Saisonbilanz 12/13: IceFighters Leipzig – Aufschwung des jungen Vereins geht weiter, eine große Saison unter erschwerten Bedingungen!
Oberliga Nord 16. April 2013 Eishockey-Magazin 0
Leipzig. (MB) Der heimliche Gewinner der Saison im Osten sind zweifelsohne die Messestädter. Gewiss nicht mit Pokalsieg und Meisterschaft, welche bekannterweise nach Halle ging, aber was in der Sachsenmetropole bzw. eher Taucha auf die Beine gestellt wurde, ist beeindruckend und verdient allerhöchsten Respekt. Ausgerechnet springt immer dieser Eishockeystandort Leipzig dem Tode von der Schippe. Wahrscheinlich hätte jeder andere Standort den Kopf in den Sand gesteckt…
Die Ziele im dritten Jahr IceFighters Leipzig waren aufgrund des ganzen Hickhacks im Sommer klein gesteckt. Im Nord-Ost-Pokal sollte die Finalteilnahme her und in der Liga war ein Platz unter den Top 4 im Visier.
Die Voraussetzungen
Was war das für ein Sommertheater in Sachsens-Oberligahochburg. Lange zitterten Verantwortliche, Spieler und Fans gemeinsam. Das erste und schon länger bekannte Problem war der Abriss der Messehalle 6 auf der alten Messe in Leipzig. Einen Ersatz seitens der Stadt wurde, nicht wie in anderen Städten (Berlin), nicht zur Verfügung gestellt. Die Icefighters wurden von der „Sportstadt“ Leipzig im Regen stehen gelassen. Dazu kam noch das Lizenzgerangel zwischen dem SV Fortuna Leipzig und dem Leipziger-Eissport-Club. Die Geschäftsführung der IFL wollten unbedingt mit dem LEC kooperieren. Nach langen und zähen Verhandlungen mit dem SV Fortuna gelang das Wunder. Problem eins war gelöst und auch bei der Spielstätte gab es Neuigkeiten. Am Rand von Leipzig, besser gesagt in Taucha fanden die Icefighters Unterschlupf. Nachdem alles geplant war starteten schon manche Teams in die Saisonvorbereitung. Die Fans und die Geschäftsleitung begannen mit dem Aufbau der Zeltkonstruktion, sogar Sponsoren packten mit an. Innerhalb von nur rund 3 Wochen war die neue Spielstätte aus dem Boden gestampft.
Die Mannschaft änderte sich trotz der langen unklaren Situation kaum, welch Seltenheit im Eishockey. Für den grandiosen Goalie Steve Themm kam als Ersatz Nicolas Sievers aus Bayreuth. Im Sturm schnappte man dem Rivalen Halle vor der Nase Florian Eichelkraut und Jiri Mikesz weg. Dazu kamen mit Alt, Grund und Dörner, der kurz nach Saisonbeginn folgte, drei junge Talente für die Abwehr. Im Laufe der Saison folgte noch ein weiterer Ex-Bulle. Damian Martin wechselte von der Saale an die Pleiße. Gegen Ende der Saison verließ Petr Hrach aus beruflichen Gründen die Messestadt, dafür kam aus Holland Ziga Svete. Lt. Zeitungsberichten (LVZ) gingen die IceFighters mit einem 750.000 € Etat in die Saison, diese Zahl beinhaltete aber auch zudem den Umzug. Daher dürfte der Spieleretat niedriger sein, als der vom Rivalen Halle.
