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Jörg Buschmann: „Viele Weichen sind gestellt!“ Jörg Buschmann im Exklusiv-Interview Jörg Buschmann: „Viele Weichen sind gestellt!“ Jörg Buschmann im Exklusiv-Interview
Crimmitschau. (PM Eispiraten) Jörg Buschmann startet im August in seine bereits fünfte Saison als Geschäftsführer bei den Eispiraten Crimmitschau. Der 35-jährige erlebte in seiner... Jörg Buschmann: „Viele Weichen sind gestellt!“ Jörg Buschmann im Exklusiv-Interview

Crimmitschau. (PM Eispiraten) Jörg Buschmann startet im August in seine bereits fünfte Saison als Geschäftsführer bei den Eispiraten Crimmitschau.

Der 35-jährige erlebte in seiner Amtszeit viele Höhen und Tiefen. Im Exklusiv-Interview mit uns sprach er nun unter anderem über die vergangene Saison, die Kaderplanung für die neue Spielzeit und seine Wünsche für den Eishockey-Standort Crimmitschau.

Herr Buschmann, die Saison 2017/18 ist nun seit knapp zwei Monaten vorbei. Wie schätzen Sie die vergangene Serie, jetzt mit etwas Abstand, ein?

Buschmann: Wir haben hier die erfolgreichste Saison unserer Clubgeschichte spielen können und ein gutes sportliches Gerüst aufgebaut. Teilweise konnten wir in Crimmitschau für Furore und Aufmerksamkeit sorgen und haben einen guten Grundstein für die neue Saison gelegt. Zudem konnten wir das Vertrauen der Fans zurückgewinnen, die am Standort immens wichtig sind. Durch unsere Anhänger konnten wir Bausteine wie Tradition, Leidenschaft und Emotionen wieder zusammenfügen, die zu wichtigen Schlagwörtern unseres Clubs wurden.

Sie haben es eben angesprochen. Die Fans nehmen am Eishockey-Standort Crimmitschau schon lange eine wichtige Rolle ein. Was zeichnet für Sie diesen tollen Club außerdem aus?

Buschmann: Nach wie vor sind wir ein Leuchtturm in der Region. Uns zeichnet eine Stahlkraft weit über die Grenzen Sachsens aus. Selbst international machen wir Werbung für unsere Stadt und den Sport. Zudem spiegelt sich unsere familiäre Atmosphäre in allen Bereichen wieder. Ob Ehrenamtler, Angestellter, das Team, die Fans oder Sponsoren – Alle gehören zusammen und unterstützen das Eishockey in Crimmitschau. Weiterhin gehören Bodenständigkeit und harte Arbeit dazu.

Bei einem Blick auf den Kader für die kommende Spielzeit, fällt auf, dass andere Clubs momentan etwas weiter sind als die Eispiraten. Einige Fans sehen das etwas kritisch. Was können Sie zur Kaderplanung für die neue Saison sagen?

Buschmann: Der Schein trügt! Unser Ziel ist es, qualitativ an die alte Saison anzuknüpfen. Trotz vieler Abgänge wollen wir wieder eine konkurrenzfähige Mannschaft ins Rennen schicken. Viele Weichen sind dafür gestellt. Wir müssen aber auch bedacht an die Planungen herangehen, denn unser Budget ist begrenzt.

Auffällig ist, dass eine Vielzahl an Partnern ihre Verträge verlängern oder sogar neu zum Sponsoren-Pool dazu stoßen. Wo sehen Sie die Gründe für diese positive Entwicklung?

Buschmann: Hier spiegelt sich die gute Arbeit in den letzten Jahren wieder. Wir haben viel in den Standort investiert, aber vor allem die sportliche Leistung aus der Vorsaison ist natürlich ein großer Grund für diese positive Entwicklung. Ähnlich wie bei den Fans konnten wir auch hier viel Vertrauen zurückgewinnen. Wir haben das Ziel, zukünftig weitere Partner für uns zu gewinnen, um eine tragende Rolle in der DEL2 zu spielen. Transparenz und Ehrlichkeit sind die Grundsteine für eine langfristige Zusammenarbeit. Es besteht ein fortlaufender Prozess für unseren Erfolg.

Allgemein dürfte es ein leichteres arbeiten sein, als noch im Vorjahr, oder?

Buschmann: Ein leichtes Arbeiten wird es nie geben! Da unsere Anforderungen mit den uns gesetzten Zielen immer wachsen. Wir wollen jedes Jahr aufs neue ein Highlight in der Region bieten. Das bedeutet, dass es für uns alle, egal ob Mitarbeiter, Sponsoren oder Fans, niemals einen Stillstand gibt. In aller erster Linie wollen wir unsere Tradition aufrecht erhalten und die Leidenschaft Eishockey weiter leben.

Die Saison 2017/18 war wohl die erfolgreichste Saison der Club-Geschichte. Man erreichte über die Qualifikationsrunde die Playoffs und musste sich erst im siebten Spiel des Viertelfinales gegen Riessersee geschlagen geben. Wie sieht das Ziel für die kommende Serie aus?

Buschmann: Wir haben vorerst keine klare Zielstellung ausgegeben. Wir arbeiten momentan auf Hochtouren an unserem Team um konkurrenzfähig zu sein und attraktives Eishockey zu bieten. Die Uhren sind zu Saisonbeginn wieder auf null gestellt!

Wo sehen Sie die Eispiraten denn im Ligavergleich?

Buschmann: Die Eispiraten wurden letzte Saison als Wundertüte gehandelt. Wir belassen es vorerst dabei (lacht). Bei allen Problemen, die unser Standort hat, entwickeln wir uns step by step weiter. Ich möchte mir nicht anmaßen, den Club ligaweit einzuordnen. Die anderen Teams schlafen auch nicht. Wir werden somit am Ende der Saison sehen, wo wir stehen.

In den vergangenen Jahren haben die Eispiraten mit den Grizzlys Wolfsburg aus der DEL kooperiert. Wird es in diesem Bereich Veränderungen zur neuen Spielzeit geben?

Buschmann: Die Kooperation mit den Grizzlys Wolfsburg war nur geringfügig zu spüren. Ich mache hier aber niemanden einen Vorwurf. Sportlich werden wir uns hier allerdings nicht weiterentwickeln. Es laufen Gespräche mit anderen Clubs, die auf eine gelebte Kooperation abzielen.

Die DEL2 ist mittlerweile ein schnelllebiges Geschäft geworden. Wie haben Sie die Rückzugs-Debatte des SC Riessersee verfolgt?

Buschmann: Finanzieller Druck drängt Standorte oft zu Entscheidungen, die nicht nachvollziehbar sind. Dennoch muss man solche Entscheidungen akzeptieren und sollte hieraus für sich selbst Lehren ziehen. Weiter möchte ich dieses Thema nicht kommentieren.

Wie stehen Sie allgemein dem Thema „geregelter Auf- und Abstieg“ gegenüber?

Buschmann: Ein Auf- und Abstieg sollte im Sport eine Grundprämisse sein, die immer gegeben sein sollte. Jedes Team kämpft für seine Sportart, um diese so gut wie möglich zu repräsentieren. Man sollte also jeden Standort die gleichen Möglichkeiten und Voraussetzungen geben.

Zu guter Letzt noch eine Frage! Was wünschen Sie sich für die Eispiraten in den nächsten zehn Jahren?

Buschmann: Wir sollten die Tradition des Crimmitschauer Eishockeys wieder aufleben lassen. Ich wünsche mir einen Zuschauerzuspruch wie in den 1990er Jahren. Darüber hinaus wollen wir uns zu einem starken Team in der DEL2 entwickeln. Man sollte auch niemals nie sagen – Vielleicht ist es irgendwann möglich, eine Meisterschaft zu feiern. Wichtig ist aber auch die Nachwuchsarbeit. Wir sollten zukünftig noch mehr Spieler aus dem Nachwuchs des ETC Crimmitschau in den Profikader einbauen.

Vielen Dank für dieses ausführliche Gespräch!

Foto: Eispiraten Crimmitschau – © Eh.-Mag. (SD)

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