Nürnbergs Headcoach Mitch O´Keefe: „Kann ich nicht akzeptieren“ – Ice Tigers erleben einen „Black Friday“ gegen die Schwenninger Wild Wings
Nürnberg Ice TigersSchwenninger Wild Wings 23. November 2024 Eishockey-Magazin 0
Nürnberg. (STM) Es war ein gebrauchter Abend für die Nürnberg Ice Tigers und die 5083 Zuschauer, die einen schwachen Auftritt ihrer Mannschaft beim 3-7 gegen die Schwenninger Wild Wings erlebten.
Im Mitteldrittel ergaben sich die Ice Tigers ihrem Schicksal und mussten binnen weniger Minuten vier Gegentore hinnehmen. Auch der neue Torhüter Daniel Allavena hatte einen Abend zum Vergessen. Die Nürnberger Tore erzielten Josef Eham und Jeremy McKenna, der doppelt traf.
Auf einmal ging es ganz schnell am Kurt-Leucht-Weg. Leon Hungerecker war angeschlagen und auch Niklas Treutle meldete sich dem Auswärtssieg in Düsseldorf wieder ab. Dabei hatte der Torhüter der Ice Tigers nach langer Verletzungspause am Sonntag erst sein ersehntes Comeback gegeben und sein Team mit einer starken Leistung lange im Spiel gehalten, ehe Charlie Gerad sieben Sekunden vor dem Ende der so wichtige Ausgleich gelungen war. Will Graber sorgte im Penaltyschießen noch für den Zusatzpunkt.
So standen die Ice Tigers mitten in der Woche vor den beiden Heimspielen gegen Schwenningen und Frankfurt ohne spielfähigen Torhüter da. Ersatz musste her, und zwar kurzfristig. In den Karten spielte Stefan Ustorf die in dieser Woche verkündete Insolvenz der Ziegler Holding GmbH in Weiden, mit 3000 Arbeitnehmern der größte Arbeitgeber in einer eher strukturschwachen Region und gleichzeitig Hauptsponsor der Blue Devils Weiden in der DEL 2. Mit Daniel Allavena präsentierten die Ice Tigers einen neuen Torhüter, der am Donnerstag Vormittag des erste Mal mit seinen neuen Teamkollegen trainierte.
Der 25-jähriger aus Garmisch-Partenkirchen war zur laufenden Saison von Red Bull München in die Oberpfalz verliehen worden, ehe sein Vertrag in München später ganz aufgelöst worden war. Etwas mehr als 24 Stunden später stand Allavena das erste Mal für die Ice Tigers zwischen den Pfosten und erlebte einen gebrauchten Abend, was auch für den Rest der Ice Tigers zutraf. Von Beginn hatte man das Gefühl, als wäre das Team von Mitch O´Keefe nicht richtig bei der Sache. Oft einen Schritt zu langsam, defensiv fahrlässig, offensiv kaum stattfindend und in den wenigen geführten Zweikämpfen zumeist unterlegen, so lässt dich das Spiel der Ice Tigers in wenigen Sätzen beschreiben.
„Wie wir heute in einem Spiel gegen einen direkten Konkurrenten aufgetreten sind, kann ich nicht akzeptieren. In den ersten beiden Dritteln ist bei uns kaum ein Pass angekommen“, so das ernüchternde Fazit mit Mitch O´Keefe.
Auch Daniel Allavena machte über weite Strecken einen unsicheren Eindruck, wurde von seinen Vorderleuten gerade im zweiten Drittel komplett allein gelassen.“ Sicher war es kein guter Start von Allavena, aber er hat in München gezeigt, dass er in dieser Liga spielen kann“, so O´Keefe.
Höfflin hatte die Gäste früh im ersten Drittel in Führung gebracht, als Allavena den Puck nach einer unübersichtlichen Situation über die Linie rutschen ließ (4.). Von dem ersten Rückschlag konnten sich die Ice Tigers noch erholen. Owen Headrick passte einmal quer über die ganze Eisfläche auf Josef Eham, der Bitzer gekonnt zum 1-1 verlud (9.). Doch bereits mit dem nächsten Angriff gingen die Gäste aus dem Schwarzwald wieder Führung, wieder war die Verteidigung der Ice Tigers zu nachlässig, wieder war Höfflin der Nutznießer (10.).
Im zweiten Drittel ereignete sich zunächst wenig. Die Ice Tigers waren zwar bemüht, das Spiel aber kontrollierten die Wild Wings, ehe Nürnberg das Verteidigen komplett einstellte. Nicht einmal fünf Minuten benötigte Schwenningen, um Daniel Allavena seinen ersten Auftritt gehörig zu vermiesen und das Spiel für sich zu entscheiden. Zach Senyshyn konnte unbedrängt durch das Nürnberger Drittel fahren (30.), Trivellato traf von der blauen Linie (32.), Tyson Spink genau in den Winkel (34.) und Mirko Höfflin vollendete seine Hattrick mühelos (35.).
„Wir sind heute mit der richtigen Einstellung in das Spiel gegangen, sind dort hingegangen, wo es weh tut, und haben viele Pucks auf das Tor gebracht. Am Ende sind wir für unsere Arbeit und für unseren Einsatz belohnt worden“, so Steve Walker über den gelungenen Auftritt seiner Mannschaft.
Mitch O´Keefe hatte genug gesehen, nahm eine Auszeit, besser wurde es auch in der Folgezeit nicht, auch wenn Jeremy McKenna kurz vor dem Drittelende zum 2-6 traf (39.).
Schon kurz nach Wiederbeginn stellte Teemu Pulkkinen im Powerplay den alten Abstand wieder her (41.). Danach nahm sich Spiel eine erneute Auszeit, ehe Jeremy McKenna mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend eindrucksvoll unter Beweis stelle, dass sein Handgelenkschuss zum Besten gehört, was die Deutsche Eishockey Liga zu bieten hat (52.).
Es war der letzte von insgesamt zehn Treffern an diesem Abend, wenig später hatten es die Ice Tigers und der bedauernswerte Daniel Allavena überstanden, dem sein erstes Spiel im Nürnberger Trikot länger in Erinnerung bleiben wird.
Trainerstimmen zum Spiel
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