Der Saisonverlauf
Eine wirkliche Testspielphase hatten die Leipziger nicht. In einem Monat absolvierten die IceFighters nur 3 Tests. Ein ansprechendes Ergebnis in Selb (5:2 Niederlage), ein Sieg in Chemnitz, wo bis zur Fertigstellung der Zeltkonstruktion gerne mal trainiert wurde, standen zu Buche. Und natürlich durfte das Eröffnungsspiel der Dicolor EisArena nicht fehlen. Die ausverkaufte Zelthalle bekam ein absolut sagenhaftes Spiel zu sehen. Gegen den Zweitligisten aus Dresden verlor man nach einem tollen Spiel 4:3. Der Saisonauftakt war aber sehr durchwachsen. Im Vergleich zu anderen Teams merkte man der Wolf-Truppe schnell an, dass die Eingespieltheit fehlt. Aus den ersten 8 Spielen standen „nur“ 9 Punkte zu Buche. Dies bedeutete gerade mal Rang 5 und ein Platz im Mittelfeld. Der Rückstand auf den Rivalen Halle betrug zu der Zeit schon 17 Punkte, am Ende waren es deren 19. Der Saisonauftakt wurde dann langsam aber sicher ausgeblendet, Coach Mannix Wolf rechnete mit solch einem Beginn und vertraute auf seine Jungs. Dazu erschwerten die Langzeit-Verletzungen von Kapitän Fabian Hadamik und Kevin Nighbert die Voraussetzungen. Trotzdem starteten die Leipziger eine beeindruckende Siegesserie von 10 Siegen am Stück, was für den weiteren Saisonverlauf wichtig war. Unter anderem darunter zählte der 5:1 Derbysieg gegen die Saale Bulls, was für diese nach dem späteren 0:5 in Nauheim die höchste Niederlage der Saison war. Bis zum Jahreswechsel wurden die Leistungen wieder etwas abfallender, auch aufgrund weiterer vieler Sperren oder Verletzungen. Negativer Höhepunkt war die 8:2 Pleite in der halleschen Volksbank Arena, als der Tabellenführer Leipzig streckenweise vorführte, aber das wirklich bittere für die Rand-Leipziger war eher das völlig unnötige Foul an Sebastian Alt. So langsam erholten sich zum Glück alle Verletzten. Das erste Saisonziel Pokalfinale verpasste man allerdings. Eine Niederlage in Rostock konnte man nicht mehr wettmachen. Immerhin erreichte man gegen jene Piranhas in Entscheidungsspielen Platz 3. Im Ligenbetrieb nahmen die Icefighters dann Fahrt auf. Alle Verletzten kamen zurück und vier grandiose Siege in Serie festigten Platz 2. Darunter war der nächste Heim-Derbysieg als man den Gästen aus Halle eine geplante Meisterfeier im Zelt einen deutlichen Strich durch die Rechnung machte. Doch dann begann das große Zittern. Erst im allerletzten Saisonspiel bei den Black Dragons Erfurt konnte man den Einzug in die Zwischenrunde durch einen Punktgewinn klar machen. Es war der erste Husarenritt von den „Campern“.
Die Zwischenrunde war Zugabe, kein Ziel wurde ausgerufen, außer sich gut zu verkaufen. Nach einer empfindlichen 10:0 Pleite in Kassel erahnte man Böses. Doch gleich 2 Tage später machten die Eiskämpfer ihren Namen aller Ehren. Sie holten in einer absolut hochklassigen Partie gegen Duisburg daheim den einzigen Ost/Nord-Sieg der Zwischenrunde. Nachdem man gegen Timmendorf zwei Siege erringen konnte, hatte man somit als letzter übrig gebliebener nicht West-Club noch Chancen auf die Play-Offs. Im neu auserkorenen Duell unter Freunden zuhause gegen Kassel (400 Fans reisten mit) präsentierten sich die IceFighters auf einem grandiosen Weg. Einen abwechslungsreichen Fight der Extraklasse (für ein Oberligaduell) gab es zu sehen und eine knappe 4:6 Pleite stand am Ende an der Anzeigetafel. Beide Fanlager feierten zusammen die Teams und machten diesen einmaligen Eishockey-Abend vor ausverkauftem Haus auch noch lange nachdem Spiel zu einem unvergesslichen Highlight. Doch dann hatten die Messestädter nur eins im Blick. Duisburger Füchse jagen. Ein Sieg nach Verlängerung beim ehemaligen DEL-Team hätte die Sensation perfekt gemacht. Überraschenderweise entwickelte sich dort der nächste hochkarätige Fight. Dank großem Willen und Kampf, einem großartigen Torhüter und einem starken Powerplay träumten die Leipziger bis 1 Minute vor Schluss beim Stand von 4:4 an die Überraschung. Doch dann schlug der EVD zu, konnte so glücklich in die Play-Offs einziehen und die Sommerpause der IceFighters beschließen.
