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Kaufbeuren. (PM) An die zweihundert Interessierte, unter Ihnen auch Oberbürgermeister Stefan Bosse („Kaufbeuren und unser Aushängeschild ESVK sind Eins“) und DEB Präsident Uwe Harnos, waren...

Kaufbeuren. (PM) An die zweihundert Interessierte, unter Ihnen auch Oberbürgermeister Stefan Bosse („Kaufbeuren und unser Aushängeschild ESVK sind Eins“) und DEB Präsident Uwe Harnos, waren trotz bestem Grillwetter und Fußball gekommen, um der Jahreshauptversammlung des ESV Kaufbeuren beizuwohnen.

Gleich vorweg: wer Spektakuläre Auftritte oder sensationelle Neuverpflichtungen erwartet hatte wurde enttäuscht, schließlich ging es in erster Linie um den Gesamtverein. Und dennoch waren in den Reden der einzelnen Vorstandsmitglieder einige zukunftsweisende Botschaften enthalten.

Andreas Settele, für den ESVK bei den ESBG- Ligentagungen vertreten, berichtete von teilweise profilneurotisch getriebener Verweigerungshaltung zu notwendigen Zukunftsthemen und stärkte DEB-Präsident Uwe Harnos bei seinen Bemühungen, alle Vereine unter ein Dach zu integrieren und damit auch einen Auf- und Abstieg wenigstens über eine Relegation zu ermöglichen demonstrativ den Rücken. Kaufbeuren werde notfalls im Bereich der Förderlizenzen und Freundschaftsspiele mit der DEL einen eigenen Weg gehen. Für das deutsche Eishockey bringt es aus Kaufbeurer Sicht nichts, wenn junge Spieler den Karriereschritt in die DEL wagen und dann in den Oberligen spielen müssen.

Andre Veil dankte in seinem Bericht den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern, ohne die die Zukunft des ESVK nicht möglich ist. Mehr als 12.000 geleistete Stunden sprechen eine deutliche Sprache.

Im Bereich Sport lies Nachwuchsleiter Franz Assner die Erfolge der einzelnen Teams in der jeweils höchsten deutschen Spielklasse Revue passieren und stellte das zusammen mit dem neuen Nachwuchs-Chef-Trainer erarbeitet Zukunftskonzept „Wir sind ein Ausbildungsverein“ vor. Vor allem die Intensivierung und Optimierung des Trainings, die konzeptionelle Durchgängigkeit durch alle Nachwuchsmannschaften und die intensive Zusammenarbeit mit Nachbarvereinen sind wesentliche Eckpfeiler der neuen Ausrichtung. In seinem Rückblick der Profimannschaft ging Sportlicher Leiter Christoph Dropmann auf den sensationellen fünften Tabellenplatz der Joker in der vergangenen Spielzeit ein und würdigte die Verdienste von Trainer Ken Latta und Manager/Berater Klaus Habermann, der wegen eines Autounfalls leider nicht persönlich verabschiedet werden konnte.

Didi Hegen tritt bei seinem Heimatklub kein leichtes Amt an – © by Eishockey-Magazin (DR)

Der Bereich Finanzen und Controlling liegt seit Jahren in den bewährten Händen von Winfried Kucis. In einer dezidiert ausgearbeiteten Folienpräsentation zeige er neben der Gewinn- und Verlustrechung und der Bilanz auch eine Grafik, in der der weitere konsequente Abbau der Altverbindlichkeiten dargestellt wurde. Mehr als einmal hob Kucis jedoch mahnend den Finger, als es um die Liquiditätsbasis des Vereins ging.

Einen ausgeglichenen Haushalt Jahr für Jahr durch großen persönlichen „Einsatz“ der Vorstände zu erreichen, ist auf Dauer nicht zielführend.

Nach mehreren Jahren, in denen durch große Anstrengung (JokerCup, Kinofestival, etc.) vergeblich versucht wurde, die Einnahmenseite signifikant und nachhaltig zu steigern, müsse man nun an die Ausgabenseite herangehen um den Verein weiter in positivem Fahrwasser halten zu können. Im Bericht der Kassenprüfer wurde den Verantwortlichen eine ordnungsgemäße Buchführung bescheinigt so dass die Mitglieder einstimmig für eine Entlastung des Vorstands stimmen konnten.

Karl-Heinz Kielhorn zeigte in seinem Vortrag die Verpflichtung des Vorstands für die Zukunftssicherung des Traditionsvereins auf und bekräftigte die Notwendigkeit des von Winfried Kucis angemahnten Weges. Zugleich erörterte er die neue strategische Ausrichtung des ESVK (Arbeitstitel: „wir sind ein Ausbildungsverein“), die durch ein Strategieteam bestehend aus Erhard Strinzel, Christian Demel, Claus Tenambergen, Winfried Kucis und ihm nun mit operativen Maßnahmen und Zielen auf den Weg gebracht werden wird. In diesem Zusammenhang wurde mit ESVK-Jahrhundertstürmer Dieter Hegen, der in den 80er Jahren aus einem starken „Ausbildungsverein Kaufbeuren“ hervorgegangen ist, der neue Manager des ESVK vorgestellt. in den nächsten Tagen und Wochen wird hegen nun zusammen mit Trainer Ken Latta und Berater Klaus Habermann die bereits vorverhandelten Spielerverträge zu einem Abschluss führen und den Kader komplettieren.

Andreas Settele dämpfte im Anschluss auch eine zu große Erwartungshaltung. „Ausbildungsverein“ sei keine Worthülse, sondern bedeute unter anderem, dass der ESVK noch konsequenter auf junge Spieler setzen wird, die mittelfristig idealerweise alle aus dem eigenen Nachwuchs kommen. Mit Talent, Wille, Einsatz und Teamgeist ist unser Saisonziel Klassenerhalt möglich. In diesem Zusammenhang lobte Settele besonders Trainer Ken Latta, der diesen neuen Weg konsequent mitverfolgt und nicht mit (über-)teuren Starspielern nur die Meisterschaft im Blick hat. „Wir haben in der NHL mit Tampa Bay ein Pendant zum ESVK. Auch sie haben einen abgesteckten Finanzrahmen, haben Geduld und geben jungen Talenten eine Chance. Und sind auch noch erfolgreich. Das motiviert mich für die herausfordernde Aufgabe.“

Nach den Ehrungen für 25-, 40- und sogar 50-jährige Mitgliedschaft ging die insgesamt harmonische Jahreshauptversammlung mit dem Motto “Gemeinsam stark – auf geht’s in die neue Saison 2012/2013) zu Ende.

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