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Köln. (HHK) Nach dem relativ glatten Durchmarsch (4:1 gegen die Straubing Tigers und 3:0 gegen die Grizzly Adams Wolfsburg) beginnt am Sonntag für die...
Kölns Cheftrainer zeigt es seinen Spielern an: Es kommt auf die Kleinigkeiten an - © by Eishockey-Magazin (DR)

Kölns Cheftrainer zeigt es seinen Spielern an: Es kommt auf die Kleinigkeiten an – © by Eishockey-Magazin (DR)

Köln. (HHK) Nach dem relativ glatten Durchmarsch (4:1 gegen die Straubing Tigers und 3:0 gegen die Grizzly Adams Wolfsburg) beginnt am Sonntag für die Kölner Haie die entscheidende Phase ihrer „Mission XL“. Wir haben es schon des Öfteren geschrieben: XL steht zum einen in römischen Ziffern für ’40 Jahre Haie‘, und zum anderen für ‚groß‘. Die Großtat soll nun folgen mit Gewinn der deutschen Meisterschaft, es wäre der erste Titelgewinn seit 2002.

„Es wird in beiden Heimspielen rappelvoll sein in der Lanxess-Arena“,  kündigte Haie-Pressesprecher Philipp Walter bei der Pressekonferenz am Mittwoch an. Der Ansturm auf die 18.600 Tickets pro Spiel hatte unmittelbar nach dem mit 4:2 gegen die Grizzly Adams Wolfsburg gewonnenen Spiel begonnen, erst nach rund vier Stunden waren alle in den langen Schlangen stehenden Käufer bedient worden. Seit Montag boomt der Internetverkauf und neue Schlangen bildeten sich u.a. am Ticketcounter der KEC-Geschäftsstelle.

Die Kölner Fans sind heiß auf Eishockey und heiß auf die Finalserie gegen die Eisbären Berlin. Haie-Coach Uwe Krupp sieht auf seine Mannschaft „ein hartes Stück Arbeit zukommen“ und sagt zum Gegner: „Keine andere Mannschaft hat dem deutschen Eishockey in den letzten Jahren so den Stempel aufgedrückt wie die Eisbären.“  Ein Blick auf die Liste der Deutschen Meister bestätigt Krupps Aussage. Seit 2005 haben die Eisbären sechs Mal den Titel gewonnen, zuletzt im vergangenen Jahr nach einer dramatischen Serie mit den Mannheimer Adlern.

Auch die Haie haben zweimal erkennen müssen, wie schwer es ist, die Hauptstädter in den Playoffs zu besiegen. 2008 verloren sie die Finalserie mit 1:3, und im vergangenen Jahr waren sie im Viertelfinale beim 0:4 chancenlos. Diese Vergangenheit beeindruckt Uwe Krupp überhaupt nicht. Der ehemalige NHL-Profi lebt in der Gegenwart und bereitet sein Team gewohnt gründlich auf den Saisonhöhepunkt vor. Zwei freie Tage gewährte er seinen Spielern, ehe er sie am Mittwoch wieder zum Training versammelte. Dabei dosiert er die Trainingseinheiten bewusst: „Natürlich wird jetzt im Training nicht so geklotzt wie in der normalen Saison. Es ist eher ein Training wie in der NHL, wenn viele Spiele in kurzer Zeit auf dem Programm stehen.“

Auch beim zweiten deutschen EX-NHLer im Kölner Team ist die Vorfreude auf das Finale groß. Marco Sturm, im Gegensatz zu Krupp mit stattlichem Vollbart, fühlt sich bestens. „Ich fühle mich, als wäre ich schon die ganze Saison über hier gewesen und ich bin froh, meinen Beitrag zum Erfolg beitragen zu können.“ Diesen Beitrag lieferte er u.a. in Form von 4 Toren und 3 Assists gegen die Straubing Tigers und die Grizzly Adams Wolfsburg. Seine eigene Leistung will Sturm aber gar nicht so sehr herausstellen, vielmehr lobt er seine Mannschaftskameraden. „Ich bin ein Fan davon, mit vier Reihen zu stürmen und bei uns macht die vierte Reihe einen hervorragenden Job.“

Über die Zeit nach der Finalserie hat sich Sturm noch keine Gedanken gemacht – im Gegensatz zu Uwe Krupp. Der würde Sturm liebend gern weiter im Haie-Dress sehen und wird ihm ein entsprechendes Angebot machen. Krupps Wertschätzung für seinen Stürmer verdeutlicht diese Aussage: „Wenn Marco unsere volle Vorbereitung mitmacht, ist er bis Dezember so stark, dass er wieder für die NHL interessant wird!“

Marco Sturm

Marco Sturm – © by Steffen Thaut

Zunächst beschäftigt sich der zweifache Stanley-Cup-Sieger aber mit den naheliegenden Dingen, sprich mit der Vorbereitung auf die Serie gegen die Eisbären. „Wir müssen hier die richtigen Antworten haben, und uns z.B. auf die Stärken der Berliner einstellen. Dazu gehört deren hervorragende Powerplayspiel.“  Schon 15 Überzahltore haben die Eisbären in den Playoffs erzielt, 31 % der PP-Situationen in Tore umgesetzt. Da fällt die Quote von 16 % bei den Haien relativ bescheiden aus.

Egal wie die Serie ausgeht, eins ist sicher: Uwe Krupp wird auch in der kommenden Saison Trainer und Manager der Haie sein. „Mein Vertrag geht bis 2014 und ich habe immer meine Verträge erfüllt, das betrachte ich als selbstverständlich.“

 

Zahlenspiele vor dem Finale:

Die Kölner Haie und die Eisbären Berlin bestritten  seit 1990 96 Spiele in der höchsten Spielklasse. Die Bilanz ist nahezu ausgeglichen mit 47 Siegen der Haie, und 49 der Eisbären. In den beiden Playoffrunden gegeneinander dominierten die Eisbären, die beide Serien gewannen und sieben der acht Spiele.

In der Saison 2012/13 gab es vier Auswärtssiege! Die Haie gewannen in Berlin am 12. Oktober 6:5 und am 25. Januar 3:1. Dazwischen lagen zwei Berliner Siege in Köln am 18. November mit 3:1 und am 21. Dezember mit 3:0.

Die Haie haben bislang 12 Finalserien bestritten, davon je sechs gewonnen und verloren. Zuletzt wurden sie 2002 gegen die Mannheimer Adler Deutscher Meister, danach scheiterten sie zweimal im Finale: 2003 gegen die Krefeld Pinguine und 2008 gegen die Eisbären.

 

Bilder von Steffen Thaut:

 

Haie-Coach Uwe Krupp

Noch ohne Vollbart: Haie-Stürmer Marko Sturm

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