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Köln. (EM) Step by Step geht es in der Saisonplanung 2020/2021 voran. Alle DEL Klubs haben die Lizenz erhalten. Die Deutsche Eishockey Liga (DEL)... Kann der Hygieneleitfaden überzeugen?

Ab wann dürfen die DEL Teams wieder mit ihren Fans feiern? – © Sportfoto-Sale (DR)

Köln. (EM) Step by Step geht es in der Saisonplanung 2020/2021 voran. Alle DEL Klubs haben die Lizenz erhalten.

Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) konnte neben der Lizenzerteilung für alle 14 Klubs in dieser Woche mit dem Discounter Penny auch erstmals einen Liga-Namenssponsor präsentieren. In diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist dieser sicherlich schon deutlich vor Corona eingeleitete Deal ein weiteres positives Signal. Und auch die angekündigten Zuwendungen des Bundes (bis zu 800.000 Euro pro Klub, wir berichteten) werden den Klubs mehr finanziellen Spielraum geben.

Hüllt sich die DEL zu sehr in Schweigen?

Kritik gibt es in diesen Tagen aber dennoch an der DEL. Immer wieder wird der Mangel an Hintergrundinfos und die Art der Verbreitung von Neuigkeiten über unterschiedlichste Medien kritisiert. Anders als beispielsweise im Fußball, hat die Liga beim „Penny-Deal“ lediglich die Laufzeit bis zum Ende der Saison 2023/2024 verkündet. Über die Höhe der finanziellen Zuwendung durch den Discounter haben beide Seiten offiziell Stillschweigen vereinbart. Dennoch kann man wieder einmal in verschiedenen Medien darüber lesen. So hat der „Express“ Informationen, dass es sich um knapp drei Millionen Euro pro Jahr handeln soll. Und der „Sportbuzzer“ hat erfahren, dass jeder Klub eine sechsstellige Summe erhalten wird. Ob es da nicht vielleicht doch klüger wäre, von vornherein ohne Nennung von Details (Staffelungen usw.) zumindest das Gesamtvolumen des Deals zu nennen?

Damit aber nicht genug. Die Information, dass man den Saisonstart auf Anfang November verschieben wird, machte bereits Anfang der Woche in verschiedensten Medien die Runde. Ebenso kursierten vor Tagen Gerüchte, dass mindestens vier Klubs im Lizenzierungsverfahren zusätzlich angehört werden mussten. Wer diese Klubs waren? Darüber schwieg man sich Seitens der DEL aus. Die Spekulationen schossen aufgrund einer Indiskretion schnell ins Kraut. Krefeld, Nürnberg, Schwenningen und Iserlohn wurden urplötzlich ohne jegliche Nennung einer (seriösen) Quelle von einem Onlinemedium genannt. Der Kölner Stadtanzeiger wusste von der fehlenden Lizenz bei den Kölner Haien zu berichten.

Ähnlich lief die Informationskette auch beim von der Liga praktisch nicht öffentlich kommunizierten „Transferstopp“ bis zum 30.06. ab.

Völlig richtig hingegen hat die Liga in ihrer heutigen Pressemitteilung keine Stellungnahme zu den Spekulationen über die Nachprüfungen abgegeben. Auch geht aus den diversen Mitteilungen der Klubs seriöser Weise nicht hervor, wer die Lizenz mit und ohne Auflagen erhalten hat. Und dennoch gilt es zu hinterfragen, an welcher Stelle immer wieder Informationen nach Außen dringen? Iserlohns Klubchef und DEL Aufsichtsratsmitglied Wolfgang Brück zeigte sich gegenüber Radio MK sichtlich verärgert darüber, dass diese Informationen überhaupt an die Öffentlichkeit gekommen sind. Es zeige, so Brück, dass in der DEL zu viel gequatscht würde.

Hygieneleitfaden auch für die DEL

Interessantes vermeldete am heutigen Donnerstag auch die Handball Bundesliga. So sollen alle Profi Handballklubs einen Hygieneleitfaden erhalten, der auch dem Bundesgesundheitsministerium vorliegt und derzeit vom Robert-Koch-Institut geprüft wird. Im nächsten Schritt stehe dann der Dialog mit den Bundesländern im Mittelpunkt. HBL Geschäftsführer Bohmann weiß: „Ein Generalkonzept, das überall gleichermaßen gilt, wird es nicht geben.“ Den Vereinen wird lediglich ein Muster zur Verfügung gestellt, auch jenen aus der Basketball Bundesliga (BBL) und Deutschen Eishockey Liga (DEL). Ein ähnliches Vorgehen hatte DEB Sportdirektor Stefan Schaidnagel vor einigen Tagen bereits erklärt.

Was dieser Hygieneleitfaden beinhaltet ist unklar. Man muss aber kein Prophet sein, dass Ein- und Auslassregelungen, Mundschutz, sowie die Umsetzung der Abstandsregeln auf den (Sitz)Plätzen, an Toiletten, vor Verpflegungsständen, die Nachverfolgung über personalisierte Tickets und Testungen von Spielern/Offiziellen darin ein Thema sein werden.

Werden Aerosole zum Saisonstart-Killer?

Ob es zu einem Saisonstart im November kommen wird, hängt neben dem weiteren Verlauf des Infektionsgeschehens also von der Beurteilung des Robert-Koch-Instituts und anschließend von der Einschätzung in den Bundesländern ab. Diese werden sicherlich auch stets neue Erkenntnis aus der Wissenschaft in ihre Beurteilung einfließen lassen. Ein weiterer Dämpfer in Sachen Saisonstart könnte eine Untersuchung der TU München sein. Dort hat man die Übertragung des Virus durch Aerosole (kleinste Tröpfchen in der Atemluft) genauer untersucht. Der Virologe Dr. Martin Stürmer (Uni Frankfurt) erklärt, dass es auch Minuten nachdem jemand den Raum verlassen hat noch zu einer Infektion durch die „Atemwolke“ kommen kann. Man habe nachgewiesen, dass eben in dieser Wolke auch genügend Viruslast vorhanden ist, um sich zu infizieren. Professor Martin Kriegel, Leiter des Hermann-Rietschel-Institut TU Berlin, ergänzt, dass die Frischluftzufuhr und die Aufenthaltsdauer in einem Raum entscheidend seien. Die TU Berlin hat gegenüber dem ZDF bestätigt, dass Klimaanlagen nicht immer für genügend Frischluft sorgen würden. Weit aufgerissene Fenster würden am Besten helfen, wenn es zu Durchzug führt.

Man darf also sehr gespannt sein, wie zunächst die Beurteilung des RKI (Robert-Koch-Institut) zu Tröpfcheninfektion und Aerosolen in Verbindung mit Veranstaltungen in Arenen ausfällt?
Anfang Juli erscheint zumindest noch alles möglich. Von einem verspäteten Saisonstart bis hin zur kompletten Absage.
Abzuwarten gilt auch, ob die DEL bei ihrer anfänglichen strikten Ablehnung von „Geisterspielen“ bleibt?

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