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Neuwied. (PM) Ein respektvoller Tritt vor die Torwartschiene. Dazu ein paar lobende Worte. „Du hast verdammt gut gehalten, ehrlich.“ Uli Egen, Trainer der Kassel...

Logo des EHC Neuwied Die BärenNeuwied. (PM) Ein respektvoller Tritt vor die Torwartschiene. Dazu ein paar lobende Worte. „Du hast verdammt gut gehalten, ehrlich.“ Uli Egen, Trainer der Kassel Huskies, war nach der Partie im Kabinengang voll des Lobes für EHC-Keeper Tim Kühlem, der besonders im ersten Drittel seine Mannschaft lange im Spiel gehalten hatte. „Der hat locker vier, fünf Großchancen pariert.“ Das Lob jedoch hatte sich freilich nicht nur Kühlem verdient, sondern die gesamte Mannschaft, die in den ersten 30 Spielminuten richtig gut dagegen gehalten hatte. Nur 1:2 nach dem ersten Drittel, ein respektables 1:5 nach dem zweiten Durchgang – es sind schon die kleinen Dinge, die Fans und Trainer dieser Tage glücklich machen in einer ansonsten „gebrauchten“ Saison in der Oberliga West. Ins Bild dieser Spielzeit passt es eben auch, dass Kassel das letzte Drittel mit 11:0 gewinnt, die Partie am Ende mit 16:1 für sich entscheidet. Derart zu verlieren und trotzdem von einem guten Spiel zu sprechen klingt nach Durchhalteparolen – doch die aufopferungsvoll kämpfenden Bären haben sich das Lob mit viel Einsatz und Willen erarbeitet, mag das Ergebnis auch noch so deutlich ausfallen.

Es mag an der Dreifach-Belastung für Kassel gelegen haben – samstags noch hatte man in Krefeld mit 8:3 gewonnen und zudem die Heimreise im Sonderzug mit den Fans angetreten – dass die Huskies in Neuwied nur langsam in Fahrt kamen. Vor allem aber spielte es eine Rolle, dass die Bären mit hohem Engagement in das ungleiche Duell gingen. Und das, obwohl vier Stürmer im Kader fehlten (Stephan Petry, Stefan Kaltenborn, Marc Blumenhofen, Jan-Niklas Linnenbrügger). Im Gegenzug feierte Rückkehrer Christian Neumann ein erfreuliches und solides Comeback in der Verteidigung der Bären. Und so dauerte es bis zur 17. Spielminute, ehe Daniel Willaschek die Gäste in Führung brachte. Für die Statistik sei festgehalten: So spät hat mit Ausnahme von Ratingen bisher noch keine Gästemannschaft in der Bärenhöhle ihren ersten Treffer markiert. Der zweite folgte dafür umso schneller, denn in Minute 19 erhöhte Bradley Snetsinger auf 2:0. Wie beeindruckend laut 400 Fans sein können, von denen 25 aus Kassel kamen, zeigte sich 28 Sekunden vor der ersten Pausensirene: Patrick Lomascolo und der Ex-Neuwieder Alexander Engel waren in einem Laufduell zu Fall gekommen, der Kanadier aber umgehend wieder aufgesprungen und so mit der Scheibe alleine vor Huskies-Keeper Adam Ondraschek aufgetaucht. Lomascolo traf zum 1:2 (20.) – keine schlechte Bilanz nach 20 Minuten Eishockey David gegen Goliath.

Viel schlechter liest sich die Bilanz auch nach 40 Minuten nicht. Kassel hatte durch Petr Sikora (29.), Daniel Willaschek (29.) und Ales Kreuzer (38.) auf 5:1 erhöht. Das entsprach auch den Spielanteilen, die Gäste hatten die Initiative übernommen. Allerdings vergab Patrick Lomascolo gleich zwei Großchancen (21., 27.) das Ergebnis aus Sicht des EHC noch angenehmer zu gestalten.

Im letzten Drittel hingegen wichen bei den Neuwiedern die Kräfte, die Huskies taten hingegen noch etwas für das Torverhältnis. Sven Valenti (41.), Michael Christ (44.), Daniel Willaschek (45.), Ales Kreuzer (zwei Tore in Minute 47, 58.), Petr Sikora (52., 58.), Bradley Snetsinger (57., 58.) und Tobias Schwab (59.) erhöhten noch auf 16:1. „Die ersten 20 Minuten hatten wir noch ein wenig schwere Beine“, sagte Kassels Trainer Uli Egen. „Tim Kühlem hat aber auch überragend gehalten. Im zweiten und dritten Drittel muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen, dass sie immer weiter nach vorne gespielt hat. Aber auch ein Kompliment an Neuwied, die haben 30 Minuten richtig gut mitgespielt.“ So hatte es auch EHC-Trainer Arno Lörsch gesehen. „Die ersten 30 Minuten waren wirklich in Ordnung. Wir haben einige Chancen zu wenig ausgenutzt. Am Ende ist uns dann die Luft ausgegangen. Wir können heute mit erhobenem Kopf vom Eis gehen.“

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