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Iserlohn. (MK) Die Statistik zeigt schon beim ersten Blick auf die Tabelle, wo derzeit bei den Roosters der Schuh heftig drückt. Mit nur sieben... Roosters hadern weiter mit dem Torabschluss – Kapitän und Jubilar Torsten Ankert im Interview: „Wir sind jetzt in einer scheiß Situation“

Torsten Ankert #81 (Iserlohn Roosters) – © Sportfoto-Sale (JB)

Iserlohn. (MK) Die Statistik zeigt schon beim ersten Blick auf die Tabelle, wo derzeit bei den Roosters der Schuh heftig drückt.

Mit nur sieben erzielten Toren in vier Spielen haben die Iserlohner ein Problem Tore zu schießen. Gegen München mit Nationalkeeper Mathias Niederberger im Tor war fast zu erwarten, dass die Torausbeute nicht besonders hoch ausfallen wird. Chris Brown gelang dennoch schon früh nach nur 81 Sekunden der Führungstreffer. Danach spulte München sein Spiel bis auf wenige Phasen wie ein Uhrwerk herunter. Es entwickelte sich ein Spiel München gegen Iserlohns überragenden Goalie Andreas Jenike, der über 44 Minuten lang seinen Kasten mit der kämpferischen Unterstützung seiner Mitspieler sauber halten konnte. Und dennoch kam es, wie es fast kommen musste. München, kalt wie eine Hundeschnauze, drehte das Match binnen 53 Sekunden durch seine Nationalstürmer Tiffels und Ehliz in eine eigene 2:1 Führung, erhöhte sogar noch durch Ortega (57.) zum 3:1. Das Spiel war damit entschieden. Auch die frühe Herausnahme von Andreas Jenike zugunsten eines weiteren Feldspielers brachte keine Wende mehr. Münchens Youngster Philipp Krening konnte mit dem Empty-Net-Goal sogar sein allererstes DEL-Tor erzielen.

Iserlohns Headcoach Kurt Kleinendorst attestierte seinem Goalie eine starke Leistung und war auch mit dem Kampfgeist seines Teams einverstanden. Allerdings bemängelte er die Konstanz über sechzig Minuten. Zudem müsse sein Team nun auch mal „dreckige“ Tore erzielen. Der verletzungsbedingte Ausfall von Top-Stürmer Casey Bailey sei ebenfalls ein Faktor gewesen, dürfe aber nicht als Grund für die Niederlage herhalten. Am heutigen Montag sollen genauere Untersuchungen Aufschluss darüber geben, wie schwer die Schulter beim Angreifer lädiert ist. „Es ist wie es ist und es geht am Dienstag schon weiter“, blickte auch Kleinendorst schon auf die nächste Aufgabe bei den hervorragend in die Saison gestarteten Fischtown Pinguins.

Fotostrecke zum Spiel der Roosters gegen München

Iserlohn Roosters - Red Bull Muenchen
© Sportfoto-Sale (JB)

Torsten Ankert: „Jeder, der mich kennt, weiß, dass mir solche Momente eher ein bisschen unangenehm sind“

Kapitän Torsten Ankert war ebenfalls nach dem Spiel enttäuscht: „Casey ist ein wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft. Es ist nie schön einen von unseren Jungs verletzt zu sehen. Wir können den Kopf jetzt nicht in den Sand stecken, ob wir nun einen mehr oder weniger haben. Wir sind jetzt in einer scheiß Situation und spielen in zwei Tagen wieder. Jetzt müssen wir uns regenerieren und in Bremerhaven irgendwie Punkte mitnehmen.“

Eigentlich stand der 34- jährige Kapitän vor dem Spiel im Mittelpunkt. Das Match gegen Red Bull München war sein insgesamt 800. Spiel in der Deutschen Eishockey Liga. Im zarten Alter von 17 Jahren hatte ihn Ex-Meistertrainer Hans Zach 2005/2006 in den DEL-Kader der Kölner Haie „hochgezogen“, wofür Torsten Ankert dem „Alpenvulkan“ bis heute dankbar ist. Bis 2017 hielt der gebürtige Essener seinem „Stammverein“ in Köln die Treue. Danach folgte der Wechsel zu den Grizzlys Wolfsburg, wo er aber durch schwere Verletzungen kaum zum Zuge kam. In Krefeld folgte 2019 – und gleich als Kapitän – der Restart. Vor zwei Jahren ging es dann weiter ins Sauerland zu den Roosters, für die er bislang auch schon 84 Spiele absolviert hat.

Zahlen, das betonte Torsten Ankert im Interview immer wieder, bedeuten ihm allerdings wenig. Und im Mittelpunkt steht er auch eher ungern. „Jeder, der mich kennt, weiß, dass mir solche Momente eher ein bisschen unangenehm sind. Das ist eher etwas für meine Eltern, die mich jeden Tag als kleinen Jungen zum Eishockey begleitet haben“, erklärt Torsten Ankert.

Entgegen den bisherigen Gepflogenheiten spielte der Jubilar übrigens im Anfangsdrittel nicht mit seinem Jubiläumstrikot. Einerseits weil er davon nichts wusste und weil er auch keinen Sinn darin sah. Er ist eben in jeglicher Hinsicht einer der bescheidenen Stars im Iserlohner Team und damit auch ein großes Vorbild für viele junge Spieler. Das Eishockey im Allgemeinen könnte mehr „Ankerts“ gebrauchen.

Torsten Ankert im Kurzinterview


Torsten Ankerts Karriere in Zahlen


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