Quo vadis Löwen Frankfurt?
Oberliga West (alt) 21. Februar 2013 Eishockey-Magazin 0
Frankfurt. (StA) Einige Punkte, die sich in der letzten Tagen oder Stunden aufgetan haben, wurden heute im Rahmen des Löwen Fan-Treffs beantwortet, aber sie hinterlassen auch viele Fragen. Klar ist in jedem Fall, dass die Aussage „zur Not gehen wir in die DEL“ nur eine Floskel war, denn der Sprung käme noch ein, zwei Jahre zu früh. Es muss immer ein Schritt nach dem anderen gemacht werden. Der Verein wird allerdings alles dafür tun, um nächste Saison in der 2. Bundesliga zu spielen. Die Möglichkeit wird ihnen geboten, sollten sie die Play-Offs gewinnen. Dieses Ziel müssen sie ohne ihren Erfolgscoach Frank Gentges erreichen, der sich nun um seine kranke Frau kümmert. Der Trainer der Löwen Frankfurt ist gestern zurückgetreten. Die Entwicklung kam überraschend, schien er sich doch so langsam an die Frankfurter Medienlandschaft zu gewöhnen. Ein Artikel in der Bild-Zeitung, dass er am Mittwoch entlassen werden sollte, hat aber plötzlich das Fass zum Überlaufen gebracht. Angeblich hätte sich die Mannschaft bei einem Treffen geschlossen gegen den Übungsleiter gestellt und ihm dieses so mitgeteilt, wodurch sein Rausschmiss vorprogrammiert war. Diese Aussage wurde von den Spielern zwar revidiert, allerdings stimmt es, dass einige mit seiner Art ein Problem hatten.
Stefan Krämer, Geschäftsführer der Löwen, nutzte die Gunst der Stunde, um noch einmal lobende Worte über seinen Ex-Trainer zu verlieren: „Frank Gentges Ziel war der bedingungslose Erfolg für die Löwen Frankfurt. Hier wurde ein Mann, der sich voll für den Verein eingebracht hat, systematisch auseinander genommen. Hut ab, Chapeau, Frank Gentges!“
Die Frage, wer sein Nachfolger wird, konnte der Geschäftsführer der Löwen noch nicht beantworten. Allerdings wird spätestens am Freitag ein neuer Trainer präsentiert, der erst mal als Feuerwehrmann eingesetzt wird, um die Mannschaft von 90% auf 100% zu bringen. Es wird ein komplett anderer Typ sein, als Gentges. Ein Kandidat scheidet schon mal aus, denn Rich Chernomaz, der ehemalige Lions Coach, ist aktuell Nationaltrainer in Ungarn und somit nicht verfügbar.
Aber genau diese Aussagen werfen Fragen auf. Wenn die Entwicklung so überraschend kommt, wie kann  dann in 24 oder 36 Stunden bereits ein neuer Trainer präsentiert werden? Warum muss die Mannschaft von 90% auf  100% gebracht werden? Gab es vielleicht doch zu viel Unruhe innerhalb der Teams? Muss deswegen ein komplett anderer Trainertyp, als Frank Gentges es war, geholt werden? Welche Rolle spielt Gesellschafter und Ex-Manager Michael Bresagk in der Entwicklung, der beim heutigen Fan-Treff zwar anwesend war, aber räumlich getrennt von den Offiziellen stand?
Für die Spieler steht allerdings fest, dass sie alle durch die Entwicklung noch enger zusammen gerückt sind, nun den Kopf frei bekommen müssen und ein klares Ziel vor Augen haben: Den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Bleibt abzuwarten, mit welchem Trainer auf der Bank.
Kandidaten gäbe es einige. Welcher Trainer würde aber zum jetzigen Zeitpunkt lediglich als „Feuerwehrmann“ die Mission Aufstieg vollenden wollen? Die Gerüchteküche brodelt. Namen wie Uli Liebsch, Andreas Brockmann, Axel Kammerer, Andrej Jaufmann oder natürlich Rich Chernomaz machten natürlich schnell die Runde. Da dürfte bei vielen sogenannten „Insidern“  aber mehr der Wunsch Vater der Gedanken sein.
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