aussicht auf eine schwere Saison.

Frage: Växjö ist noch nicht lange in der SHL, aber sehr erfolgreich in den letzten 6 Jahren. Was macht den Meister des letzten Jahres so erfolgreich ?

Roger: Växjö ist einzigartig. Sie haben keine richtige Tradition, aber genau das war ihre Stärke in Zeiten der Umbrüche der letzten Jahre in der Liga. Mannschaftsaufbau, Marketing und Wirtschaftsplanung konnten so ohne „Altlasten“ und Rücksicht auf alte Strukturen vorangebracht werden. Andererseits hat man in der Vergangenheit diesen Club unterschätzt. Dies ist heute anders, aber die Fans erwarten wieder Großes. Wir werden sehen.

Frage: Roegle ist auch ein Ligajunior, aber bereits 2021/22 Sieger in der Championsleague. Was geht hier?

Roger: Roegle hat diese Saison sicher die stärkste Mannschaft der Vereinsgeschichte. Der Angriff ist geradezu top besetzt. Frage ist, ob die Abwehr da mithalten kann. Und es verbleibt ein bekanntes Risiko, dass durch Verletzung Schlüsselspieler ausfallen können. Wenn es gut läuft, ist Roegle mit Sicherheit ein Baustein in den Playoffs.

SHL Experte Roger Bengtsson – (C) Wigdul Media


Frage: Wo bleiben die Traditionsvereine aus Stockholm?

Roger: Die Hauptstadt ist in der SHL nicht mehr vertreten. Das Trio Djurgarden, AIK und Södertälje spielt nur noch in der Zweiten Liga (Allsvenskan). Der Grund sind Defizite im Nachwuchsbereich und Ausbildung junger Spieler. Es ist ein generelles Problem, wenn die Hauptstadt mit über 2 Millionen Einwohnern in einem Land von rund 10 Millionen Einwohnern nicht in der Topliga vertreten ist.
Das schadet der Gesamtsituation der SHL sowohl im Image als auch wirtschaftlich.

Frage: Diese Saison spielt ein deutscher Spieler in der SHL. „Toby“ Rieder. Mit Växjö Meister.

Roger: Das ist schon merkwürdig, dass es nur ein Spieler ist, wo doch das deutsche Eishockey in den letzten Jahren einen Aufschwung erlebt hat. Dies übersehen sicher viele und andererseits gibt es auch wirtschaftliche Grenzen, die deutschen Spitzenclubs zu überbieten und bei den schwächeren sucht man nicht.
Das ist schade, denn es gibt ein jüngeres Beispiel vom positiven Einfluss eines deutschen Spielers auf das schwedische Eishockey.
Moritz Seider wird in Ängelholm nach der Championsleague immer noch als ein „Großer“ Kultspieler verehrt.

Frage: Die Hockey Champions League hat bereits die ersten Spiele absolviert. Wo werden die schwedischen Teams stehen?

Roger: Wie eingangs bereits gesagt. Frölunda und Färjestad werden im Rennen sein, wenn es Anfang nächsten Jahres in die Endrunde geht. Färjestad hat diesen Titel noch nicht. Sie sind deshalb besonders scharf darauf.

Fürs Eishockeymagazin: Danke Roger!
(J. G. Just)


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