Fazit
Die IceFighters konnten von beiden Saisonzielen nur eins erreichen. Ausgerechnet das als leichter zu erreichende Pokalfinale verpasste man. Die Gründe sind leicht herauszufinden. Die Niederlage in Rostock datierte gleich von Saisonbeginn, als das Team noch nicht 100 % abgestimmt war. Diesen Ausrutscher konnte man nicht mehr zurechtbiegen. Dazu liegt ehrlich gesagt den Leipzigern die Schillingallee gleichzeitig aber auch überhaupt nicht.
In der Vorrunde der Ostliga übertrafen die Jungs das Saisonziel. Ein Platz unter den Top 4 war das Ziel, also noch nicht mal die Zwischenrunde musste erreicht werden, und trotzdem packten es die Messestädter auch dank ihres schon seit vielen Jahren überragenden Teamgeist und Zusammenhalt. Es war die Krönung auf eine einzigartige Saison, welche mit Höhen und Tiefen erst kurz vor Saisonbeginn durch das Zelt und den vielen freiwilligen Helfern und Sponsoren möglich gemacht wurde. Umso höher ist im Vergleich zum Vorjahr der Einzug in die Zwischenrunde anzusehen. Welch tolles Eishockey, ausgenommen der deftigen Pleite in Kassel, die Icefighters dann ihren Fans zeigten, war schlichtweg der Wahnsinn. Beinahe hätte man dem Ganzen mit einem Einzug in die Play-Offs die Krone aufgesetzt, doch der Eishockey-Gott wollte wohl lieber ein niedergeschlagenes Team und Fans sehen. Aber selbst diese einprägende Minute, die gefehlt hat am Ende, bringt sie nicht um. Die Freude über das Ganze was erreicht wurde, war viel größer und stimmte alle positiv. Wer weiß wozu auch dieser bittere Moment gut war…
Das Team (alle Zahlen sind ohne Vorbereitung und den Nord-Ost-Pokal)
Tor
Erik Reukauf #25 – Der gebürtige Berliner ist besonders durch seine sympathische Art sehr beliebt beim Leipziger Anhang. Im zweiten Jahr IceFighters konnte er immerhin 13-mal auf dem Eis stehen und dabei 7 Siege erringen. Mit einem Gegentorschnitt von 3,19 landete er in der Vorrunde auf Platz 6 aller Goalies. Wenn er auf dem Eis stand machte er keinen schlechten Job, brachte aber die Fans durch manch Abpraller zu viel ins Schwitzen. Eine Verlängerung des Vertrages gilt diesen Sommer als ungewiss, wobei in dem 24-jährigen bei mehr Spielpraxis bestimmt noch paar Prozente mehr Konstanz drin sein könnten.
Nicolas Sievers #30 – Nach 4 Jahren Bayreuth zog es den Bayer erstmals in den Osten der Republik. Gekommen als neue Nummer 1 für den abgewanderten Steve Themm, konnte er eine gute erste Saison absolvieren. Zwischenzeitlich fehlte auch bei ihm mal kurzzeitig die Konstanz bzw. wirkte auch mal überspielt, doch im Grunde konnten sich die Vorderleute meistens auf ihn verlassen. Unvergessen sein Big Save gegen Duisburg im Heimspiel kurz vor Ende der Partie. Seine beste Saisonleistung zeigte er beim Endspiel bei den Füchsen. In 29 Spielen war er an 16 Siegen mit beteiligt. In der Statistik lag er auf Rang 5 vor seinem Kollegen Reukauf. Er verlängerte erst vor ein paar Tagen seinen Vertrag um eine weitere Spielzeit!
Verteidigung
Florian Ullmann #8 – Gefühlt ein IceFighter der ersten Stunde. Er stieß mitten im ersten Icefighters Jahr neu zum Kader und überzeugt seither mit seiner starken grundsoliden Abwehrarbeit. In dieser Saison erst neben Petr Hrach zum Ende der Saison neben Ziga Svete. Lediglich in der Offensive setzt er vielleicht ein paar Akzente zu wenig. Er bleibt wohl sicher in Leipzig, da er hier zwischenzeitlich eine Lehre begonnen hat.
