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Iserlohn. (MK) Ein Wechselbad der Gefühle erlebten die rund 3100 Zuschauer am Sonntag beim Duell zwischen den beiden schwächsten Powerplayteams der DEL aus Iserlohn und...
Robert Hock jubelt über den Sieg seiner  Iserlohn Roosters - © by Eishockey-Magazin (JB)

Robert Hock jubelt über den Sieg seiner Iserlohn Roosters – © by Eishockey-Magazin (JB)

Iserlohn. (MK) Ein Wechselbad der Gefühle erlebten die rund 3100 Zuschauer am Sonntag beim Duell zwischen den beiden schwächsten Powerplayteams der DEL aus Iserlohn und Augsburg. 47 Minuten lang waren die Hausherren zwar leicht überlegen, aber das fürchterliche Powerplay und die mangelnde Chancenverwertung der Roosters ließ die Gäste aus der Fuggerstadt zu diesem Zeitpunkt mit 1:4 klar in Führung liegen. Dann jedoch nahmen York, Wolf, Hock & Co ihr Kämpferherz nochmals in die Hand und glichen den Rückstand innerhalb von knapp zwölf Minuten aus. In der Overtime sorgte „Oldie but Goldie“ Robert Hock für das Glanzlicht. Der bald 40 -jährige ließ seine Gegenspieler als aussehen und netzte sehenswert zum 5:4 Sieg ein. Augsburgs Trainer Larry Mitchell war nach dem Match sichtlich angefressen. (siehe Video) Aber der Reihe nach …

 

Beide Teams kamen schnell auf Betriebstemperatur, ohne allerdings zunächst die ganz großen Torchancen zu kreieren. Die erste Strafe gegen Bell bescherte den Gastgebern eine Konterchance durch Wörle, der aber an Ehelechner im AEV-Kasten nicht vorbei kam. Browns Schlagschuss und Seiferts Chance am kurzen Pfosten waren die besten Powerplaychancen der Panther. Stuarts konsequentes Forechecking ergab in der 8. Minute eine prima Einschussgelegenheit für Bell, der aber frei vor Ehelechner scheiterte. Auf der anderen Seite hatte Helms per Bauerntrick die letzte Chance vor dem ersten Powerbreak für Augsburg. Die nächste Strafe gegen Iserlohns Rogers sprach das Refereegespann Schütz / Yazdi in der 10. Minute aus. Nach gerade einmal vier (!) Sekunden durfte er zurück aufs Eis, denn Zeiler hatte zum 0:1 getroffen. Augsburgs erste Strafe gegen Thang (13.) blieb trotz Giulianos Chance aus der zentralen Position ungenutzt. Gerade wieder vollzählig folgte Trevelyan in der 16. Minute als nächster Panther auf die Sünderbank. Wolfs tolles Break konnte noch nicht verwette werden, aber Ardelans Schlagschuss passte genau ins linke Eck.

 

Mit 1:44 Minuten Powerplay (Strafe Thang) starteten die Roosters ins zweite Drittel. Nur 48 Sekunden später gesellte sich Bakos dazu, aber das Iserlohner Powerplay blieb erfolglos. Auf der anderen Seite lief es nicht besser. Als Iserlohns Fischhaber eine Bankstrafe absitzen musste ergab sich lediglich für Boyle eine Schusschance. Stuart und Giuliano scheiterten für die Roosters in Unterzahl. Auch die nächsten Strafen gegen die Augsburger Helms und wenig später gegen Werner blieben erfolglos. Zu statisch und ohne den nötigen Killerinstinkt darf man die gebotenen Überzahlspiele bestenfalls als Powerplay-Hausmannskost bezeichnen. Spätestens jetzt war auch dem Letzen in der Halle klar, warum gerade diese beiden Teams in der Powerplaystatistik ganz hinten stehen. Strafen gegen Fischhaber und Wolf (Bankstrafe) sorgten dann für ein 68-sekündiges Powerplay der Panther. Auch dieses konnte kaum einen Zuschauer erwärmen. Dennoch gelang Trevelyan sechs Sekunden vor Ablauf der zweiten Strafe das 1:2.  Damit aber noch nicht genug. Nur 38 Sekunden später traf Trevelyan erneut aus dem Gewühl heraus zum 1:3 Pausenstand. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass die Roosters noch vor der Pause ein weiteres Überzahlspiel (Strafe Whitmore) nicht nutzen konnten.

