Iserlohn Roosters sichern sich zwei Zähler im Abstiegskracher gegen die Augsburger Panther, aber ein vermeintliches Abseitstor sorgt für Gesprächsstoff
Aktuell Ticker 1AllgemeinAugsburger PantherIserlohn Roosters 28. Dezember 2024 Eishockey-Magazin 3


V. l.: Anthony Louis, Hubert Labrie und Nick Baptiste – © Sportfoto-Sale (JB)
Iserlohn. (MK) Das war nichts für schwache Nerven! Im so wichtigen Heimspiel gegen die Augsburger Panther setzten sich die Iserlohn Roosters in der Verlängerung mit 4:3 durch.
Michael Dal Colle erzielte vor ausverkauftem Haus den Siegtreffer für das Team von Headcoach Doug Shedden.
Das Spiel war alles andere als ein spielerischer Leckerbissen und war über weite Strecken von hoher Nervosität, aber auch Intensität geprägt. Aber der Reihe nach ….
Schaut man vor dem Spiel auf den aktuellen Trend, dann haben die Iserlohn Roosters im Monat Dezember neun Punkte aus neun Spielen einfahren können. Aus den letzten vier Spielen konnten fünf Zähler gesammelt werden. Bei den Panthern stehen im ganzen Dezember bislang fünf Punkte auf der Habenseite. Darin enthalten ist der klare 6.1 Heimsieg gegen Düsseldorf.
In den beiden bisherigen Duellen während der laufenden Saison gewannen die Iserlohn Roosters beide Spiele jeweils in Augsburg mit 2:1 nach Penaltyschießen und mit 5:2.
Personell konnten die Augsburger schon gegen Mannheim wieder auf Nolan Zajac zurückgreifen. Riley Damiani und Cody Kunyk fehlen weiterhin. Die Roosters mussten auf Branden Troock, Maciej Rutkowski und Lennard Nieleck verzichten.
Roosters aktiver, Panther treffsicherer
Vor dem ersten Bully wurde die erste Seniorenmannschaft des Iserlohner EC aus dem Gründungsjahr 1994 auf dem EIs begrüßt. Sie schafften damals in der Spielzeit 94/95 nach dem Neuanfang den Aufstieg von der 2. Liga Nord in die damalige 1. Liga Nord. Engelmann, Schutzeigel, Hesmert, die Fesers & Co freuten sich sichtlich über den warmen Empfang, durften nach ihrer namentlichen Vorstellung aber auch genauso schnell während der Starting Six das Eis wie bestellt und nicht abgeholt wieder verlassen. So wirkte die gut gemeinte Aktion ein wenig abrupt beendet und deplatziert.

Spieler des 1994er Teams des Iserlohner EC – © Sportfoto-Sale (JB)
Nach dem Eröffnungsbully durch den 1994ér Kapitän Olf „Bruno“ Engelmann waren die Gastgeber in den Anfangsminuten das etwas aktivere Team. Allerdings wurde schnell deutlich, dass auf beiden Seiten auch eine gehörige Portion Nervosität mit im Spiel war. Die ersten nennenswerten Iserlohner Chancen hatten Huss (6.) und Cornel (9.), dessen Schuss an die Maske von AEV-Goalie Mann noch abgefälscht wurde. Bei den Panthern scheiterte unter anderem Schemitsch (12.) an Iserlohns Torsteher Jenike. Die erste Strafe im Spiel gegen Augsburgs Blumenschein (15.) blieb ohne Folgen für die Gäste. Cornel (18.) und Dal Colle (19.) vergaben kurze Zeit später weitere Iserlohner Chancen. Besser machten es 38 Sekunden vor der ersten Pause die Panther. Einen Konter schloss Neuzugang Baptiste am „langen Pfosten“ lauernd auf Zuspiel von Louis zum 0:1 ab. So einfach kann ein Konter erfolgreich abgeschlossen werden.
„Hinten stabil stehen, vorne noch mehr Scheiben zum Tor bringen“, mit diesen Worten brachte Luca Tosto die Augsburger Marschroute für das zweite Drittel bei MagentaSport auf den Punkt.
