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Eisbären schlagen Ingolstadt verdient mit 1:0 Berlin. (twl) Nicht mehr lange, dann kommen die Playoffs. In den bisherigen Nord-Süd-Duellen wurde bereits ein Gang hochgeschaltet.... Mathias Niederberger: „Für solche Partien, wenn es richtig eng wird und die Mannschaft zusammenrücken muss, spiele ich Eishockey“

Eisbären schlagen Ingolstadt verdient mit 1:0

Louis Marc Aubry (links, ERCI) und Mark Olver beim Bully – © Sportfoto-Sale (TWL)

Berlin. (twl) Nicht mehr lange, dann kommen die Playoffs. In den bisherigen Nord-Süd-Duellen wurde bereits ein Gang hochgeschaltet. Gestern gab es das Duell zweier möglicher Halbfinal-Teams. Die Berliner Eisbären, immer noch Erster der Gruppe Nord, und der ERC Ingolstadt, immer noch Zweiter in der Gruppe Süd. Es roch nach Playoffs.

Die Ingolstädter, diesmal mit dem 20jährigen U-20-Weltmeister Nicolas Daws im Tor. Der diese Saison grandios spielende Ingolstädter Goalie Michael Garteig auf der Bank. Zudem gab es ein Wiedersehen mit dem ehemaligen Berliner Louis-Marc Aubry, der Anfang der Saison nach vier Jahren zu den Schanzern wechselte. Aubry erzielte vor drei Tagen zwei Treffer beim 4:3-Sieg gegen die Berliner.

Die Berliner wollten sich für diese Niederlage in Ingolstadt revanchieren. Und so ging es dann auch los. Toller Schlagschuss von der blauen Linie von Eisbären-Verteidiger Ryan McKiernan: 1:0 für die Eisbären (2:55). Sein fünftes Saisontor. Die Berliner starteten wie die Feuerwehr. Der Spieler des Jahres und Topscorer der DEL, Marcel Noebels, schoss kurz danach an den Pfosten (4:07). Die Ingolstädter wurden früh angegriffen, kamen kaum raus aus ihrem Drittel, der junge Goalie des ERC wirkte unsicher. Der Ingolstädter Wojciech Stachowiak (5:55) dann mit einem Lattentreffer. Aber die Eisbären machten weiter Druck. Riesenchance für Noebels, allein vor dem Tor, Daws hielt (12:35). Dann Schussfestival der Berliner Superreihe Pföderl, Noebels und Reichel (16:09). Daws reagierte blitzschnell. Seine Anfangsnervosität hatte er mittlerweile abgelegt. Dann wurde es unschön. Der Ingolstädter Brandon Defazio checkte den Kopf von Eisbär Sebastian Streu, der liegen blieb und verletzt raus musste. Mannschaftskollege Ryan McKiernan und der Übeltäter Defazio ließen die Fäuste sprechen und konnten danach beide Feierabend machen. Für den Kopfcheck gab es zusätzlich eine 5-Minuten-Strafe. Mit 1:0 ging es für die überlegenen Eisbären in die Drittelpause.

Im zweiten Drittel begannen die Hauptstädter wieder stark. Noebels an den Pfosten. Die Eisbären machten Druck, schossen, was das Zeug hielt, aber der 20jährige Goalie der Ingolstädter hielt die Schanzer weiter im Spiel. Der ERC dann nach dem Powerbreak etwas mutiger im Pressing. Es gab viele Strafzeiten – vor allem für die Berliner. Doch die Ingolstädter konnten kein Kapital daraus schlagen. Entweder waren die Abschlüsse zu ungefährlich oder ein Stock der Eisbären war dazwischen. Am Powerplay müssen sie sicherlich noch arbeiten. Mit dem weiterhin knappen 1:0 für die Hauptstädter ging es ins letzte Drittel.

