NHL Teamcheck Boston Bruins: Management vertraut Team und Trainer

Boston. (DH) Die Saison 2011/2012 endete für die Boston Bruins mit einer herben Enttäuschung. Der Titelverteidiger scheiterte in den Play-Offs bereits in der ersten Runde an den Washington Capitals und verabschiedete sich somit in die verfrühten Sommerferien.

Während der gesamten Spielzeit erlebten die Fans der Bruins eine Achterbahnfahrt, nach völlig verkorkstem Saisonstart folgte eine unglaubliche Siegesserie und am Ende der regulären Spielrunde der Titel in der Northeast-Divion, Rang zwei hinter den New York Rangers in der Eastern Conference. Gegen die Capitals konnte das Team von Coach Claude Julien jedoch nie die spielerische Überlegenheit unter Beweis stellen. In sieben hart umkämpften Spielen, die jeweils nur mit einem Tor Unterschied entschieden wurden, dabei viermal in Overtime, siegte am Ende vielleicht auch das Team mit dem größeren Kämpferherz.

General Manager Peter Chiarelli bewahrte in der Sommerpause jedoch kühlen Kopf, verlängerte die auslaufenden Verträge von gleich 5 Leistungsträgern (Chris Kelly, Rich Peverley, Johnny Boychuk, Greg Campbell und Shawn Thornton) und verlängerte demonstrativ den Vertrag des Coaches um weitere zwei Jahre.

Das größte Problem könnte jedoch auf der Goalie-Position entstehen. Tim Thomas verkündete bereits früh, dass er ein Jahr Auszeit nimmt, in der kommenden Saison nicht zur Verfügung stünde und sich stattdessen lieber um die Familie kümmern möchte. Nicht das erste mal, dass Thomas in Boston für Schlagzeilen sorgte, vor allem sein fernbleiben vom traditionellen Empfang im Weißen Haus wurde ihm im Team wie in den Medien übel genommen. Somit übernimmt der Finne Tukka Rask, vielleicht etwas früher als geplant, die Position des Starting-Goalies. Bislang zeigte Rask als Thomas` Backup ansprechende Leistungen, doch nun steht er deutlich öfter im Mittelpunkt des Geschehens. Sein neuer Backup ist der Russe Anton Khudobin, der bislang erst ein NHL-Spiel bestritt.

Tukka Rask soll Tim Thomas ersetzen – © by Media

Im Sturm hofft GM Chiarelli auf einen vollkommen genesenen Nathan Horton, den die Folgen einer Gehirnerschütterung auf 46 Spiele limitierte.  Hortons Rückkehr würde bedeuten, dass Shootingstar Tyler Seguin wieder zurück in die zweite Reihe rückt und dort neben Patrice Bergeron und Brad Marchand für mehr Durchschlagskraft sorgt. Horton würde dann neben David Krejci und Milan Lucic die erste Angriffsformation bilden.

Der 22-jährige Kanadier Jordan Caron könnte in diesem Jahr endgültig einen Stammplatz im Sturm erlangen und ist in der dritten Reihe neben Peverley und Kelly vorgesehen.

In der Abwehr sieht Coach Julien den 19-jährigen Dougie Hamilton in der Lage, den Sprung in das Big Team zu schaffen. Hamilton gilt als Riesentalent, verbrachte die letzten Jahre bei den Niagara Ice Dogs (OHL) und soll an der Seite von Dennis Seidenberg behutsam an die rauere Gangart in der NHL herangeführt werden. Ansonsten stehen mit Superstar Zdeno Chara, Boychuk, Andrew Ference und Adam McQuaid erfahrene Blueliner zur Verfügung.

Die Verträge von Joe Corvo, Mike Mottau und Greg Zanon wurden nicht verlängert. Auch ein Indiz dafür, dass man bei den Bruins auf den jungen Hamilton vertraut.

Fazit

 

Die Verantwortlichen der Boston Bruins, allen voran GM Peter Chiarelli, haben Ruhe bewahrt nach dem überraschend frühen Aus in den Play-Offs. Das Team hat eine Menge Substanz, zwei brandgefährliche erste Strumreihen, erfahrene Abwehrrecken. Lediglich im Tor könnte es Probleme geben, falls Rask dem Druck als Starting-Goalie nicht standhalten kann.

Dougie Hamilton – © by Media

Prognose: Rang 1-3 in der Eastern Conference

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