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Nürnberg. (STM) Es war ein packendes Spiel vor 3899 Zuschauern in der Arena Nürnberger Versicherung. Am Ende hatte die Eisbären beim 2-1 Auswärtssieg allen... Nürnberg: Heimniederlage gegen die Eisbären – Jensen mit der kalten Dusche

Nürnbergs Tyler Sheehy (li.) und Berlins Blaine Byron (re.). – © ISPFD

Nürnberg. (STM) Es war ein packendes Spiel vor 3899 Zuschauern in der Arena Nürnberger Versicherung.

Am Ende hatte die Eisbären beim 2-1 Auswärtssieg allen Grund zum Jubeln. Nicholas Jensen sorgte 28 Sekunden für den Siegtreffer. Die Ice Tigers waren lange Zeit ein Gegner auf Augenhöhe, vergaben aber zu viele Torchancen. Tyler Sheehy hatte kurz vor Spielschluss zum Ausgleich getroffen.

Die Ice Tigers sind aktuell nicht um die Schwere ihrer Aufgaben zu beneiden. Nach dem Gastspiel am Mittwoch in München präsentierte sich heute der amtierende Deutsche Meister und aktuelle Tabellenführer aus Berlin in der Noris. Auch die Eisbären spielten in dieser Woche bereits in München. Am Donnerstag Abend konnten die Berliner drei Punkte mit auf den Weg nach Nürnberg nehmen. Wer erwartet hatte, der Deutsche Meister hätte beim zweiten Spiel binnen 24 Stunden schwere Beine, der wurde eines Besseren belehrt.

Auch ohne Frank Hördler, der von München verletzungsbedingt sofort den Heimweg nach Berlin antrat, und den ehemaligen Nürnberger Leo Pföderl zeigte das Team von Serge Aubin, warum es kurz vor Ende der Vorrunde verdient an der Tabellenspitze steht. Auch die Ice Tigers plagten weiter Personalsorgen. Zwar kehrte Tim Bender nach einer Erkältung zurück in den Kader, dafür war das kurze Comeback von Patrick Reimer aufgrund muskulärer Probleme vorerst wieder beendet.

Trotz des intensiven Spielplans der letzten Wochen entwickelte sich ein schnelles und intensives Spiel auf gehobenen DEL-Niveau, bei dem die Ice Tigers den Eisbären über weite Strecken Paroli boten. Einzig die dürftige Chancenverwertung, schon in den letzten Spielen ein Problem der Ice Tigers, war auch heute wieder das Manko. Positiv, das Team von Tom Rowe erspielt und erarbeitet sich weiter ausreichend Torchancen, negativ Aufwand und Ertrag stehen aktuell in keinem guten Verhältnis. So gelang den Ice Tigers in den letzten fünf Begegnungen nur gegen die Krefeld Pinguine mehr als ein Treffer.

Auch heute scheiterten die Nürnberger entweder am gut aufgelegten Tobias Ancicka, oder an der eigenen Abschlussschwäche. Im ersten Drittel ließen die Ice Tigers sogar 54 Sekunden doppelte Überzahl ungenutzt. Die Eisbären spielten hingegen sehr geduldig und diszipliniert und kamen immer wieder gefährlich vor das Tor von Niklas Treutle. Anders als die Ice Tigers nutzten die Eisbären zumindest ein Powerplay an diesem Abend. Im Mitteldrittel hatten die Gäste bei drei Überzahlmöglichkeiten genügen Zeit zum Üben. Am Ende war es Zach Boychuk, der ein schönes Zuspiel von Veilleux zum 0-1 vollendete (38.). Wenig später hatte Boychuk bei einem Alleingang den zweiten Treffer auf dem Schläger, scheiterte aber an Treutle (39.).

Berlins #15 Manuel Wiederer (links vorne) scheitert hier an Nürnbergs Torwart #31 Niklas Treutle (re.). – © ISPFD


Auch im Schlussdrittel änderte sich das Geschehen auf dem Eis kaum. Die Ice Tigers warfen alles in die Waagschale, was sie an diesem Freitag Abend zu bieten hatten, einzig ein Torerfolg wollte nicht gelingen. Friedrich mit einem Alleingang (42.), Tyler Sheehy in Überzahl, Blake Parlett in Unterzahl (53.), so sehr es die Ice Tigers auch erzwingen wollten, der erlösende Ausgleichstreffer wollte nicht fallen. Auf der Gegenseite hatte Johan Södergran die Entscheidung auf dem Schläger, scheiterte aber am Pfosten (57.).

So erlebten die Zuschauer ein furioses Finale. Tyler Sheehy nutzte eine kurze Verwirrung in der Berliner Abwehr mit seinem 22. Saisontreffer zum längst verdienten Ausgleich. Wenig später hatte Chris Brown sogar den Siegtreffer auf dem Schläger, scheiterte aber an Ancicka (59.), ehe 28 Sekunden vor dem Ende Jensen für Ernüchterung auf den Rängen sorgte. Der Berliner Verteidiger fälschte einen Schuss von Veilleux unhaltbar zum 1-2 Endstand ab.

Während es für die Gäste aus der Hauptstadt eine durchaus erfolgreiche Dienstreise in den Süden der Republik war, haben die Ice Tigers am Montag zu Hause gegen Iserlohn die Gelegenheit, an ihrer ausbaufähigen Chancenverwertung zu arbeiten. Einig waren sich beide Trainer auf der Pressekonferenz, wer der Matchwinner an diesem Abend war.
„Es war ein hart für uns heute, nach dem schweren Spiel am Donnerstag in München, nicht nur körperlich, sondern auch mental. Es war ein echter Kampf und ich bin froh, dass mein Team einen Weg gefunden hat, das Spiel zu gewinnen. Nürnberg war ein starker Gegner, hat viel Drück ausgeübt, aber Tobias Ancicka war heute überragend und hat uns sehr lange im Spiel gehalten“, so Serge Aubin.

Auch Tom Rowe sah in Ancicka den entscheidenden Faktor. „Tobias war herausragend heute, es ist noch ein junger Torwart, aber er ist ein kommender Star in dieser Liga mit einer tollen Zukunft. Für uns ist es natürlich bitter, so kurz vor Ende das Spiel aus der Hand zu geben. Aber ich bin sehr zufrieden, wie mein Team heute auf die deutliche Niederlage in München reagiert hat. Wir haben viele Dinge richtig gemacht, auch wenn das Ergebnis natürlich frustrierend ist“.

Zumindest personell gibt es gute Nachrichten, so werden Julius Karrer und Patrick Reimer in der nächsten Woche wieder spielen können. Auch bei Center Ryan Stoa sieht es erstaunlich gut aus. So könnte Stoa ebenfalls zum Ende der Vorrunde wieder eine Option sein.

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