Ziga Svete #11 – Er kam, sah, überzeugte und integrierte sich schnell ins Team. In gerade mal 10 Spielen konnte Ziga sich hervorragend einbringen. In 4 Vorrundenspielen konnte er mit 3 Toren und 2 Vorlagen einen großen Beitrag dazu leisten im Kampf um die Zwischenrunde. In dieser legte er abermals 5 Mal seinen Teamkameraden vor. Er brachte das körperliche Spiel zurück in die Abwehr, was bei den Messestädtern ein wenig fehlte vorher. Ein Verbleib ist sehr gewünscht, mit dem 28-jährigen kann man noch viel Freude haben.
Jens Müller #16 – Eine der treuesten Seelen des Leipziger Eishockeys. Trotz aller Pleiten blieb er wie sein Bruder immer in der Sachsenmetropole. In seinem 8 Jahr in Folge spielte Jens nur die halbe Saison mit. Berufliche und verletzungsbedingte Ausfälle gehören bei ihm vermehrt dazu. Mit 2 Toren und 6 Assists in 18 Spielen war seine Ausbeute nicht so gut wie in den Vorjahren. Der 33-jährige wird wohl die Schlittschuhe nun endgültig an den Nagel hängen.
Dennis Dörner #18 – Der gerade mal 21-jährige hat schon viel erreicht in seiner Karriere. 3 Mal DNL-Meister und der DEB-Pokal im vergangenen Jahr mit Bietigheim stehen schon in der Vita. Nach seinem kurzen Gastspiel bei den Löwen Frankfurt heuerte er kurz nach Saisonauftakt in Leipzig an und konnte auch überzeugen. Ein paar leichtsinnige Momente sind nicht auszuschließen bei ihm, aber er ist noch lange nicht an der Grenze seines Potenzials angelangt. Stolze 20 (7 Tore/ 13 Assists) Punkte brachte er zustande in der Vorrunde und Zwischenrunde. Eine Weiterbeschäftigung ist sicher wünschenswert.
Sebastian Alt #61 – Er kam aus dem Rosenheimer Nachwuchs und schlug erfolgreich ein. Der noch 20 Jahre junge Alt entwickelte sich rasch und zu einer festen Größe. Besonders im Powerplay dürfen sich die gegnerischen Goalies in Acht nehmen. Auffällig waren dabei waren seine Tore in der Zwischenrunde. Starke 27 Punkte erzielte er insgesamt. Vierzehn geschossene Tore machen ihn zum gefährlichsten Abwehrspieler. Nicht umsonst sind andere Vereine auf ihn aufmerksam geworden. Auf eine weitere Saison hofft man natürlich, da der Reifeprozess noch nicht am Ende bei ihm ist.
Petr Hrach #72 – Er begleitete von Beginn an den Neuanfang in Leipzig. Im dritten Jahr Icefighters ist er schon wie eine feste Größe geworden im Kader. Dementsprechend groß war die Trauer über den überraschenden Abgang (berufliche Gründe) des sympathischen Tschechen. Aus Leipzig verabschiedete sich der „Vorbereiter“ mit 3 Toren und 15 Assists. Aller zwei Spiele stand im Durchschnitt sein Name in der Scorerliste, gerne zog er mal eine Strafe und lag intern hinter Dennis Dörner auf Rang 2.
Emanuel Grund #96 – Von den Kassel Huskies kam er und dadurch entstand eine gewisse Erwartungshaltung. Diese konnte er nicht so erfüllen. Der Zwischenrunden-Strafbankkönig dürfte sicherlich mit seinen 6 Toren und 7 Assists nicht unzufrieden, aber auch nicht zufrieden sein. Ob der 25-jährige in Leipzig bleibt oder bleiben darf, bleibt abzuwarten, wenn man die Defensive verbessern will, ist er ein Wackelkandidat.
