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Lindau. (EVL) Bei der Jahreshauptversammlung des EV Lindau Islanders am 24. Oktober 2022 betonte Präsident Marc Hindelang die gesellschaftspolitische Bedeutung von Sportvereinen und damit... Präsident Hindelang betont gesellschaftspolitische Bedeutung des EV Lindau

v.l.: Präsident Marc Hindelang, Michael Messmer (40 Jahre Mitglied), Babsy Reiss (25), Dieter Eibl (25), Bernd Wucher (1. Vorsitzender) – © EV Lindau

Lindau. (EVL) Bei der Jahreshauptversammlung des EV Lindau Islanders am 24. Oktober 2022 betonte Präsident Marc Hindelang die gesellschaftspolitische Bedeutung von Sportvereinen und damit auch die des EVL.

„Deutschlandweit herrscht eine große Verunsicherung in der Sportvereinen“, sagte Hindelang und nannte die die aktuelle Energiekrise als Ursache für die Bedenken gegenüber dem Eissport. „Man muss jetzt der Gesellschaft noch mehr zeigen und darstellen, wie viele Menschen und allem Kinder in diesem wichtigen sozialen Bereich dranhängen – so wie hier in der Eissportarena, die über 60.000 Wintersportfans aus der Umgebung nutzen.“

Auch am EV Lindau sei die Energiekrise nicht spurlos vorbeigegangen. Der Verein sei proaktiv auf die Stadt zugegangen und habe einen detaillierten Plan vorgelegt, mit dem man die von der Stadt geforderten 20 Prozent Einsparziel im Energiebereich erreichen wolle. Diese Ziele würden bereits umgesetzt und auch gelebt. Weiter sagte Hindelang: „Wir haben eine Energiekrise, das ist Fakt und Eissport benötigt Energie. Wie jede Hallensportart auch. Es betrifft also fast alle Sportarten, ist also ein gesamtgesellschaftliches Thema, denn im Winterhalbjahr geht auch im Fußball draußen ohne Licht nicht viel. Die gesundheitlichen Auswirkungen der Corona-Krise sind im Kinder- und Jugendbereich enorm, es wird Zeit, dass alle kapieren, dass jeder Sport eine große Priorität zum Wohle unserer Kinder und Sporttreibenden hat“.

Kassier Matthias Vogel präsentierte den Mitgliedern die Zahlen des Vereins und konnte bekanntgeben, dass das Geschäftsjahr 2021 / 2022 mit einem guten positiven Ergebnis abgeschlossen werden konnten – trotz der widrigen Umstände mit Corona und dem frühzeitigen Ausscheiden in den Playoffs in der letzten Saison. Auch für die kommende Saison und Geschäftsjahr konnte sich Vogel sich über die vielen Gönner und Sponsoren, zuletzt seien es mehr als 150 gewesen, freuen.

Als Sportlicher Leiter berichtete Milo Markovic in einem interessanten Rückblick über den Transfersommer und den Umbruch in der Oberligamannschaft. Er erläuterte den anwesenden Mitgliedern auch, dass man mit dem Ligastart nicht vollends zufrieden sein könne, aber man aufgrund des Umbruchs auch nicht in komplette Panik verfalle. „Man muss dem neuen Gebilde entsprechend Zeit einräumen“, sagte Markovic. Der Kader sei deutlich verbessert, dies würde sich aber noch nicht in der Tabelle widerspiegeln. Toll, so Markovic, sei es aber, dass das Lindauer Publikum, auch wenn es noch nicht so laufe, weiter zum Team stehe und es lautstark unterstütze.

