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Krefeld. (JR) Niklas Postel ist über den Nachwuchs des EC Peiting nach Salzburg in die Red Bull Hockey-Akademie gekommen. Ãœber die Dresdner Eislöwen in... Niklas Postel im Interview: „Unterzahl zu spielen ist für mich immer eine Ehrensache“

Niklas Postel im DEB Dress – © Sportfoto-Sale (DR)

Krefeld. (JR) Niklas Postel ist über den Nachwuchs des EC Peiting nach Salzburg in die Red Bull Hockey-Akademie gekommen.

Über die Dresdner Eislöwen in der DEL 2 gelang dem inzwischen 23- jährigen Angreifer der Sprung in die DEL zu den Krefeld Pinguinen. Als U 23-Spieler absolvierte er zwei Spielzeiten bei den Rheinländern. Zur Saison 2021/2022 ist er nun ein Ü 23-Spieler. Mit den Pinguinen wurde kein neuer Vertrag ausgehandelt. Wir haben ihm ein paar Fragen zu ihm und seiner Zukunft gestellt.

Eishockey-Magazin (EM) / Jörg Reich (JR): Hallo Herr Postel, vielen Dank, dass wir Ihnen ein paar Fragen stellen dürfen!
Die Saison 2020/2021 ist beendet. Für die Krefeld Pinguine war das sicherlich eine Saison, wie man sie sich nicht unbedingt vorgestellt hat. Für Sie persönlich auch oder wie waren Sie mit ihrer persönlichen Saisonleistung zufrieden?
Niklas Postel: Natürlich ist es nicht einfach, wenn es als Team nicht so läuft wie man sich das eigentlich vorstellt. Da haben letztes Jahr mehrere Faktoren eine Rolle gespielt. Für mich persönlich war’s wieder mal eine sehr lehrreiche Saison, menschlich sowie sportlich. An sich bin ich der Meinung, dass ich letztes Jahr vielen Leuten zeigen konnte, dass noch einiges mehr in mir steckt – was die Punkteausbeute angeht war ich natürlich nicht zufrieden. Aber ich werde weiter an mir arbeiten, um mich weiterzuentwickeln und meine Leistungen abzurufen.

E-M /J. R.: Es war ihre zweite, aber auch letzte Saison bei den Krefeld Pinguinen. Wie zufrieden waren Sie persönlich mit ihren beiden Spielzeiten insgesamt bei den Pinguinen und in wie weit konnten Sie sich weiterentwickeln?
Niklas Postel: Vor allem die erste Spielzeit in Krefeld hat sehr viel Spaß gemacht. Auch in der Saison hatten wir mit Schwierigkeiten zu kämpfen, trotzdem hatten wir einen guten Zusammenhalt unter den Spielern. Es waren einige Spieler dabei, die das Krefelder Eishockey lebten und mit denen ich auch abseits des Eises einiges machen konnte. Insgesamt habe ich mich natürlich weiterentwickelt, auch wenn’s nicht die leichtesten Bedingungen waren. Trotzdem muss ich sagen, dass ich noch einiges an Luft nach oben habe.

E-M /J. R.: Sie hatten diese Saison zeitweise die Gelegenheit bekommen, auch in wichtigen Spielsituationen wie Über- und Unterzahl auf dem Eis zu stehen. Man hatte zwischendurch auch das Gefühl, sie konnten sich dadurch verbessern. Wie zufrieden waren Sie damit?
Niklas Postel: Es ist natürlich immer gut das Vertrauen des Trainers auch in Ãœber- und Unterzahlsituationen zu bekommen. Gerade in Ãœberzahl hätte ich letztes Jahr gerne noch mehr gezeigt bzw. gespielt, aber das ist natürlich eine Trainerentscheidung, wer in diesen Spielsituationen auf dem Eis steht. Ich denke ich habe durchaus gezeigt, dass ich auch in Ãœberzahlsituationen spielen kann. Abgesehen davon – Unterzahl zu spielen ist für mich immer eine Ehrensache, da man hier für den Erfolg der Mannschaft auch enorm wichtige Arbeit leisten kann und vor allem über den Kampf kommt.