Sturm
Jedrzej Kasperczyk #7 – Trotz seiner 6 Jahre beim Erzrivalen Halle hat sich „Jay Jay“ in Leipzig in zwei Jahren einen Namen gemacht. Der mittlerweile 44-jährige ist freilich kein Jungspund mehr. Seine fehlende Schnelligkeit macht er mit seiner überragenden Übersicht wett. Die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor ist ebenfalls nicht mehr so ausgeprägt. 7 Tore und 20 Assists sind keine „weltbewegenden“ Zahlen für einen Stürmer, aber mit seiner Routine ist er in Leipzig ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft. Dass er noch viel drauf hat, zeigte er als er gegen Duisburg mit 2 Toren das Spiel mit entschieden hatte. Es könnte durchaus sein, dass er ein allerletztes Jahr dran hängt.
Tomas Vrba #9 – In seiner mittlerweile schon dritten Saison bei den IceFighters zählte er erneut zu den besten Stürmern seiner Mannschaft. In 33 Spielen erzielte er 23 Tore und 21 Assists. Einer seiner Spezialitäten ist das Unterzahlspiel. Dabei ist er der gefährlichste Angreifer. 4 Tore bei eigener Unterzahl ist der Teambestwert, schmerzlich durfte Halle dies erfahren. Dass er aus Leipzig nicht mehr wegzudenken ist, zeigt seine Vertragsverlängerung, welche in der Zeitung bekanntgegeben wurde.
Damian Martin #10 – Nachdem Marcus Beringschmidt den Verein verlassen hatte, wurde eine Stelle im Kader frei. Da die Saale Bulls dem wiedergenesenen Martin die eiskalte Schulter zeigten, nahmen die Leipziger die Chance beim Schopfe und setzten auf Risiko. Der gebürtige Wolfsburger dankte es dem Club und erzielte in 23 Spielen 4 Tore und 12 Assists, dabei bestach er außerdem mit seinem unermüdlichen Einsatz. Er verlängerte bereits seinen Vertrag um eine weitere Spielzeit.
Kevin Nighbert #21 – Einer der Pechvögel in der vergangenen Spielzeit. Sehr früh in der Saison verletzte er sich schwer und musste so fast die komplett halbe Saison pausieren. So kam er gerade einmal auf 13 Einsätze in der Vorrunde. Dabei merkte man ihm die lange Verletzung kaum an. Mit den noch folgenden 6 Zwischenrundenspielen kam er auf insgesamt 13 Scorerpunkte. Seinen Vertrag verlängerte er ebenfalls um eine weitere Saison, wo die Verantwortlichen und Fans hoffen mehr von ihrer „21“ sehen zu können.
Julian Wagner #23 – Ein Youngster in den Reihen von Mannix Wolf. Er kam vor zwei Jahren fest aus dem Crimmitschauer Bundesligateam zu den IceFighters. Bei Auswärtsspielen tritt er eher selten den Weg mit an. In 18 Partien reichte es immerhin zu einer Vorlage.
Sören Breiter #27 – Im zweiten Jahr Leipzig konnte der erst 22-jährige einen großen Sprung nach vorne machen und gehört absolut zu den positiven Überraschungen. 31 Punkte in 36 Spielen bedeuten fast 1 Punkt pro Spiel. Konstant überzeugte auch er mit seinem Kampfgeist. Beinahe hätte er mit seinem Bruder Sven Breiter zusammengespielt, was vielleicht in der Zukunft ja möglich ist. Gegen ein weiteres Jahr bei den IceFighters hat sicherlich niemand etwas.
Fabian Hadamik #78 – Liebevoll wird er von Team und Fans „Fabse“ genannt. Als er aus Vilshofen zum Start der neu gegründeten IceFighters kam, wusste keiner ob er den Sprung von Liga 5 in Liga 3 verkraftet. Doch er schaffte es und spielte sich in die Herzen der Fans. Zum zweiten Mal in Folge ging er als Kapitän in die Saison. Doch auch er war vom Verletzungspech verfolgt. Ausgerechnet in Halle verletzte er sich schwer. „Fabse“ kam wie Nighbert nur auf 19 Spiele erzielte dabei aber noch 4 Scorerpunkte mehr wie sein Mitstreiter. Unlängst verlängerte der Fighters-Captain sein Engagement in der Messestadt um ein Jahr.
