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Regensburg. (JR) Den meisten Fans und Medien sind sie eher unbekannt, denn ihr Job findet in der Regel im Hintergrund statt. Spielerberater sind aber... „Mit Einführung der U23-Regelung hätte pro U23-Spieler eine Importstelle reduziert werden müssen“ – Spielerberater Peter Meier (Sportagon) nimmt zu zehn Thesen Stellung

Peter Meier – © privat

Regensburg. (JR) Den meisten Fans und Medien sind sie eher unbekannt, denn ihr Job findet in der Regel im Hintergrund statt. Spielerberater sind aber auch im Eishockey schon lange ein wichtiger Bestandteil des „Geschäfts“.

Dabei nehmen sie schon lange wesentlich mehr Aufgaben wahr, als „nur“ Verträge für ihre Schützlinge auszuhandeln. Vielmehr sind sie ein wichtiger Ratgeber für die Karriereplanung, in finanziellen Fragen oder Rechts- und Versicherungsangelegenheiten. Nicht selten kümmern sie sich aber auch um die scheinbar kleineren Probleme ihrer Klienten vor Ort.

Einer der erfahrensten Athletenmanager ist Peter Meier. Der Regensburger ist gelernter Bankkauf- und Versicherungsfachmann und hat darüber hinaus Studium zum Sportfachwirt absolviert. Er gehört zum Team der Agentur Sportagon mit Sitz in der Nähe von Regensburg. Sportagon hockey, die Eishockey-Abteilung der Sportagon Gruppe, ist von der deutschen Topliga DEL lizenziert und hat Büros in Deutschland und jetzt auch in der Schweiz. Dort betreut und vermittelt er Spieler in ganz Europa.
Wir haben ihn mit zehn Aussagen konfrontiert und um seine Meinung dazu gebeten.

Zehn Aussagen – Zehn Antworten an Peter Meier (Geschäftsführer Sportagon Spielervermittlung)

• Das Deutsche Eishockey ist auf dem richtigen Weg. In den letzten Jahren wurden viele gute junge Deutsche Spieler entwickelt, so dass inzwischen deutlich mehr gute Deutsche Spieler für die DEL und die DEL 2 zur Verfügung stehen.

Peter Meier: Wir sind in der Breite sicher auf einem guten Weg und haben auch einige Toptalente hervorgebracht. Trotzdem liegt noch viel Arbeit vor uns

• Das Spielniveau in der DEL hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, obwohl die Qualität der Kontingentspieler nachgelassen hat.

Peter Meier: Ich denke, das Niveau in der DEL ist in den letzten Jahren relativ gleichgeblieben. Es wird aber für die Clubs immer schwieriger absolute Topimports in die DEL zu lotsen

• Die Teams der DEL und der DEL 2 sollten insgesamt noch mehr auf junge Deutsche Spieler setzen, aus wirtschaftlichen Gründen und um noch mehr Deutsche Spieler langfristig für die DEL und die Nationalmannschaft zu entwickeln.

Peter Meier: Ja.

• Eine Reduzierung der Kontingentstellen in der DEL würde der Nationalmannschaft helfen, eine breitere Auswahl an Spielern zu bekommen und würde mehr deutschen Spielern die Möglichkeiten geben, in allen wichtigen Spielsituationen auf dem Eis zu stehen. Ebenso würde sich das Niveau der DEL und der DEL 2 weiter annähern und den Auf- und Abstieg aus sportlichen Gesichtspunkten erleichtern.

Peter Meier: Dem ersten Teil der Aussage stimme ich zu. Ob sich deshalb das Niveau zwischen DEL und DEL2 annähern wird, kann ich nicht so ganz unterschreiben. Denn die wirtschaftlichen Differenzen zwischen den Clubs der beiden Ligen werden bleiben und die stärksten deutschen Spieler werden auch dann in der DEL zu finden sein.

• Eine sukzessive Reduzierung der Kontingentstellen in der DEL auf sechs je Club bis zum Jahr 2026, so wie im Konzept des DEB Powerplay 2026 vorgesehen, wäre wie möglich und könnte wie folgt aussehen:
 Saison 2022/2023 – 8 Kontingentspieler
 Saison 2023/2024 – 7 Kontingentspieler
 Saison 2025/2026 – 6 Kontingentspieler

Peter Meier: Wäre eine gute Idee.

• Das perfekte System für die Ligen im Deutsche Eishockey wäre:
 DEL, zwölf Clubs, sechs Kontingentspieler;
 DEL 2, zwölf Clubs, vier Kontingentspieler;
 Oberliga Süd zwölf Clubs, zwei Kontingentspieler;
 Oberliga Nord, zwölf Clubs, zwei Kontingentspieler

Peter Meier: 12 oder 14 Clubs finde ich nicht so entscheidend. Die Struktur der Liga, wirtschaftliche Stabilität und guter Sport sollten im Vordergrund stehen.

• Für die Saison 2021/2022 wurde in der DEL die U 23-Regel geändert, so dass drei anstatt zwei U 23-Spieler auf dem Spielbericht benötigt werden. Die Anzahl der Kontingentstellen hingegen bleibt unverändert, so dass die Plätze für Deutsche Spieler über 23 Jahre weiter eingeschränkt werden. Deutsche Spieler aus der DEL 2 über 23 Jahre werden somit kaum mehr die Möglichkeit haben, in die DEL zu wechseln, da die vorhandenen Plätze für Deutsche Spieler von erfahrenen deutschen DEL-Spielern eingenommen werden.

Peter Meier: Mit Einführung der U23-Regelung hätte pro U23-Spieler eine Importstelle reduziert werden müssen. Dann würde das deutsche Kontingent in der DEL nicht nur jünger, sondern auch größer werden.

• Durch die geänderte U 23-Regel werden in der Saison 2021/2022 viele Deutsche Spieler, die älter als 23 Jahre sind, keinen Vertrag mehr in der DEL bekommen und in die DEL 2 wechseln.

Peter Meier: „Viele“ ist dehnbar. Aber es wird für einige Spieler sicher so kommen.

• Die U 23-Regel der DEL wird dafür sorgen, dass viele junge deutsche Spieler in die DEL kommen. Ihnen wird die Möglichkeit gegeben, in der DEL Fuß zu fassen. Viele U 23-Spieler der DEL 2 werden zu Clubs in der DEL wechseln.

Peter Meier: Das Reinkommen in die DEL wird sicher erleichtert. Das Drinbleiben bleibt aber weiterhin schwierig, da die U23-Regel für jeden Spieler nach einigen Jahren zum Nachteil werden könnte.

• Das Deutsche Eishockey wird sich langfristig mit den Nationalmannschaften auf dem Niveau Tschechiens, der Slowakei und der Schweiz etablieren.

Peter Meier: Das wäre sehr wünschenswert.

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