Kemptens Sportchef Ervin Masek: „Wir verpassen immer wieder die Chance uns in der Tabelle abzusetzen“
ESC KemptenHintergrund / Interviews 5. Dezember 2024 Eishockey-Magazin 0
Kempten. (PM ESC) Ervin Masek vom ESC Kempten aus der Bayernliga im aktuellen Interview.
Ervin Masek, die erste Hälfte der Vorrunde ist gespielt, eine gute Gelegenheit ein kleines Resümee zu ziehen.
Nach 15 Spielen auf Platz drei der Tabelle, das klingt doch nach eitel Sonnenschein beim ESC. Bist Du komplett zufrieden oder welches Potential zur Verbesserung siehst Du noch?
E.M.: Wenn man sieht, wie eng die Liga dieses Jahr beieinander ist, kann man mit dem dritten Tabellenplatz sicher zufrieden sein. Komplett zufrieden kann man natürlich nie sein, aber das ist, wie man sagt, „meckern auf hohem Niveau“. Man sieht über weite Strecken, zu was dieses Team fähig ist, allerdings darf man bemängeln, dass wir die Konstanz über mehrere Spiele noch nicht hinbekommen. Wir verpassen immer wieder die Chance uns in der Tabelle abzusetzen wenn wir die Chance dazu haben. Hieran müssen und wollen wir in der Rückrunde arbeiten um auch am Ende in den Play-offs zu stehen.
Mit Dingolfing und Waldkraiburg stehen die letzten zwei Aufsteiger ganz oben mit dabei, arrivierte Klubs wie Miesbach, Klostersee, Landsberg und auch der zweifache Meister Königsbrunn tun sich dagegen noch schwer ihre Dominanz der letzten Jahre wiederzufinden. Überrascht es Dich dass die Liga in dieser Saison so sehr ausgeglichen ist wie schon lange nicht mehr? Und wen erwartest Du nach Abschluss der Vorrunde auf den vorderen Plätzen?
E.M.: So wie ich die Kaderplanungen der Bayernligisten im Sommer beobachtet habe, ist es für mich keine Überraschung, dass die Liga so ausgeglichen ist. Natürlich haben einige der arrivierten Klubs nicht den optimalen Start hingelegt, man muss aber auch sagen das für jede Mannschaft von Platz 2 bis Platz 16 alles offen ist. Es sind ja gerade mal 14 Punkte Unterschied dazwischen. Von Platz 2 auf einen Abstiegsrundenplatz sind es gerade einmal 11 Punkte. Dies scheint vielleicht auf den ersten Blick viel zu sein, aber verliert man mal drei Spiele in Folge, kann man sich schnell in der Tabelle viel weiter unten finden. Ich finde die Liga dieses Jahr enorm spannend und attraktiv, tatsächlich gilt hier mehr als in einer anderen Liga: „Jeder kann jeden schlagen“.
Ihr konntet bis jetzt nur bei einem einzigen Spiel mit dem kompletten Kader auflaufen, das Verletzungspech zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison. Ihr musstet von Spiel zu Spiel immer wieder die Reihen umstellen. Wie sehr behindert Euch das in Eurer Arbeit und wie stark beeinträchtigt es die Leistungen des Teams?
E.M.: Es ist natürlich nicht optimal wenn du immer wieder die Reihen umstellen musst. Wir haben uns aber im Sommer bewusst für einen qualitativ starken und breiten Kader entschieden, um Ausfälle kompensieren zu können. Dies betrifft aber nicht nur uns. Auch andere Mannschaften müssen immer wieder auf Ihre Leistungsträger verzichten. So ist es eben im Sport, Du musst immer wieder mit Krankheiten oder Verletzungen rechnen. Es wäre schon enormes Glück, wenn Du über die ganze Saison auf den kompletten Kader zurückgreifen kannst.
Anton Zimmer ist zu den Sharks zurückgekehrt, aber mit Jonas Mikulic und Xaver Nagel haben uns aktuell zwei Spieler verlassen. Wird es für die Beiden Ersatz geben und sind noch weitere Verstärkungen, auch aufgrund der Verletzungsmisere, geplant?
E.M.: Aus jetziger Sicht planen wir weiterhin mit dem Kader, der uns aktuell zur Verfügung steht. Wir gehen davon aus, dass die verletzten Spieler bald wieder auf dem Eis stehen. Aktuell haben wir keine Langzeitverletzten, daher ist eine Nachverpflichtung nicht geplant. Das Transferfenster ist ja noch bis Mitte Februar offen, sollte sich die Situation um die Spieler und deren Verletzungen ändern, müssten wir eine Nachverpflichtung in Erwägung ziehen. Dies hängt aber immer davon ab, was der Markt aktuell hergibt und ob eine mögliche Nachverpflichtung sportlich, aber auch wirtschaftlich für den Verein Sinn macht. Das gleiche gilt auf der Torwartposition. Grundsätzlich halte ich die Augen offen, aber auch hier haben wir kein Druck, um eine Verpflichtung tätigen zu müssen. Sollte sich sportlich und wirtschaftlich etwas ergeben, was für uns Sinn macht, werden wir das intern besprechen.
Die Weihnachtszeit steht vor der Tür und somit auch die Eventspiele in unserer Arena. Das Weihnachtsspiel gegen Peißenberg, Der Hüttenzauber gegen Landsberg und das Warrior Hockey Classic gegen Buchloe. Wie sehr freut Ihr Euch auf diese Spiele vor hoffentlich stattlicher Kulisse und wie sehr motiviert es die Mannschaft und das Team drumherum?
E.M.: Für den Verein und für die Mannschaft sind das sicherlich besondere Spiele. Viele Zuschauer, gute Atmosphäre und laute Stimmung. Es macht immer viel mehr Spaß, wenn die Halle voll und laut ist. Die Mannschaft pusht es nach vorne und sie holen das Maximale aus sich heraus. Wir müssen dies aber auch alles ausblenden und uns auf diese Spiele wie auf jedes andere vorbereiten, dann bin ich mir sicher dass es mit den Punkten auch klappt.
Und zum Abschluss, was ist Dein größter Weihnachtswunsch für Dich und für die Mannschaft?
E.M.: Vor allem wünsche ich mir, dass wir verletzungsfrei durch die Saison kommen, dann ist mit dieser Mannschaft vieles möglich. Was am Ende dabei herauskommt, das weiß keiner von uns. Aber natürlich ist es der Wunsch jedes Sportlers, Trainers, und Managers auch das letzte Saisonspiel der Liga zu bestreiten
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