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Iserlohn. (MK) Beim Gang durch die Zuschauerreihen in der zweiten Drittelpause war der Frust einiger Iserlohner Fans schon sehr deutlich zu hören. „Keine Qualität,... Kein Fortschritt der Roosters beim 2:5 gegen Straubing erkennbar – Headcoach Shedden kritisiert erneut individuelle Fehler und die Trainingsleistung seiner Spieler

© Sportfoto-Sale (JB)

Iserlohn. (MK) Beim Gang durch die Zuschauerreihen in der zweiten Drittelpause war der Frust einiger Iserlohner Fans schon sehr deutlich zu hören. „Keine Qualität, unmögliche Vorstellung“ und „Sauhaufen“ waren noch eher harmlose Beschreibungen zur Darbietung und dem 0:3 Zwischenstand der Roosters gegen die Straubing Tigers.

Auch das letzte Drittel dürfte die Kritiker kaum verstummen lassen. Unter dem Strich stand nach sechzig Minuten eine verdiente 2:5 Niederlage für die Sauerländer auf der Anzeigetafel.

Tigers mit gutem Start

Das Spiel selbst ist rasch erzählt. Straubing erwischte einen guten Start, setzte die Roosters tief unter Druck, was deren behäbigen Spielaufbau massiv störte. Einen Konter setzte Straubings Green nach 134 Sekunden durch die Beine von Iserlohns Stammgoalie Jenike zum 0:1 in die Iserlohner Maschen. Viel besser kann man auf fremdem Eis kaum in ein Spiel starten. Elf Spiele lang hatten die Tigers keinen Powerplaytreffer erzielen können. Leier beendete in der 14. Minute diese Durststrecke mit seinem Tor zum 0:2 aus der zentralen Position. Noch vor der ersten Pause erhöhte St. Denis erneut in Überzahl mit einem Direktschuss ins lange Eck zum 0:3.

Iserlohn präsentierte sich in der Folgezeit ideenlos, kreierte kaum Chancen und überließ den Gästen weitestgehend die Regie im Spiel. Den Willen konnte man den Roosters sicherlich nicht absprechen, allerdings war ihr Spiel fast nur lahmendes Stückwerk. Wäre den Tigers der vierte Treffer frühzeitig gelungen, dann wäre vermutlich der Deckel endgültig auf dem Siel gewesen. So aber gelang den offensiv kaum präsenten Sauerländern in der 46. Minute durch den unermüdlichen Ziegler der 1:3 Anschlusstreffer. Rutkowski hatte die Scheibe vor das Tor gebracht und Ziegler staubte gedankenschnell ab. Straubing hatte allerdings in Person von Ex-Rooster Fleischer in der 50. Minute die schnelle Antwort zum 1:4 parat. Unerklärlich, warum Burke den Puck hinter dem eigenen Tor völlig gedankenlos an Vorlagengeber Hede verlor und damit den Treffer ermöglichte. Noch schneller, nämlich nur 14 Sekunden danach, konnte Boland einen Konter zum 2:4 Anschlusstreffer für die Hausherren einnetzen. Das Fünkchen Hoffnung im Iserlohner Lager war wieder da. Aber eine Strafe gegen Leier (55.) überstanden die Gäste fast mühelos. Und auch die Herausnahme von Iserlohns Goalie Jenike (58:08) ging nach hinten los: Leier traf vierzig Sekunden später ins verwaiste Iserlohner Tor zum 2:5 Endstand.

Unter dem Strich bleibt eine absolut enttäuschende Vorstellung der Roosters stehen. Der Rucksack war nach dem ersten Drittel mit drei Gegentoren gefüllt und zu schwer für die Sauerländer. Die Hoffnung, dass nach dem Wechsel auf der Co-Trainerposition, taktischen Umstellungen, vielen Gesprächen und dem letzten Wochenende mit vier gewonnenen Punkten eine nachhaltige Trendwende eintreten würde, ist schon wieder verflogen.