Jiri Mikesz #81 – Bekannt aus ehemaligen Blue Lions-Zeiten und seiner starken Vorsaison in Kassel verpflichtete man den 26-jährigen mit vielen Vorschusslorbeeren. Seine Ausbeute bei 33 Spielen lag bei 8 Toren und 18 Vorlagen. Damit verschlechterte er sich im Vergleich zum Vorjahr in Kassel. Die Verantwortlichen waren insgesamt nicht zufrieden mit seinen Leistungen, welche sehr schwankend waren. Demzufolge wird die Zusammenarbeit nicht fortgesetzt. Er steht als erster Abgang fest. Vielleicht zieht es ja ihn diesmal nach Halle, welche im letzten Jahr sich schon intensiv um ihn bemühten.
Marcel König #82 – Der 30-jährige gebürtige Schmöllner half bei dem nun dreijährigen neuen Leipziger Eishockeyverein von Beginn an mit. Inzwischen zählt er mehr nur noch als Ergänzungsspieler dazu. Dabei sind 3 Assists bei 32 Spielen für einen Stürmer zu wenig.
Marcus Beringschmidt #87 – Der bisher einzige gebürtige Leipziger im Team bestritt einen ähnlichen Weg wie Teamkamerad König. Auch er war da, als es hieß, helft beim Neuanfang mit. Nach 18 Spielen verabschiedete sich er aber aus dem Drittliga-Team. Immerhin mit einem Tor und zwei Vorlagen.
Arthur Gross #88 – Er ging vor der Saison in die sechste bei einem ostdeutschen Team in Folge. Mittlerweile entwickelte sich der liebevoll als „Moppel“ bezeichnete Flügelflitzer zu einer echten Größe im Team. Trotz seiner Vergangenheit aus Halle stieg er bei den Fans zu einem echten Publikumsliebling auf. Auch die Leistungen zeigten zum Vorjahr eine Steigerung. Neben Florian Ullmann war er der einzigste Spieler, der alle Spiele absolviert hat. In 38 Spielen erzielte er 11 Treffer und legte 17 Mal seinen Kollegen vor. Überzahltore, Unterzahltore und auch die entscheidenden Game-Winning-Goals sind ihm nicht unbekannt.
Lars Müller #91 – Seit seinem Wechsel aus Essen im Jahr 2008 ist das Leipziger Urgestein nicht aus dem Kader wegzudenken. Auch für den damaligen schweren Neubeginn war er sich nicht zu fein. Bei den Gegnern ist der Name Müller „leider“ Programm. Besonders Halle wird mit ihm nicht warm. In der teaminternen Scorerliste liegt der 35-jährige Routinier auf Platz 2. In 35 Spielen scorte er übermäßig fleißig. 14 Tore und sage und schreibe 41 Vorlagen errang er für sein Team. Zur großen Freude des Leipziger Anhangs verlängerte er um eine Saison.
Florian Eichelkraut #93 – Er kam nach zwei Jahren Saale Bulls zurück, mit gewisser Skepsis von manch Fan empfangen, änderte sich alles schlagartig. Wie sehr Florian nach Leipzig passt und wie wichtig er für diesen Standort ist, zeigt nicht nur die überragende Saison, sondern auch das „Mitwirken“ im Hinblick auf mögliche Neuzugänge. Dennoch kann man ihm eins bescheinigen. Er war der Überflieger der IceFighters im Jahr 2012/2013 und war maßgeblich am Erfolg beteiligt. In 36 Spielen erzielte er wahnsinnige 76 Scorerpunkte und holte damit mehr als 2 Punkte im Schnitt pro Spiel. Er erzielte 34 Tore, 42 Vorlagen und lag damit in sämtlichen Statistiken im Team vorne. Er schoss die meisten Überzahltore (13), legte die meisten Überzahltore auf (20) und erzielte in der Vorrunde 5 eminent wichtige Game-Winning-Goals. Alles das sind Zahlen eines Spielers, der in jedem Kader gut zu gebrauchen wäre. Umso stolzer sind alle, dass er als Erster Spieler überhaupt einen neuen Kontrakt unterschrieben hatte!