E-M /J. R.: Leider ist es Ihnen in der DEL bisher nicht gelungen öfter als Torschütze oder als Torvorbereiter aufzutreten. Woran liegt das aus ihrer Sicht? Woran müssen Sie ihrer Meinung nach noch arbeiten, damit Sie in diesem Bereich produktiver werden?
Niklas Postel: Ich muss öfter den Torabschluss suchen, anstatt nochmals zu passen. Und ich muss auch noch mehr dahin gehen, wo Pucks leichter mal hinfallen, Rebounds bekommen. Oft sind’s die „dreckigen“ Tore, die einem da weiterhelfen. Auf jeden Fall werde ich daran arbeiten, in den nächsten Jahren auch mehr Scorerpunkte zu erzielen. Ich bin zuversichtlich, dass mir das auch gelingen wird.

Zweikampf zwischen Jake Weidner und Niklas Postel (links) – © Sportfoto-Sale (JB)

E-M /J. R.: Sie waren bis zu dieser Saison ein U 23-Spieler, sicherlich ein Vorteil als junger Spieler unter diese Regelung zu fallen. Zur Saison 2021/2022 sind Sie nun ein Ü 23-Spieler. Ein Grund dafür, dass Sie keinen Vertrag mehr bei den Krefeld Pinguinen erhalten haben?
Niklas Postel: Ob das ein Grund dafür war, weiß ich nicht. Ob ich unter den Bedingungen einen weiteren Vertrag unterschrieben hätte, weiß ich auch nicht. Auf jeden Fall freue ich mich auf meine neue Aufgabe zur Saison 2021/2022 und bin hochmotiviert dafür. Ob es ein Vorteil ist für einen U 23-Spieler in der DEL einen Vertrag zu bekommen, möchte ich nicht unbedingt so behaupten. Oftmals ist es ja auch so, dass genau diese Spieler nur sehr wenig Eiszeit erhalten und so eine Weiterentwicklung schwierig ist. Dass es andere Beispiele dafür gibt ist auch klar, nur finden die Jungs, die sowieso gut genug sind meistens ihren Weg. Es ist einfach wichtig, die entsprechende Eiszeit zu erhalten und dann aber auch was draus zu machen, ob die Regelung jungen Deutschen Spielern hilft, wird man in der Zukunft sehen.

E-M /J. R.: Die Regularien in der DEL sehen vor, dass die U 23-Stellen in der Saison 2021/2022 um eine erhöht werden, die Anzahl der Kontingentstellen gleichbleiben und die Stellen für Deutsche Ü 23-Spieler dadurch gekürzt werden. Diese Regelung ist für Sie als gerade „entwachsener“ Ü 23-Spieler sicherlich ein großer Nachteil bezüglich eines Vertrages in der DEL?
Niklas Postel: Kontingentspieler, erfahrene Deutsche Spieler, U 23-Spieler, da bleibt nicht mehr viel Platz für Spieler in meinem Alter. Ich denke zwar schon, wenn man seine Leistung bringt, dass man dann auch einen Vertrag in der DEL bekommt. Trotzdem finde ich es schade, dass die Kontingentstellen in den Kadern einen so großen Anteil ausmachen. Ich kenne einige Spieler, die durchaus Talent haben, aber inzwischen auch aufgrund dieser beschränkten Möglichkeiten gescheitert sind.

E-M /J. R.: Durch eine Reduzierung der Kontingentstellen würden junge Deutsche Spieler mehr Eiszeit in der DEL erhalten und sich besser weiterentwickeln können. Sehen Sie das auch so?
Niklas Postel: Ich denke die Problematik ist bereits vielen bekannt. Da kann man sich jetzt natürlich in alle Richtungen verkopfen und auch darüber streiten was genau das Problem ist oder wie man die Situation verbessert. Fakt ist: ich bin Spieler und nicht in der Position solche Dinge zu entscheiden.

E-M /J. R.: Mit der Gründung der Spielervereinigung SVE gibt es inzwischen einen Zusammenschluss der Spieler in Deutschland. Sind Sie auch Mitglied der SVE? Haben Sie die Hoffnung, dass die SVE zusammen mit den Clubs die Bedingungen für deutsche Ü 23-Spieler verbessern kann?
Niklas Postel: Nein, bisher bin ich noch kein Mitglied. Deswegen kann ich Ihnen dazu auch nicht wirklich was sagen.

E-M /J. R.: Haben Sie schon einen neuen Club für die kommende Saison gefunden oder sind Sie aktuell noch auf der Suche?
Niklas Postel: Ich denke, man wird es in den nächsten Wochen erfahren, für welchen Club ich spielen werde.

E-M /J. R.: Herr Postel, vielen Dank dass Sie sich Zeit genommen und unsere Fragen beantwortet haben!

(Jörg Reich)

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