Eishockey-Magazin

Eishockey News, Videos, Fotos, Stories – – – alles kostenlos seit 25 Jahren

Frankfurt. (StA) Zu ungewohnter Zeit, weil die Eissporthalle am Freitag durch die Jugend Bundesliga belegt war, stieg das Derby zwischen den Löwen Frankfurt und...
Marius Pöpel (links) und Lany Gare im Duell - © by Andreas Chuc

Marius Pöpel (links) und Lany Gare im Duell – © by Andreas Chuc

Frankfurt. (StA) Zu ungewohnter Zeit, weil die Eissporthalle am Freitag durch die Jugend Bundesliga belegt war, stieg das Derby zwischen den Löwen Frankfurt und dem EC Bad Nauheim am Donnerstagabend. In der Hauptrunde konnte kein Team im Duell gegeneinander einen Heimsieg feiern. Die Löwen gewannen nach Overtime mit 3:4 in der Kurstadt und die Teufel konterten mit einem 4:5 nach Penalty in der Mainmetropole. Als Tabellenführer, Auswärtsmeister und auf Grund der letzten Ergebnisse reisten die Nauheimer als leichter Favorit an. Seit ihrer Neugründung konnten die Löwen nämlich noch keinen Heimsieg gegen die Teufel feiern.

Für Steven Bär schloss sich indes nach knapp vier Wochen der Kreis. Sein letztes Spiel absolvierte der Verteidiger beim Derby gegen Nauheim. Er fehlte, weil er mit der U20 erfolgreich den Klassenerhalt bei der Weltmeisterschaft in Russland erreichen konnte. Verzichten mussten die Frankfurter hingegen nur auf Manuel Neumann, der allerdings gestern das erste Mal seit seiner schweren Verletzung wieder auf dem Eis trainieren konnte. Lance Monych (AL) und Jan Kremer (TW)  wurden von Trainer Gentges für das Spiel nicht berücksichtigt.

Bei den Teufeln fehlte Konstantin Firsanov, die dafür aber wieder auf Pierre Wex zurückgreifen konnten. Für Brisanz sorgte vor der Partie nicht nur der Wechsel von Ex-Nauheim Captain Lanny Gare, der vor knapp zehn Tagen von den Lausitzer Füchse in Frankfurt anheuerte und dort in den wichtigen Situationen die Tore schießen soll, sondern auch die Aussage von Carnevale Richtung Löwen: „… We’re gonna kick their ass. Wir wollen Frank Gentges ein wenig zum Weinen bringen“.

Davon war allerdings in den ersten Minuten nichts zu sehen. Die Löwen übernahmen gleich zu Beginn das Kommando und hatten mehrere guten Chancen in Führung zu gehen. Nach sieben Minuten kamen dann die Teufel besser ins Spiel, ohne allerdings wirklich torgefährlich zu werden. Doch die Frankfurt ließen sich davon nicht beeindrucken und gingen durch ein wunderschönes Tor von Branislav Pohanka mit 1:0 in Führung. Die Freude auf Seite der Löwen war allerdings nicht von langer dauern. Der Stadionsprecher wollte gerade den Torschützen feiern und wurde unsanft, nur 11 Sekunden nach der Führung, unterbrochen. Eddy Rinke gelang der vielumjubelte Ausgleich für die Teufel. Diese zwei Tore sollten einen Bruch in das Spiel bringen, denn fortan neutralisierten sich beiden Teams. Kurz vor dem Ende der ersten 20 Minuten wollten die Schiedsrichter ein Haken von Strauch gesehen haben. Während der Strafzeit hatten die Nauheimer allerdings Glück, dass sie nach einem Stockschlag, nicht mit 5:3 in Unterzahl auf dem Eis waren. Anscheinend waren davon die Gemüter so aufgeheizt, dass sich nach dem ersten Drittel einen kleinere Schlägerei auf dem Eis ereignete.

Das zweite Drittel war ein Wechselbad der Gefühle auf beiden Seiten und endete gleich zu Beginn unsanft für Steven Bär, der sich nach einem Zusammenprall am Nasenbein verletzte. Zuerst mussten allerdings noch die Strafen nach den Schlägerei ausgesprochen werden. Auf Seite der Löwen musste Stokowsi und Mayr mit jeweils 2+2+10 auf die Bank und beim Gegner waren Lee und Schlicht betroffen, die die gleiche Strafzeit absitzen mussten. Es ging hoch und runter und beide Mannschaften zeigten sehr engagiertes Eishockey, doch sowohl Kovacic und Ower waren in Bestform und machten auch die größten Chancen zunichte, so dass das zweite Drittel torlos endete und es beim Stand von 1:1 blieb. Rinke musste 40 Sekunden vor Schluss noch wegen Behinderung auf Strafbank.