Bolands Anschlusstreffer sorgt für mehr Sicherheit bei den Roosters
Die Mannen von Panther Trainager Larry Mitchell hatten zu Beginn des zweiten Drittels mehr vom Spiel. Busdeker (22.) scheiterte noch an Jenike, aber Collins war in der 25. Minute aus kurzer Distanz dann zum 0:2 erfolgreich. Iserlohns Anhänger wollten zuvor ein Foul an Labrie gesehen haben, da dieser mit dem Puck am Schläger zu Fall kam. Diese Ansicht teilten die Referees, speziell Roman Gofman, aber offensichtlich nicht. Augsburgs zweite Strafe gegen Hakulinen (26.) konnte erneut von den Roosters nicht genutzt werden. Mehr als ein Schlagschuss von Ugbekile sprang nicht heraus. Im dritten Powerplay-Anlauf (Strafe Louis, 32.) benötigten die Sauerländer dann zwölf Sekunden für den Anschlusstreffer. Boland traf per Schlagschuss von der blauen Linie. Kurz darauf verstolperte Hakulinen für die Panther einen Konter und direkt darauf scheiterte er aus aussichtsreicher Position an Jenikes Blitzreflex. Ärgerlich für die Fuggerstädter. Brodas Strafe wegen Behinderung an Augsburgs Trevelyan darf in die Kategorie der kleinlichen Auslegungen dieses Abends abgelegt werden. Das Panther-Powerplay verlief aber harmlos. Dal Colle hatte in der Schlussminute noch eine gute IEC-Gelegenheit, scheiterte aber am gut postierten Mann.
Gormley und „Mr Zuverlässug“ Sven Ziegler gleichen zwei Mal für die Roosters aus
Gerade einmal 71 Sekunden waren im Schlussdrittel absolviert, als Gormley mit einem wuchtigen Schlagschuss von der blauen Linie zum 2:2 Ausgleich für die Hausherren traf. Alles wieder auf Anfang somit gestellt. In der 44. Minute überschlugen sich die Ereignisse. Busdekers knallharter Bandencheck gegen Ugbekile brachte den zur Weißglut. Der Iserlohner Gegenzug war durch Dal Colle von Erfolg gekrönt, aber der Treffer fand aufgrund einer Abseitsstellung keine Anerkennung. Die TV-Bilder konnten die Abseitsposition allerdings nicht belegen. Der Treffer hätte also zählen müssen. Hitzige Stimmung fortan auf dem Eis und auf den Rängen. Eine Bankstrafe gegen Iserlohn erzürnte endgültig den blau-weißen Anhang in Richtung der nicht immer souveränen Referees. Der erfahrene Zengerle fand im Powerplay mit einem verdeckten Schuss (47.) die Lücke zum 2:3 für die Fuggerstädter. Torschütze Zengerle kassierte in der 49. Minute die nächste Strafe nach Attacke an Dietz. Ugbekile, Burke und Gormley konnten ihre Chancen im Iserlohner Powerplay aber nicht verwerten. Hektisch ging es auf dem Eis weiter. Einer behielt aber die Übersicht: Mr. Zuverlässig Sven Ziegler traf in der 53. Minute aus spitzem Winkel zum 3:3 Ausgleich. Mit dem nötigen Scheibenglück rutschte das Spielgerät von Manns Arm ins Schwarze. Weiter ging die wilde Fahrt in der Schlussphase. Trevelyan (54.) fand in Jenike seinen Meister und auf der Gegenseite parierte Mann mehrfach stark. Somit blieb es beim 3:3 Unentschieden nach regulärer Spielzeit.
Dal Colle sorgt für die Entscheidung
In der anschließenden Overtime ging es dann relativ fix. Nach 31 Sekunden machte Dal Colle mit dem 4:3 den Deckel drauf auf das Spiel. Boland hatte die Scheibe nach vorne gebracht, per Rückhand zu Dal Colle abgelegt, der ließ Busdeker erst aussteigen und ließ dann schlussendlich auch Mann keine Chance.
Zwei Punkte bleiben somit nach intensiven und nervenaufreibenden 61,5 Minuten am Seilersee. Der wegen Abseits nicht anerkannte Treffer war auch nach dem Spiel noch ein Thema auf der Pressekonferenz.
Tore und Stimmen zum Spiel
Tabelle / Ausblick
In der Tabelle bleibt es im Tabellenkeller knalleng: Iserlohn hat nun als Zwölfter zwei Punkte Vorsprung vor Augsburg und vier Zähler vor der DEG.
Schon übermorgen (30.12.) erwarten die Roosters mit der Düsseldorfer EG den nächsten der beiden aktuellen Endgegner im Abstiegskampf.
Augsburg empfängt den amtierenden Deutschen Meister Eisbären Berlin.
Statistik
Tore: 0:1(19:21) Baptiste (Louis), 0:2 (24:26) Collins), 1:2 (11:16) Boland (Dal Colle/Virtanen), 2:2 (41:11) Gormley (Burke), 2:3 (46:50) Zengerle (McCourt/Louis), 3:3 (52:44) Ziegler (Gormley/Gersich), 4:3 (60:31) Dal Colle (Boland/Ugbekile)
Strafen: IEC 4 – AEV 8
Schiedsrichter: Gofman, Kohlmüller (Kontny, Jürgens)
Zuschauer: 4967
Iserlohn Roosters: Jenike – Labrie, