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Crimmitschau. (PM Eispiraten) Die Eispiraten Crimmitschau haben in der Nacht vom 24. zum 25. April einen der wichtigsten Transfers für die neue Saison getätigt:... Mario Richer: 24/7 Eishockey – Der neue Eispiraten-Coach im Porträt

Mario Richer – © GEPA pictures/ Felix Roittner

Crimmitschau. (PM Eispiraten) Die Eispiraten Crimmitschau haben in der Nacht vom 24. zum 25. April einen der wichtigsten Transfers für die neue Saison getätigt: Mario Richer wurde als neuer Cheftrainer verpflichtet!

Der 55-jährige kanadische Eishockeytrainer, der auf seinen Landsmann Danny Naud folgt, ist nicht nur optisch eine mächtige Erscheinung, sondern auch ein facettenreicher Mensch. Wir stellen unseren neuen Headcoach in diesem Porträt etwas genauer vor.

Die wichtigsten Eigenschaften von Mario Richer? Leidenschaft und Emotionen. Der Kanadier ist positiv verrückt – verrückt nach Eishockey. „Ich liebe dieses Spiel und diesen Job. Ich liebe es, diesen Job 24 Stunden am Tag zu machen“, sagt Richer, der sich auch aufgrund seiner Mentalität für das Engagement bei den Eispiraten entschieden hat. „Ich habe mich gut über den Club informiert und weiß, wie laut und leidenschaftlich die Fans sind und wie energisch die Verantwortlichen arbeiten. Das gefällt mir“. Schließlich nahm der in Québec geborene Eishockeytrainer eine neue Herausforderung an. Nach Stationen in Österreich, Italien und Frankreich coacht Richer bald das erste Mal in Deutschland.

Auch wenn noch keiner weiß, ob und wenn ja, wann eine neue Saison überhaupt startet. Die Corona-Krise schränkt das Leben aller Menschen momentan sehr ein. So auch das unseres neuen Trainers. „Momentan bin ich noch in Amiens“, schildert Richer. Dort arbeitete er zuletzt und konnte neben einer Auszeichnung zum Trainer des Jahres (2018) auch zwei Mal den French Cup gewinnen. Ob der 55-Jährige noch einmal nach Kanada zurückfliegt ist derweil noch ungewiss. „Ich weiß noch nicht, wie mein Sommer verläuft. Ich verfolge tagtäglich das Geschehen in der Welt. Aktuell wüsste ich nicht, ob ich aus Kanada überhaupt nach Deutschland zurückreisen dürfte“. Deshalb will Richer schon bald nach Crimmitschau kommen und sich schnell sein eigenes Bild von den Gegebenheiten, dem Stadion und den Verantwortlichen in der Geschäftsstelle machen. Mit einigen Spielern steht er zudem schon in Kontakt, lernte sie zuletzt durch Telefonate und per Videotelefonie besser kennen.

Über mögliche Neuzugänge wollte Mario Richer indes noch nicht sprechen: „Dazu kann und möchte ich aktuell noch nichts sagen“. Jedoch verriet der Trainer, welche Spielertypen er bevorzugt. „Ich suche natürlich Spieler, die eine ähnliche Mentalität haben, wie ich. Ich verlange von ihnen, dass sie leidenschaftlich sind, Emotionen mitbringen und den Fans jederzeit das Gefühl geben, für sie kämpfen und gewinnen zu wollen“. Das sei eben ein Teil seiner Philosophie. „Die Spieler müssen auf und neben dem Eis hart trainieren. Denn man spielt, wie man trainiert“, holt der Kanadier weiter aus. Sein System basiert unterdessen auf einem unerbittlichen Forechecking. „Alle Reihen müssen Druck auf den Puckführenden des Gegners machen“ – quasi ein „Keine Zeit, Kein Raum-System“.

Wenn man sich weiter mit Mario Richer unterhält und etwas tiefer hinter die harte Fassade schaut, muss man feststellen, dass der Sport auch in seiner Freizeit und seinem Privatleben einen großen Stellenwert hat. „Der Sport ist mein größtes Hobby“, welches er in zweierlei Hinsicht auch zu seinem Beruf machte. Denn Mario Richer hat ein Diplom als Sportlehrer. Ebenso wie in Wirtschaft. Des Weiteren interessiert sich der Kanadier, der keine Frau und keine Kinder hat, sehr für Kultur und Geschichte. „Ich reise viel, lerne gern neue Leute kennen und will viele Orte auf der Welt entdecken“. Auch das sieht er als Vorteil bei seinem Job als Eishockeytrainer. „Die Anpassung an verschiedene Länder, Kulturen und Generationen gehört definitiv zu meinen Stärken und macht es mir auch einfach, mit meinen Spielern zu arbeiten“.

Immerhin gibt es für den Franko-Kanadier auch in der Nähe von Crimmitschau viel zu entdecken. Auch wenn es bei der deutschen Sprache noch etwas hapert. Gelegentlich versucht er bei Telefonaten und Interviews auch auf Deutsch zu antworten, verbindet dies aber immer wieder mit einem kleinen Schmunzeln. Denn auch wenn Mario Richer oftmals wie ein harter Hund wirkt, so hat er auch eine sehr sympathische Seite. „Ich habe viel Humor und liebe es Witze zu reißen. Allerdings nicht, wenn ich am Coachen bin“, stellt er abschließend klar – lachend, aber auch etwas angsteinflößend.

Die Organisation und die Fans der Eispiraten dürfen sich auf jeden Fall freuen – auf einen akribischen und fokussierten Arbeiter, hinter dem jedoch ein sehr facettenreicher und sympathischer Mensch steckt. Mit Blick auf die neue Saison gibt dies natürlich Hoffnung. Denn sollte sich Richers Arbeit als erfolgreich erweisen, sollten wir alle mit ihm viel Freude haben.

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