Es bleibt eine katastrophale Heimbilanz mit neun Punkten aus elf Spielen stehen. Die Art und Weise, wie die Niederlage zustande kam, ließ viele Fans ratlos zurück. An der Unterstützung der Anhänger mangelte es erneut nicht.

Doug Shedden findet klare Worte, Sonntag Gastspiel beim Tabellenführer

Headcoach Doug Shedden scheint nach 25 absolvierten Saisonspielen der Geduldsfaden so langsam auch zu reißen. Er fand nach dem Spiel auf der Pressekonferenz deutliche Worte. So erklärte er, dass die Spieler mit viel Eiszeit in dieser Woche einen zusätzlichen Tag frei bekommen haben. Weiter kritisierte er die Berufseinstellung seiner Spieler. Das gestrige Training sei nicht der Standard, wie man sich auf einen Gegner wie Straubing vorbereitet, so Shedden. Dumme Fehler, die zu Gegentoren führten, ärgerten ihn einmal mehr. Alles in allem Aussagen, die man im Laufe der aktuellen Spielzeit schon häufiger vom Iserlohner Übungsleiter vernehmen durfte.

Seinen Wechsel im Lineup erklärte er ebenfalls. So habe er mit Troock neun Tore für ein Tor (Virtanen) getauscht, weil Troock aus seiner Sicht in Nürnberg am letzten Sonntag an zu vielen Gegentreffern beteiligt war. Zwar attestierte er Virtanen gegen Straubing eine ordentliche Leistung, sah aber auch die individuellen Fehler, wie unter anderem von Burke vor dem 1:4.

Am Sonntag treten die Roosters beim Tabellenführer ERC Ingolstadt (16:30 Uhr) an. Es ist das 26. von 52 Hauptrundenspielen. Zur Halbzeit sind die Großbaustellen im Spiel der Sauerländer längst offensichtlich. Die Verantwortlichen müssen die Frage beantworten, ob der zusammengestellte Kader inclusive Trainer mit der viel zu selten gezeigten Qualität ausreicht, um in der Klasse zu verbleiben? Viel Spielraum haben die Roosters aufgrund der vergebenen Importstellen ohnehin nicht mehr, um den Kader zu ergänzen.
Speziell der Monat Dezember ist für das Shedden-Team ein besonders wichtiger Monat. Vier der noch sieben ausstehenden Dezember-Spiele finden daheim statt. Es könnte in vielerlei Hinsicht ein schicksalhafter Monat werden. Das Minimalziel Klassenerhalt scheint mit weiteren Vorstellungen wie heute Abend nur extrem schwer realisierbar zu sein.

Eine erfreuliche Nachricht gab es dennoch, aber schon vor dem ersten Bully. Hauptsponsor Raab Karcher hat sein Engagement bis 2028 verlängert.

Stimmen zum Spiel





Statistik zum Spiel

Tore: 0:1 (02:14) Green (McKenzie), 0:2 (13:34) Leier (Green/Scott) 5-4PP, 0:3 (17:40) St. Denis (Scott/Connolly) 5-4PP, 1:3 (45:24) Ziegler (Rutkowski/Jentzsch), 1:4 (49:03) Fleischer (Hede), 2:4 (49:17) Boland (Dal Colle), 2:5 (58:48) Leier ENG

Referees: Frano; Huber
Strafen: IEC 6, STR 6
Zuschauer: 4506

Iserlohn Roosters: Jenike – Labrie, Huss; Gormley, Ugbekile; Osburn, Quaas; Jobke – Ziegler, Cornel, Jentzsch; Dal Colle, Burke, Boland; Rutkowski, Gersich, Virtanen, Saffran, Nieleck, Broda
Straubing: McIntyre – Braun, Brandt; Nogier, Klein; Green, Samuelsson; Daschner – Fleischer, Scott, Hede; St. Denis, Leonhardt, Leier; Lipon, Samanski, Connolly; McKenzie, Brunnhuber, Müller


Fotostrecke zum Spiel

Iserlohn Roosters - Straubing Tigers
© Sportfoto-Sale (JB)
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