Kaufbeuren: Kult-Eissadtion am Berliner Platz soll bald abgerissen werden
AllgemeinESV KaufbeurenHintergrund / Interviews 9. Juni 2020 Eishockey-Magazin 0
Kaufbeuren. (MK) Dieser Schritt war lange geplant und wird nun, vermutlich noch in diesem Jahr, vollzogen: Das alt-ehrwürdige Eisstadion am Berliner Platz zu Kaufbeuren soll bald endgültig dem Erdboden gleich gemacht werden.
Eine Beschlussvorlage für den Abriss soll in der nächsten Kaufbeurer Stadtratssitzung abgesegnet werden.
Fast sechzig Jahre lang war die 1958 errichtete Eishalle die Heimspielstätte des ESV Kaufbeuren. Schon 2012 zeichnete sich ihr Ende ab, als die Sportstätte zur Überraschung vieler wegen statischer Probleme geschlossen wurde. Es folgte ein langer und zäher Kampf um die Fortsetzung des Spielbetriebs und letztendlich auch um eine neue Spielstätte. Zahlreiche Vertreter aus Politik, Gesellschaft und Sport hatten sich damals für den Neubau einer neuen Halle stark gemacht, damit der Eissport auch zukünftig in Kaufbeuren großgeschrieben werden kann. Heute wissen wir, dass man sich für den Erhalt des Eissports und den Neubau einer neuen Halle entschließen konnte. Seit 2017 ist die Erdgas-Schwaben-Arena die neue Heimspielstätte des ESVK.
In der alten Halle am Berliner Platz (Sparkassen Arena) fanden bis zu 6000 Zuschauer Platz. Die Vizemeisterschaft 1966, insgesamt sechs Zweitligameisterschaften und zuletzt 2009 die Oberligameisterschaft wurden in der Kultstätte gefeiert.
Deutlich kleiner mit 3100 Zuschauern Fassungsvermögen ist die neue Erdgas-Schwaben-Arena. Das kleine Schmuckkästchen wurde in den mittlerweile fast drei Jahren hervorragend angenommen, hat aber den Nachteil, dass sich der ESVK aufgrund der geringen Kapazität nicht für die DEL bewerben kann.
Eine Nutzung der alten Halle als Trainingsstätte war eigentlich nie angedacht. Zuletzt diente die Halle von der Feuerwehr als Gerätehaus und LKW-Halle genutzt. Der Volksmund sprach auch von der „Eiswache“. Mittlerweile hat die Freiwillige Feuerwehr ihre neue Heimat in der Hauptfeuerwache an der Neugablonzer Straße bezogen. Durch die Nutzung der Feuerwehr wurden die Kühlleitungen im alten Stadion beschädigt, wodurch eine Eisaufbereitung auch technisch im aktuellen Zustand nicht mehr möglich ist. Der Abriss wird die Stadtkasse mit rund einer Million Euro belasten. Unklar ist auch noch, was nach dem Abriss auf dem Gelände entstehen könnte. Von einer Ausweitung des angrenzenden Parks bis hin zum Bau einer Hochschule gehen die Gedankenspiele.
No comments so far.
Be first to leave comment below.