Der Torhüter Roberto Pohle war lizensiert, spielte aber keine Minute im Tor der Oberligamannschaft. Dafür ist er die Nummer 1 im 1b-Team und steht Coach Mannix Wolf unterstützend als Co-Trainer an der Bande zur Verfügung!
Ausblick
Die IceFighters können erstmals seit langer Zeit in „Ruhe“ die neue Eiszeit planen und vorbereiten. Der Spielort bleibt das Eiszelt „Dicolor EisArena Taucha“ und das für zwei weitere Jahre. Das einzige Problem woran die Messestädter immer noch knabbern sind die Umzugskosten, welche aber nicht in das Tagesgeschäft der Oberligatruppe fallen. Zusammen mit den Fans wird eifrig daran gearbeitet das Minus bzw. die Kosten zu tilgen, um schnellstmöglich die „Restschulden“ zu bezahlen. Es ehrt die Verantwortlichen sehr, wie offen man mit der Situation umgeht, denn Transparenz in Sachen finanzieller Mittel war nie eine Stärke der jeweiligen Vorstände zu ehemaligen Eishockey-Zeiten in Leipzig. Der Spielbetrieb für die kommende Spielzeit soll trotz der noch teilweise nicht gedeckten Umzugskosten gesichert sein. Zum Etat sind bisher keine Angaben bekannt.
Die Leipziger sind nebenbei schon intensiv in Sachen Kaderplanung unterwegs. Der große Stamm soll wie in den vergangenen Jahren gehalten werden und kontinuierlich mit vereinzelten Neuzugängen aufgepeppt werden. Die Aussichten sehen dahingehend gut aus. Sieben Stammspieler haben bisher verlängert, weitere Folgen, mit neuen Spielern steht man schon in aussichtsreichen Gesprächen. Dazu steht mit dem geborenen Leipziger Hannes Albrecht schon ein Neuzugang offiziell fest!
In Bezug auf die Ziele im kommenden Jahr gab es noch keine Aussagen von der Geschäftsführung zu hören. Zu diesem Zeitpunkt der Sommerpause – nämlich ganz am Anfang – kein Beinbruch. Vermuten kann man trotzdem ein bisschen. Der erste Derbysieg in der Geschichte der IceFighters in der halleschen Volksbank Arena wäre sicherlich ein weiterer Meilenstein für das Fanherz. Freilich sind Ziele wie Finale im Nord-Ost-Pokal und das Erreichen der Zwischenrunde ebenso eigentlich nicht von der Hand zu weisen. Immerhin wurde man zum zweiten Mal in Folge Vizemeister der Oberliga Ost. Manch Fan träumt eventuell auch von einer erstmaligen Play-Off-Teilnahme, die man ja nur denkbar knapp in der abgelaufenen Saison verpasst hatte. Mit einer intensiveren und viel besseren, längeren Vorbereitung kann man vielleicht auch den Saale Bulls das Leben in Bezug auf die Meisterschaft schwer machen. Diese genannten Ziele sind natürlich alles nur Vermutungen, die aber im Bereich des Möglichen liegen. Nur eines steht im Vordergrund im Vergleich zu früheren Blue-Lions-Jahren: Wirtschaftlichkeit steht vor kurzzeitig großen sportlichen Erfolgen. Hinter verschlossenen Türen wird zudem weiter eifrig an der Finanzierbarkeit einer neuen Eishalle, die in Taucha entstehen soll, gearbeitet. Nur damit kann man langfristig den Eissport in der sächsischen Oberliga-Hochburg auf Jahre sichern und zudem das Ziel 2. Bundesliga mittelfristig in Angriff nehmen!
Eins ist aber gewiss sicher: In Leipzig wird es nicht langweilig über den Sommer, nur definitiv etwas „entspannter“ als in den Vorjahren oder speziell dem Vorjahr!
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