Magische Hockeynacht in Herford
Herforder EVSaale Bulls Halle 10. Februar 2025 Eishockey-Magazin 0


Ryley Lindgren und Logan DeNoble – © Jana Hemmelmann
Herford. (PM HEV) Krimi, Hochspannung, Zittern und Bangen und am Ende Vereinsgeschichte – erstmals ist es dem Herforder Eishockey Verein gelungen, die PlayOffs im deutschen Profi-Eishockey zu erreichen.
Mit dem 7:5 (2:2/2:0/3:3)-Erfolg über den direkten Mitkonkurrenten Saale Bulls Halle ist den Ice Dragons die direkte PlayOff-Teilnahme und die Duelle gegen die Südligisten nicht mehr zu nehmen. Die Mannschaft von Chefcoach Henry Thom hat somit die laufende Saison endgültig vergoldet und sorgt dafür, dass die vergleichsbar beschauliche Stadt Herford immer mehr ihren Platz auf der deutschen Sportkarte findet.
Bis auf Nils Wegner, der nach gut überstandener Operation das Spiel zumindest wieder von der Zuschauertribüne aus verfolgte, waren erstmals seit längerer Zeit wieder alle Spieler an Bord. Auch die zum bereits 13. Mal in dieser Saison ausverkaufte imos Eishalle „Im Kleinen Felde“ sorgte für den passenden Rahmen an diesem denkwürdigen Abend. Nur der Gegner spielte zunächst überhaupt nicht mit. Gerade einmal 8 Sekunden waren gespielt, als Patrick Schmid zum 1:0 für die Gäste traf. Doch Herford war nur kurz geschockt und nutzte in der 6. Minute eine PowerPlay-Situation zum 1:1 durch Emil Lessard Aydin. So erlebte Hockeytown Herford früh eine Premiere, denn mit dem ersten Tor der Gastgeber startete der TeddyToss zugunsten der Aktion Lichtblicke und dem Ronald McDonald´s-Haus. Nach kurzer Pause setzten die Ostwestfalen den nächsten Nadelstich und gingen durch Ryley Lindgren mit 2:1 in Führung. Nun waren die Saale Bulls jedoch wieder an der Reihe und glichen in der 15. Minute durch Eetu Elo zum 2:2 aus, womit auch erstmals die Seiten gewechselt wurden.
Im zweiten Spielabschnitt hatten zunächst die Gäste die Möglichkeit auf den nächsten Treffer in Überzahl. Doch Logan DeNoble schloss eine Kontersituation in der 25. Minute zum 3:2 für die Ice Dragons ab. Das Spiel beruhigte sich nun etwas und Herford wartete geduldig auf die sich bietenden Chancen. Eine solche führte in der 33. Minute nach glänzender Vorarbeit von Brandon Schultz zum 4:2 durch Niklas Hildebrand in Überzahl. Überhaupt zeigte sich das PowerPlay der Herforder Mannschaft stark verbessert, wie sich noch einmal im Schlussabschnitt herausstellte.
Gleich zu Beginn des dritten Drittels traf Logan DeNoble zum 5:2 in der Überzahl, die Eetu Elo postwendend mit dem 3:5 für die Saale Bulls beantwortete. Brendon Schultz stellte in der nächsten „5 auf 4“-Situation in der 45. Minute den alten Abstand wieder her und als Niklas Hildebrand nur rund 60 Sekunden später zum 7:3 traf, schien die Entscheidung gefallen zu sein. Doch Halle zeigte Comeback-Qualitäten. Adam Domogalla erzielte in der 51. Minute zunächst das 4:7 und als Alexander Vladelchtchikov zum 5:7 einnetzte, wurde es noch einmal spannend. Herford behielt in der intensiven Schlussphase jedoch einen kühlen Kopf und arbeitete sich Minute um Minute der Schlusssirene entgegen. Um 20.40 Uhr war es dann soweit und der Herforder Eishockey Verein stand als Sieger und somit als PlayOff-Teilnehmer der Oberliga Nord fest.
„Die letzten Wochen waren sehr intensiv und jetzt muss ich auch erst einmal durchschnaufen. Wir haben uns mehrere Spieltage auf Hamm konzentriert und dann rückte uns Halle plötzlich immer näher. Jetzt können wir planen und müssen nicht mehr nach unten schauen und werden versuchen, in den kommenden drei Spielen noch einmal alle Reihen ins Rollen zu bekommen. Dann haben wir eine Woche, in denen wir uns auf die PlayOffs vorbereiten. Die Jungs haben sich etwas erkämpft und verdient, was uns vor der Saison nur ganz wenige zugetraut haben“, lobte Henry Thom sein Team auf der anschließenden Pressekonferenz.
Mit 65 Punkten stehen die Ice Dragons nun auf Platz 6 der Tabelle mit den punktgleichen Hannover Indians, die aufgrund des besseren Torverhältnisses aktuell Platz 5 innehaben. Am kommenden Freitag spielt der HEV das nächste Derby bei den Hammer Eisbären, am Sonntag folgt in der imos Eishalle „Im Kleinen Felde“ ab 18.30 Uhr das Duell mit den Hannover Scorpions und es ist erneut mit einer ausverkauften imos Eishalle „Im Kleinen Felde“ zu rechnen, wenn es für Herford um die bestmögliche Ausgangslage für die PlayOffs geht.
Tickets für die Sonntagsbegegnung gibt es online bis zwei Stunden vor Spielbeginn unter www.scantickets.de sowie im Fachmarkt des Marktkaufs Herford (Deichkamp). Eine Abendkasse öffnet mit Einlassbeginn ab 17.30 Uhr. Der Herforder Eishockey Verein wird rechtzeitig über den Vorverkaufsstart zu den PlayOffs, die im März beginnen, informieren.
Tore:
0:1 00:08 Patrick Schmid (Moritz Schug / Tomi Wilenius)
1:1 05:50 Emil Lessard Aydin (Logan DeNoble / Ryley Lindgren) PP1
2:1 09:35 Ryley Lindgren (Brandon Schultz / Logan DeNoble)
2:2 14:04 Eetu Elo (Erek-Dirk Virch / Eppu Karuvaara)
3:2 24:11 Logan DeNoble (Ryley Lindgren / Marius Garten) SH1
4:2 32:02 Niklas Hildebrand (Brandon Schultz / Marius Garten) PP1
5:2 40:34 Logan DeNoble (Brandon Schultz / Marius Garten) PP1
5:3 40:50 Eetu Elo (Erik Gollenbeck / Erek-Dirk Virch)
6:3 44:36 Brandon Schultz (Ryley Lindgren / Marius Garten) PP1
7:3 45:27 Niklas Hildebrand (Timo Sticha / Gleb Berezovskij)
7:4 50:31 Adam Domogalla (Eetu Elo / Tomi Wilenius)
7:5 51:42 Alexander Vladelchtchikov (Timo Gams / Vojtech Suchomer)
Strafen:
Herford 12 Minuten
Halle 18 Minuten
Zuschauer:
1029 (ausverkauft)
! NEU ! Immer mehr Nutzerinnen und Nutzer haben den WhatsApp-Kanal von Eishockey-Magazin.de abonniert. Melde dich jetzt an und erhalte regelmäßig aktuelle Nachrichten!
Eishockey-Magazin TV
No comments so far.
Be first to leave comment below.