Eishockey-Magazin

Eishockey News, Videos, Fotos, Stories – – – alles kostenlos seit 25 Jahren

Die ICEHL-Trainer im Interview: Heute Peter Draisaitl von den Bratislava Capitals Bratislava/Preßburg (AR). Bald beginnt die ICEHL-Saison 2021/22. Das Ensemble aus der slowakischen Hauptstadt... Peter Draisaitl: „Habe dem deutschen Eishockey alles zu verdanken“

Die ICEHL-Trainer im Interview: Heute Peter Draisaitl von den Bratislava Capitals

Peter Draisaitl, Headcoach Iclinic Bratislava Capitals – © Werner Krainbucher

Bratislava/Preßburg (AR). Bald beginnt die ICEHL-Saison 2021/22. Das Ensemble aus der slowakischen Hauptstadt Bratislava wird vom Deutschen Peter Draisaitl trainiert.

Im Interview spricht er über seine Mannschaft, seine Trainerphilosophie, den Ist-Zustand des slowakischen Eishockeysports und vieles mehr.

Eishockey-Magazin (EM) / Andreas Raffeiner (AR): Herr Draisaitl, Europa wächst zusammen, nicht nur sportlich. Die ICEHL ist ein Beispiel dafür. Wie würden Sie das Niveau dieser grenzüberschreitenden Liga beschreiben, obwohl sie für Ihr Kollektiv nahezu Neuland ist?

Peter Draisaitl: Das Niveau ist sehr vernünftig, würde ich behaupten. Es geht runter und rauf, zudem wird sehr offensiv gespielt. Ich würde sagen, dass sich das Niveau der ICEHL zwischen der tschechischen und slowakischen Liga befindet.

E-M /A. R.: Was können Sie uns über Ihre Trainerphilosophie erzählen? Welche Elemente im Spielaufbau sind Ihnen wichtig und warum werden die Bratislava Capitals in ihrer ICEHL-Debütsaison mehrere Male positiv in Erscheinung treten und für die eine oder andere Sensation sorgen?

Peter Draisaitl: Mit Sicherheit ist es ein Ziel von uns, gut aufzutreten. Dazu muss sich aber das Team zur Gänze kennen. Wir haben viele neue Spieler geholt. Im letzten Jahr haben wir die Play-Offs erreicht. Ich wäre sehr glücklich, wenn uns das auch in dieser Saison gelingen würde. Mit der Philosophie ist es so eine Sache, genauso wie mit dem Spielsystem. Es heißt immer, dass fünf Mann nach vorne bzw. nach hinten spielen. Ich will aber meine Jungs proaktiv sehen und mag nicht, dass sie sich hinten verstecken und auf ihre Chancen lauern.

E-M /A. R.: Im fernen Jahr 2002 überzeugte die Slowakei spielerisch und läuferisch und besiegte im WM-Finale das russische Kollektiv mit 4:3. Wo würden Sie das slowakische Eishockey im weltweiten Vergleich ansiedeln?

Peter Draisaitl: Man sieht, dass die goldene Generation, die den WM-Titel, aber auch WM-Medaillen geholt hat, nicht mehr da ist. Auch in der NHL spielen weniger Slowaken. Man kann etwas aufbauen, aber man muss auch schauen, dass das Strukturelle und das Finanzielle verbandsintern vorhanden ist. Das bedarf viel Arbeit, und es wäre schön, dass man den Anschluss zu den führenden europäischen Nationen wieder schaffen würde.

Trainer Peter Draisaitl – © ISPFD

E-M /A. R.: Mit Peter Draisaitl wird ein besonderes Kapitel der deutschen Eishockeygeschichte verknüpft. Hand aufs Herz, wie oft werden Sie auf den vergebenen Penalty im olympischen Viertelfinale gegen Kanada im Jahr 1992 angesprochen?

Peter Draisaitl: Eigentlich nicht sehr oft, würde ich sagen. Sicherlich wird die Geschichte, wenn Deutschland gegen Kanada spielt oder ein wichtiges Spiel ansteht, aus dem Archiv geholt. Dann muss ich darüber reden, Interviews geben.

E-M /A. R.: Ihr Sohn Leon sorgt in der NHL für Furore. Erfüllt Sie sein Werdegang mit Stolz, und träumen Sie davon, vielleicht eines Tages die DEB-Auswahl zu trainieren und mit ihm zusammenzuarbeiten?

Peter Draisaitl: Der Stolz als Vater ist von Natur aus in mir gegeben. Das betrifft nicht nur meinen Sohn, auch meine Tochter geht erfolgreich ihren Weg. Sicherlich ist es schön zu wissen, dass es Leon gut geht. Sicherlich wäre die Konstellation, ihn eines Tages als DEB-Head Coach zu betreuen, eine große Ehre. Aber ich konzentriere mich derzeit immer auf die Mannschaft, für die ich an der Bande stehe, wie eben jetzt auf die Arbeit bei den Bratislava Capitals. Zum anderen habe ich dem deutschen Eishockey alles zu verdanken. Dessen ungeachtet glaube ich eher nicht, dass ich jemals meinen Sohn trainieren werde.

Eishockey-Magazin

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert