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Waldkraiburg. (PM EHC) Der EHC Waldkraiburg ist derzeit so stark gebeutelt wie schon lange nicht mehr in der Vereinsgeschichte. Bereits vor Beginn der Saison... Ist der EHC Waldkraiburg noch zu retten? Neuer Coach Jürgen Lederer im Interview

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Waldkraiburg. (PM EHC) Der EHC Waldkraiburg ist derzeit so stark gebeutelt wie schon lange nicht mehr in der Vereinsgeschichte.

Bereits vor Beginn der Saison gab es den ersten Trainerwechsel. Damals nahmen die Gebrüder Piskunov ihre Hüte und räumten den Platz auf der Trainerbank für Markus Berwanger. Dieser konnte das Team aus der Industriestadt jedoch nicht zurück in die Erfolgsspur führen.

Nun, da die Löwen nicht nur in der Abstiegsrunde spielen, sondern auch dort unter ihren Möglichkeiten agieren, zog der Verein endgültig die Reißleine und einigte sich mit Markus Berwanger auf ein Ende seiner Anstellung. Beim „Neuen“ auf der Bank setzt der Verein, wie auch bei einem Großteil der Spieler, auf den eigenen Nachwuchs.

Jürgen Lederer, seines Zeichens langjähriger Trainer des EHC Waldkraiburg „Oans Bee“, dem zweiten Team des Eishockeyvereins, soll nun in den verbleibenden fünf Spielen die Kohlen aus dem Feuer holen und die Löwen vor dem Abstieg retten. Wir sprachen mit ihm über seine Taktik und darüber, wie er den EHC Waldkraiburg noch vor dem Abstieg bewahren möchte.

Jürgen, Du kommst gerade aus den Play-Offs in der Bezirksliga zur Abstiegsrunde in der Bayernliga, wie fühlst Du Dich damit?

Jürgen Lederer: Eigentlich war ich nach der langen Saison mit der „Oans Bee“ mitten in der Urlaubsplanung, doch wenn der Verein mich braucht, stehe ich natürlich bereit.
Der Unterschied im Tempo zwischen Bayernliga und Bezirksliga ist schon merklich und ohne Zweifel wird das nun eine harte Aufgabe für mich aber vor allem auch für die Mannschaft. Wir müssen nun von Spiel zu Spiel denken und die Marschroute ist klar: Siegen oder fliegen.

Wo siehst Du aktuell die größten Baustellen und wo möchtest Du ansetzen?

Jürgen Lederer: Die größte Baustelle derzeit ist die Defensive. Klar fallen vorne zwar auch wenige Tore, das kann aber mit einer stabilen Defensive kompensiert werden. Kassiert man hinten zu viele Tore, wird es dagegen irgendwann schwer vorne genug zu schießen.

Was müssen Deine Spieler möglichst schnell umsetzen, um den Klassenerhalt noch schaffen zu können?

Jürgen Lederer: Hinten dicht und gut stehen. Die Rechnung ist ganz einfach: Wenn man hinten nun fünfmal zu Null spielt, steigt man nicht ab. Natürlich ist das Utopie, doch es sollte klar sein, wie ich das meine. Hierfür müssen auch die Stürmer konzentriert nach hinten arbeiten, um ihre Kollegen in der Verteidigung zu unterstützen.

Was sind Deine Erwartungen für die nächsten fünf Spiele und wie planst Du diese zu erreichen?

Jürgen Lederer: Vor allem möchte ich keine Einbrüche meiner Mannschaft mehr sehen. In vielen Spielen dieser Saison konnte man beobachten, dass nach einiger Zeit die Konzentration der Spieler weg war und dies hat uns sehr oft Punkte gekostet. Konzentration über 60 und wenn nötig auch über 65 Minuten ist die Vorgabe. Statt Schönspielerei, die in einer Abstiegsrunde keinen Platz hat, würde ich viel lieber Leidenschaft und Emotion sehen.

Wie würdest Du die aktuellen Stärken und Schwächen des Teams beschreiben?

Jürgen Lederer: Körperlich sind wir vielen Teams unterlegen, das sollten wir demnach eher vermeiden. Eine unserer größten Stärken ist, dass wir sehr laufstarke und schnelle Stürmer haben. Dieser Umstand hilft uns, wenn wir konzentriert arbeiten, sowohl in der Offensive als auch in der Defensive, wenn der Sturm auch nach hinten mitarbeitet.

Bringst Du möglicherweise auch Verstärkung aus der 1B mit zur ersten Mannschaft?

Jürgen Lederer: Tatsächlich ja. Ich habe mich dazu entschlossen mit Tobias Jakob und Sebastian Mair unter den Eggen zwei talentierte Stürmer mit auflaufen zu lassen. Beides sind echte Kämpfer, die so leicht durch nichts zu erschüttern sind. Genau die Spielertypen, welche die Löwen in der derzeitigen Situation gut gebrauchen können.

Vielen Dank Jürgen für das kurzfristige Interview und die ausführlichen Antworten.

Neuer Trainer, neuer Schwung? EHC Waldkraiburg am Wochenende gegen Buchloe und Geretsried

Heiße Tage liegen hinter dem EHC Waldkraiburg. Der Eishockeyverein, welcher mitten im Abstiegsstrudel der Bayernliga treibt, trennte sich diese Woche von seinem Trainer Markus Berwanger. Der neue Übungsleiter an der Bande hört auf den Namen Jürgen Lederer und führte das zweite Team der Löwen, die „Oans Bee“, in dieser Saison in die Play-Off-Runde der Bezirksliga. Ob er diese positive Grundstimmung auch auf die angeschlagene erste Mannschaft des EHC Waldkraiburg übertragen kann, werden die verbleibenden fünf Spiele zeigen. Wie er im Interview bereits betonte, möchte er gerne von Spiel zu Spiel denken und hierfür stehen am kommenden Wochenende mit Buchloe und Geretsried zwei brettharte Gegner bereit.

Am Freitag um 20:00 Uhr empfangen die Löwen zu Hause den ESV Buchloe. Die „Pirates“ starteten ihre Reise in der Abstiegsrunde gegen den EHC Waldkraiburg und ließen dort bei einer 3:4 Niederlage nach Verlängerung Federn gegen die Löwen. Dennoch erholten sie sich von diesem Rückschlag und stehen derzeit mit 13 Punkten aus sieben Spielen auf einem komfortablen dritten Platz der Abstiegsrunde. Punkte ließen sie lediglich gegen unseren Sonntagsgegner Geretsried (nach Verlängerung) liegen, ebenso wie bei einer klaren 6:0 Niederlage gegen den Erstplatzierten Schweinfurt und zuletzt zwang Pfaffenhofen die Pirates in die Verlängerung. Das letzte Spiel der Buchloer endete ebenfalls mit einem Sieg gegen Pegnitz, doch zeitgleich verletzte sich auch ein wichtiger Akteur im Dress der Schwaben. Top-Vorlagengeber Michal Petrak musste nach einem Kniecheck verletzt vom Eis und bisher kann nicht gesagt werden, ob er gegen die Löwen aufläuft oder noch geschont werden muss. Erleichtert sollten die Löwen-Anhänger dennoch nicht sein über ein mögliches Fernbleiben von Petrak, hat Buchloe doch mit Demid Podrezov und Alexander Krafczyk weitere heiße Eisen im Feuer, die der Löwen-Verteidigung das Leben erschweren können.

Am Sonntag fahren die Löwen und auch zahlreich angemeldeter Anhang nach Geretsried zu den River Rats. Trotz oder gerade wegen der aktuell unterdurchschnittlichen Leistung der Löwen, meldeten sich bereits mehr als 30 Personen für den gebuchten Fanbus an um ihren EHC auswärts zum Sieg zu brüllen. Da sich das großartige „Fanprojekt Waldkraiburg“ dazu entschloss einen großen Bus zu mieten, können über die bekannten Kanäle wie Social Media auch noch weitere Anmeldungen vorgenommen werden.

In Geretsried erwartet die Truppe von Jürgen Lederer ein weiterer schwerer Gegner. Mit 12 Zählern aus sieben Spielen steht Geretsried nur einen Punkt hinter Buchloe und ganze sechs Zähler vor Waldkraiburg. Zuletzt verloren am 26.02. die „River Rats“ gegen ein neu erstarktes Pfaffenhofen nach Verlängerung, um nicht doch noch in eine akute Gefährdungslage zu kommen, wird Geretsried alles daransetzen, um gegen den EHC Waldkraiburg zu punkten. Derzeitiger Topscorer der River Rats ist Florian Strobl. Der Stürmer, welcher in der Saison 2019/2020 vom Nachbarn aus der DEL2, den Tölzer Löwen kam, konnte in der Vorrunde bereits mit 29 Punkten aus 27 Spielen glänzen und denkt auch in der Abstiegsrunde nicht darüber nach mit dem Punkten aufzuhören. Das letzte Spiel, welches beide Teams in Geretsried bestritten, traten die damals von Krankheit gebeutelten Löwen mit nur elf Feldspielern und einem Torhüter an. Lange Zeit gestaltete der EHC Waldkraiburg die Begegnung ausgeglichen, brach jedoch im dritten Drittel ein und verlor das Spiel deutlich weniger klar als im Vorfeld angenommen.

In jedem Fall warten zum Einstand von Jürgen Lederer gleich zwei schwere Partien und das gesamte Team würde sich dennoch freuen können, wenn die Fans weiterhin ihre uneingeschränkte Unterstützung zeigen. Falls also keine wichtigeren Termine anstehen wie ein Empfang beim Bundespräsidenten, gibt es wohl kaum eine Ausrede, um nicht in bei beiden Spielen zuzusehen und die Löwen anzufeuern. Zudem der ESC Geretsried derzeit noch keinen Livestream anbietet. Bis dann auf den Rängen. aha




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