Im letzten Drittel waren die Eisbären klar besser. Toller Konter der Berliner über Reichel, Pföderl, aber Noebels vergab (42:06). Die Ingolstädter machten einen müden Eindruck. Die Berliner immer einen Schritt schneller. Der Ingolstädter Ben Marshall dann mit dem Check des Spiels, der den Berliner John Ramage in die Fotografenbox hinein katapultierte. Es wurde um jeden Zentimeter gekämpft. Ingolstadt eigentlich stehend k.o.. Aber die Berliner bekamen den Puck nicht ins Netz. Zum Schluss nahm Ingolstadts Trainer Doug Shedden den Goalie raus. Es blieb aber beim knappen, aber verdienten 1:0 für die Hauptstädter. Großer Jubel bei den Berlinern. Die Eisbären mit einer starken Defensiv-Leistung. Ein verdienter Sieg. Der Weg von Ingolstadt nach Berlin war lang (6 Stunden Busfahrt) und hatte anscheinend den Schanzern Körner gekostet. Am Sonntag geht es für die Eisbären nach Straubing. Ingolstadt spielt dann zu Hause gegen Wolfsburg.

Serge Aubin (Trainer Eisbären Berlin): „Ich bin natürlich mit dem Sieg zufrieden. Es war heute ein starkes Spiel beider Mannschaften, vor allem das Unterzahlspiel beider Teams war sehr gut und Kleinigkeiten haben den Unterschied ausgemacht. Wir sind ruhig geblieben, auch als die Begegnung härter wurde und wir einige Spieler durch Verletzungen verloren haben. Wir haben uns an den Spielplan gehalten und uns von Ingolstadt nicht deren Spiel aufdrücken lassen.“

Mathias Niederberger (Torhüter Eisbären Berlin): „Es war ein sehr körperbetontes Spiel. Wir haben uns davon aber nicht aus der Ruhe bringen lassen und gut dagegengehalten. Die Mannschaft hat sehr gut gespielt und unser Unterzahlspiel war überragend. Für solche Partien, wenn es richtig eng wird und die Mannschaft zusammenrücken muss, spiele ich Eishockey. Wir sind glücklich über den Sieg, hoffen aber natürlich auch, dass die Verletzungen der Jungs nicht so schlimm sind.“

Mark Olver (Stürmer Eisbären Berlin): „Das Spiel hatte Playoff-Charakter. Der Sieg fühlt sich sehr gut an und ist gut fürs Selbstbewusstsein. Es macht aber auch Spaß, solch enge Partien zu spielen. Mathias Niederberger hat eine herausragende Partie gespielt. Wir haben Ingolstadts Drangphasen standgehalten und unser Unterzahlspiel hat sehr gut funktioniert. Verletzungen gehören leider zum Spiel. Wir haben aber eine gute Tiefe im Kader und jeder springt ein, wenn er gebraucht wird. Diese Tiefe braucht man, wenn es Richtung Playoffs geht.“

Endergebnis:
Eisbären Berlin – ERC Ingolstadt 1:0 (1:0, 0:0, 0:0)
Aufstellungen:
Eisbären Berlin:
Niederberger (Ancicka) – Hördler (C), Wissmann (A); Müller, Ramage (A); Després, McKiernan; Mik – Tuomie, Olver, Fiore; White, Boychuk, Foucault; Noebels, Reichel, Pföderl; Kinder, Streu, Dietz – Trainer: Serge Aubin
ERC Ingolstadt: Daws (Garteig) – Wagner (C), Marshall; Jobke (A), Ellis; Quaas, Schütz; Pruden – Kuffner, Aubry, Palmu; Defazio, Pietta, Simpson (A); Höfflin, Wohlgemuth, Storm; Stachowiak, Soramies, Elsner – Trainer: Doug Shedden

Tor:
1:0 – 02:55 – McKiernan (Olver, Tuomie) – EQ

Strafen: Eisbären Berlin: 46 (34, 6, 6) Minuten – ERC Ingolstadt: 69 (61, 4, 4) Minuten
Schiedsrichter: Kilian Hinterdobler, Marian Rohatsch (Wayner Gerth, Marcus Höfer)

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