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Salzburg. (PM) Mit großer Spannung hatte der EC Red Bull Salzburg des schwedische Topteam Luleå Hockey zum Achtelfinal-Rückspiel der Champions Hockey League in Salzburg...
Ryan Duncan vor Lulea-Keeper Joel Lassinantti - © by GEPA Oictures, Red Bull Media, Felix Rottner

Ryan Duncan vor Lulea-Keeper Joel Lassinantti – © by GEPA Oictures, Red Bull Media, Felix Rottner

Salzburg. (PM) Mit großer Spannung hatte der EC Red Bull Salzburg des schwedische Topteam Luleå Hockey zum Achtelfinal-Rückspiel der Champions Hockey League in Salzburg erwartet, zumal die Chancen nach dem 4:2-Erfolg im Hinspiel in Luleå sehr gut standen, den Aufstieg ins Viertelfinale zu fixieren.

Und der Start war zunächst mehr als verheißungsvoll. Schon im ersten Drittel schossen die Red Bulls genauso viele Tore wie in Luleå im gesamten Spiel, nämlich vier! Die Schweden kamen zunächst stark aus der Kabine und machten sofort Druck, doch schon der zweite Salzburger Torschuss von Thomas Raffl in der 4. Minute aus dem Lauf heraus war drin. Nur eine Minute später holte sich Kyle Beach die Scheibe nach einem Rebound und erhöhte auf 2:0, und selbiger schlug in der 11. Minute in Unterzahl gleich noch einmal zu, als er sich die Scheibe in der neutralen Zone erkämpfte und nach Alleingang trocken einnetzte. Dann hatten die Schweden etwas mehr vom Spiel und trafen prompt bei angezeigter Strafe an Salzburgs Schlussmann Niko Hovinen vorbei ins Tor. Aber das war noch nicht alles, David Meckler setzte noch einen drauf, holte sich die Scheibe in der neutralen Zone, ließ sich auch von den schwedischen Verteidigern nicht abschüt-teln und netzte zum 4:1-Pausenstand ein. Was für ein Drittel!

Doch das galt auch für den zweiten Abschnitt. Diesmal allerdings trumpften die Gäste auf und drehten das Spiel mit fünf Toren (!) deutlich zu ihren Gunsten. In den ersten Minuten verlief die Partie noch ausgeglichen, doch mit dem zweiten Gästetor in der 8. Minute im Powerplay machte sich beim Salzburger Team zunehmend Verunsicherung breit, während die Schweden immer druckvoller wurden und quasi ein Tor nach dem anderen aufholten und schließlich sogar die Führung übernahmen. Auch Torhüter Niko Hovinen zeigte jetzt Nerven und sah bei zwei Gegentreffern unglücklich aus, was Head Coach Daniel Ratushny veranlasste, noch in der 40. Minute Bernd Brückler anstelle des Finnen im Tor einzuwechseln. Die zweite Pause kam keine Sekunde zu früh, bei einem Stangenschuss der Gäste kurz zuvor hatten die Red Bulls auch noch Glück. Nach 40 Minuten stand es also 6:4 für Luleå Hockey – Gesamtergebnis mit dem Hinspiel also 8:8 –, jedes Tor im Schlussdrittel konnte jetzt die Entscheidung über den Aufstieg ins Viertelfinale bringen.

Dementsprechend spannend verlief das vermeintliche Schlussdrittel. Beide Teams waren jetzt gleich auf, drängten auf den möglicherweise entscheidenden Treffer und erzeugten abwechselnd Top-Chancen. In der 50. Minute nutzten die Gäste als erste ihr einziges Powerplay in dem Drittel und gingen mit 7:4 in Führung. Nun waren die Red Bulls im Zugzwang, mussten unbedingt ausgleichen und erzeugten viel Verkehr vor dem Tor. Aber erst in der 59. Minute – ebenfalls in ihrem einzigen Powerplay dieses Drittels – konnten sie tatsächlich wieder auf 5:7 verkürzen und damit auf das Gesamtergebnis aus beiden Spielen von 9:9 stellen. Matthias Trattnig zog von der blauen Linie ab und Thomas Raffl fälschte die Scheibe noch ab. Damit ging es in die zehnminütige Verlängerung, in der die Chancen in einem immer noch von viel Tempo geprägten Spiel wieder auf beiden Seiten abwechselten und beide Teams einige Male vor dem vermeintlich entscheidenden Treffer standen. Doch am Ende musste dann das Penalty-Schießen entscheiden und da hatten die Schweden das bessere Ende für sich und zogen mit dem Gesamtergebnis von 10:9 ins Viertelfinale ein.

CHAMPIONS HOCKEY LEAGUE | ACHTELFINALE
EC Red Bull Salzburg – Luleå Hockey 5:8 (4:1, 0:5, 1:1) n.P.
Tore: Raffl (4., 59./PP), Beach (5., 11./SH), Meckler (17.) resp. Fogstrom (15., 35., 70./PS), Dixon (28./PP), Ledin (30.), Petrell (36.), Zaar (40., 50./PP)

Aber was war das für ein Spiel! So nah waren die Salzburger dem Viertelfinale nach dem ersten Drittel und genauso bitter war für sie dann der unglaubliche Turnaround der Schweden im zweiten Abschnitt. Es spricht aber für die Red Bulls, dass sie sich nach diesem unglaublichen Rückfall noch gefangen und den Gästen im Schlussdrittel sowie in der Verlängerung ein ebenbürtiges Spiel geliefert haben. Im Penalty-Schießen hatte Luleå Hockey dann das Momentum auf seiner Seite.

Kapitän Matthias Trattnig war wie seine Teamkollegen natürlich verärgert, aber auch gleichermaßen enttäuscht und suchte nach Erklärungen: „Wir haben gegen Luleå Hockey fünf Drittel sehr gutes Eishockey und ein Drittel katastrophal gespielt, und das hat uns letztlich aus dem Bewerb befördert. Aber genau das macht ein gutes Champions League-Team aus! Klar haben wir auch leichte Tore geschossen, aber der Totalzusammenbruch im zweiten Abschnitt ist nicht zu erklären. So gewinnt man keine Meisterschaft.“

Die Red Bulls sind damit leider im Achtelfinale aus der Champions Hockey League ausgeschieden, haben aber mitreißenden Eishockeysport auf hohem Niveau gezeigt und damit auch den Zuschauern in der Salzburger Eisarena Spannung pur geboten. Herzlichen Glückwunsch an Luleå Hockey, das nun im Viertelfinale auf Finnlands Lukko Rauma trifft.

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