Augsburgs Coach Larry Mitchell war nach dem Match stinksauer - © by ISPFD (sportfotocenter.de)

Augsburgs Coach Larry Mitchell war nach dem Match stinksauer – © by ISPFD (sportfotocenter.de)

 

Im letzten Drittel dann zunächst wenig Änderung im Spiel. Iserlohn mit den besseren Chancen (Stuart, Tepper), aber Augsburg mit dem Tor. Ausgerechnet in Unterzahlsetzte Whitmore ein Glanzlicht. Nachdem zuvor Iserlohns Peltier mit einem Alleingang gescheitert war, verlud der Augsburger Neuzugang Iserlohns Keeper Hunwick mit einem „Zaubertor“ aus der Drehung zum 1:4. Das sollte eigentlich die Vorentscheidung sein. Keine zwei Minuten später aber „zockte“ York den am Boden liegenden Ehelechner zum 2:4 aus.

48:58 Minuten zeigte die Stadionuhr, als die Augsburger erneut jubelten. Boyles Schuss wurde noch unhaltbar ins Tor abgefälscht und auch auf der Pressebank waren sich fast alle einig, dass es ein regulärer Treffer war. Die Schiedsrichter entschieden nach dem Studium des Videobeweises aber, dass es kein regulärer Treffer war. Dem widersprach AEV Coach Mitchell nach dem Spiel heftig. Iserlohn nahm noch einmal sein Kämpferherz in die Hand. In Unterzahl (Strafe Kopitz) konnten Wörle und Wolf ihren Konter nicht einnetzen.  Eine Bankstrafe gegen die Panther konnten die Roosters erneut nutzen Wolfs Drehschuss landete in der 54. Minute zum 3:4 im Netz. Trotzdem schien den Roosters die Zeit davon zu laufen. In der vorletzten Minute der regulären Spielzeit folgte das übliche Prozedere. Auszeit und Torhüter für einen weiteren Feldspieler vom Eis. Dieses Mal mit einem Erfolg für die Roosters. Rogers´wuchtiger Schlagschuss landete 32 Sekunden vor dem Ende zum 4:4 Ausgleich im Netz. Alles wieder offen!  Unglaublich, dass sich die Panther den Drei-Tore-Vorsprung noch nehmen ließen.

In der anschließenden Overtime war es Iserlohns Kapitän Robert Hock vorbehalten für die Entscheidung zu sorgen. Mit all seiner Erfahrung setzte er sich vor das Panthertor und sorgte nach 81 Sekunden für die Entscheidung.

 

Der Kontakt zu den Playoff-Plätzen bleibt für die Roosters damit gewahrt. Die kommenden drei Auswärtsspiele in Hannover, Wolfsburg und Köln werden allerdings zeigen, ob man wirklich mehr als nur auch Tuchfühlung bleiben kann.

 

Iserlohn Roosters – Augsburger Panther 5:4 n.V. (1:1/0:2/3:1/1:0)

Tore: 0:1 (09:58) Zeiler (Brown/Ross) 5-4PP, 1:1 (17:16) Ardelan (Hock/Wolf) 5-4PP, 1:2 (34:57) Trevelyan (Thang) 5-4PP, 1:3 (35:35) Trevelyan (MacArthur/Tölzer) 5-4PP, 1:4 (45:17) Whitmore, 2:4 (47:13) York (Holzmann/Tomassoni), 3:4 (53:15) Wolf (Wörle/Hock) 5:4PP, 4:4 (59:29) Giuliano 6:5PP, 5:4 (61:21) Hock (Rogers)

Strafen: Iserlohn 12– Augsburg 18

Schiedsrichter:  Richard Schütz, Ramin Yazdi

Zuschauer: 3.095

Iserlohn: Hunwick – Kopitz, Ardelan; Tomassoni, Peltier; Rogers, Orendorz – Wolf, York, Giuliano; Tepper, Hock, Wörle; Hommel, Bell, Stuart; Holzmann, Fischhaber

Augsburg: Ehelechner – Bakos, Tölzer; Boyle, Ross; Brown, Seifert; Draxinger – MacArthur, Werner, Trevelyan; Whitmore, Roloff, Somma; Thang, Helms, Flache; Farny, Zeiler, Schäffler

Three Stars

*** Wolf

** Hock

* Trevelyan

 

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