Nachwuchs-Headcoach Spencer Eckhardt präsentierte ebenfalls seinen Bericht. Auch im Sommer 2022 konnten alle Jugendmannschaften, durch die großartige Arbeit aller Beteiligten im Verein und den Sponsoren in Romanshorn (CH), Dornbirn und Lustenau (beide AUT) frühzeitig aufs Eis gehen. Dieses Angebot sei wieder sehr gut angenommen, so Eckhardt. Man könne zumindest ein wenig vorbereitet aufs heimische Eis gehen, auch wenn man in den ersten Wochen der Saison immer Nachteile gegen die „großen Standorte“ haben werde, die meist schon viele Wochen früher auf das Eis gehen könnten. Das vorrangige Ziel im Nachwuchsbereich der Islanders bleibe die Förderung und Weiterentwicklung der einzelnen U-Mannschaften, damit der Verein sich seine „Stars von Morgen“ selbst ausbilden und ihnen auch eine Perspektive im Kader der Oberligamannschaft bieten könne. Aktuell sind es über 200 Kinder und Jugendliche in den Jugendmannschaften des EVL aktiv.

Einstimmig wurde des Weiteren noch die humane Erhöhung der Mitgliedsbeiträge zum 01.01. 2023 beschlossen. Bevor die JHV vom Präsidenten Marc Hindelang geschlossen wurde, ehrte Bernd Wucher, der 1. Vorstand der EV Lindau Islanders e.V., langjährige Mitglieder. So durften Barbara Reiss und Dieter Eibel die silberne Ehrennadel entgegennehmen. Seinem langjährigen Freund und Weggefährten, Michael Messmer, zugleich 2. Vorstand, Zeichnete Wucher mit der goldene Ehrennadel aus.

Ehrungen für das Jahr 2022:

25 Jahre Mitgliedschaft: Babsy Reiss, Dieter Eibl, Jürgen Lösch, Jürgen Artelt
40 Jahre Mitgliedschaft: Michael Messmer

EC Peiting am Freitag zu Gast in Lindau
Sonntag auswärts beim Topteam aus Rosenheim

Für die EV Lindau Islanders geht es in wichtiges Wochenende mit zwei Spielen gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte. Am Freitag (28. Oktober / 19:30 Uhr) gastiert erstmals in dieser Saison der EC Peiting am Bodensee, am Sonntag (30. Oktober / 17 Uhr) geht es für die Lindauer dann zu einem absoluten Topteam der Oberliga Süd, den Starbulls Rosenheim. Die Spiele können natürlich, wie gewohnt, auch bei Sprade kostenpflichtig verfolgt werden.

Beim nächsten Heimgegner der EV Lindau Islanders gab es im Sommer einen großen Umbruch. Unüblich für die Oberbayern verpflichtete man in diesem Sommer neun neue Spieler. Das ist in Peiting etwas ungewöhnliches, da man diese Anzahl an neuen Spielern üblicherweise in zwei oder drei Spielzeiten verpflichtet und meist auf Kontinuität setzt. Durch einige namhafte Abgänge trieb man den Generationenwechsel im Lager des ECP im vergangenen Sommer aber früher und vor allem umfangreicher als geplant voran. Man verlor z.B. mit Nardo Nagtzaam den „Spieler des Jahres“ an den Konkurrenten aus Weiden, aber auch die Erfahrung von Ty Morris und Simon Maier, die ihre Karrieren beendeten, mussten aufgefangen werden. Weitere Stützen wie Maximilian Söll, der zu den Krefeld Pinguinen in die DEL2 ging, oder auch Florian Stauder, der mit Andreas Magg nach Landsberg wechselte, mussten adäquat ersetzt werden.

Dieser Umbruch ist den Oberbayern aber bisher gut gelungen. An der Seite von Anton Saal, der in seine zweite Saison als Headcoach geht, steht seit dieser Saison Team-Manager Ty Morris zur Seite. So konnte man vom Konkurrenten aus Füssen Marc Besl und den kanadischen Stürmer Samuel Payeur ins „gallische Dorf“, wie sich Peiting selbst gerne nennt, locken. Mit Felix Brassard und David Miller werden die weiteren Kontingentpositionen ebenfalls von zwei kanadischen Stürmern besetzt. Auch in der Verteidigung gelang dem Duo Saal/Morris ein guter Transfer. Mit Sean Morgan, Ex-Islanders, holte man einen erfahrenen Verteidiger von den Rostock Piranhas (OLN).

Gegen den ECP wird es für die Islanders darum gehen, von Beginn an hellwach und eiskalt vor dem Tor zu sein, damit man den Heimspielfluch endlich besiegen und den ersten Sieg in der Lindauer Eissportarena feiern kann. Dass die Mannschaft dazu absolut in der Lage ist, hat sie gegen die Topteams aus Deggendorf und auch in weiten Phasen gegen Weiden gezeigt, wenn jetzt noch das Scheibenglück und Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Gehäuse dazu kommen, ist ein Sieg gegen den langjährigen Rivalen auf jeden Fall im Bereich des Möglichen. Die Duelle mit dem EC Peiting waren in den vergangenen Spielzeiten stets enge Spiele mit knappen Ergebnissen. Umso wichtiger wird die erneut lautstarke Unterstützung von den Rängen in der Eissportarena sein.
Die Personalsorgen von Headcoach Stefan Wiedmaier sind allerdings nicht viel kleiner geworden. Torwart Leon Doubrawa wird wohl noch weiter bei den Bietigheim Steelers in der DEL benötigt. „Aus dem Lazarett kommen eventuell Ludwig Danzer und Fabian Birner zurück, da fällt eine Entscheidung erst kurzfristig“, sagte Wiedmaier.

Ein absolutes Schwergewicht wartet auch beim nächsten Auswärtsspiel auf die EV Lindau Islanders. Am Sonntag geht es nämlich zu den Starbulls Rosenheim, neben Weiden sicherlich der absolute Meisterschafts- und Aufstiegskandidat. Für dieses Ziel wurde auch einiges umgekrempelt an der Mangfall. Ganze 13 Spieler verließen die Starbulls, darunter auch die Routiniers Tobias Draxinger und Simon Heidenreich, welche ihre Karriere beendeten. Aber auch Topspieler wie Curtis Leinweber (Deggendorf), sowie Alexander Höller und Kevin Slezak (beide Garmisch) suchten sich neue Herausforderungen.

Was Rosenheim aber auf der Zugangsseite präsentieren konnte, liest wie die Speisekarte eines Sternerestaurants. In der Verteidigung kamen zwar nur zwei Neuzugänge, aber einer davon hat es definitiv in sich und dürfte bei den vielen namhaften Verpflichtungen herausragen. Mit dem Slowenen Klement Pretnar spielt nun ein Verteidiger an der Mangfall, der 176 Länderspiele für sein Heimatland in der Vita hat, darunter fünf Spiele bei Olympischen Spielen, sowie 23 Spiele bei vier A-Weltmeisterschaften. Mit Lukas Laub, Tim Lucca Krüger (beide Kassel Huskies), Manuel Strodel (Löwen Frankfurt) und Stefan Reiter (EC Bad Nauheim) konnten auch namhafte deutsche Spieler aus der DEL2 nach Rosenheim gelockt werden. Als wären die Oberbayern so nicht schon stark genug gewesen, legten sie vor dem vergangen Wochenende noch einmal nach und verpflichteten zwei DEL-erfahrene Stürmer. Von den Bietigheim Steelers kam Norman Hauer an die Mangfall und von den Schwenninger Wild Wings nur einen Tag später Marius Möchel.

Für die Islanders ist beim Spiel in Rosenheim also klar, auf was es ankommt. Eine gutstehende Verteidigung, Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor und ein mutiger Auftritt sind das A und O bei einem solch starken Gegner. Wenn das Team diese Punkte umsetzen kann, sind auch bei einem Topteam wie den Starbulls eine Überraschung und Punkte möglich. Für Lindaus Verteidiger Alexander Biberger wird es auch ein ganz besonderes Spiel. Er durchlief bei den Starbulls alle Nachwuchsmannschaften und trifft nach seinem Wechsel an den Bodensee nun erstmals auf seinen Ex-Verein.

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