Nils Liesegang (links) und Nauheims Rinke tauschen sich kurz aus - © by Andreas Chuc

Nils Liesegang (links) und Nauheims Rinke tauschen sich kurz aus – © by Andreas Chuc

Das letzte Drittel begann denkbar schlecht für die Heimmannschaft. Erst konnten sie den Rest der Überzahl nicht nutzen und dann musste auch noch Schenkel für zwei Minuten auf die Strafbank. Doch in dieser Unterzahl war auf einmal Nils Liesegang, nach einem Pass von Schmid, alleine vor Ower. Der Topscorer der Löwen blieb eiskalt und netzte zum 2:1 für die Frankfurter ein. Aber auch die Führung wärte nicht lange. Knapp drei Minuten später war es Patrick Strauch der den Ausgleich für die Kurstädter erzielte. Als 10 Minuten vor dem Ende wieder ein Löwenspieler auf der Strafbank saß, eröffnete sich Liesegang erneut die Chance auf die Führung, doch diesmal blieb Ower der Sieger. Entgegen des ersten Drittels verflachte die Partie nun aber nicht und die Löwen blieben das optisch überlegene Team. Die Teufel standen allerdings hinten sicher und konnten ihrerseits auch den ein oder anderen Nadelstich setzen. Es dauerte bis zur 55. Minute, eh die Frankfurter ihre Überlegenheit in die erneute Führung ummüntzen konnten. In einer unübersichtlichen Situation stocherte Pohanka den Puck zum 3:2 in das Netz der Nauheimer. 1:25 Minuten vor Schluss nahm Teufel-Trainer Carnevale eine Auszeit und anschließend seinen Goalie vom Eis. Dieser Schachzug ging allerdings nach hinten los, denn Norman Martens eroberte den Puck im Drittel der Teufel und hatte keine Mühe aus 5m das leere Tor zum 4:2 Endstand zu treffen.

Die Löwen übernahmen mit dem Sieg die Tabellenführung und fügten den Nauheimern die erste Niederlage in dieser Saison nach der regulären Spielzeit zu.

Stimmen zum Spiel:

Carnevale: Wir haben nach 25 Spielen das erste Mal verloren. Unser Jungs haben einen guten Job gemacht. Ich muss unsere Fans loben, sie sind fantastisch. Was ich gesagt habe, dass in Frankfurt zuviel geredet wird, war absolut die Wahrheit.

Gentges: Wir haben ein hervorragendes Oberligaspiel gesehen. Das war letztes Mal genauso. Wir haben von 27 Spielen 25 gewonnen. Auch ich muss unsere hervorragende Zuschauer loben. Unsere Fans sind fantastisch, so etwas ist einmalig und nirgends abseits der DEL zu finden. Ich bin stolz hier Trainer zu sein.

 

Löwen Frankfurt – EC Bad Nauheim 4:2 (1:1, 0:0, 3:1 )

Torfolge:

1:0 (10:02) Branislav Pohanka; Norman Martens

1:1 (10:13) Eddy Rinke; Daniel Oppolzer, Chris Stanley

2:1 (43:15) Nils Liesegang; Patrick Schmid SH1

2:2 (46:55) Patrick Strauch; Harry Lange

3:2 (54:47) Branislav Pohanka

4:2 (59:31) Norman Martens EN

Schiedsrichter: Lenhart, Seckler; Trottmann, Olejnik

Strafzeiten: Löwen Frankfurt 18 + 10 Stokowski + 10 Mayr – EC Bad Nauheim 18 + 10 Schlicht + 10 Lee

Zuschauer: 6276

Löwen Frankfurt: Kovacic (Ackers); Bär – Baumgartner, Kreuzmann – Kirschbauer, Schenkel – Schoofs, Stokowski; Schmerda – Pohanka – Martens, Schmid – Liesegang – Rumpel, Mayr – Gare – Fiedler, Koziol – Ziolkowski – Domogalla, Breiter

EC Bad Nauheim: Ower (Deske); Baum – Schreiber, Lee – Ketter, Pöpel – Pietsch, Baldys; Oppolzer – Stanley – Rinke, Maaßen – Lange – Strauch, Striepeke – May – Kujala, Schlicht – Wex – Sattler

Eishockey-Magazin

No comments so far.

Be first to leave comment below.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert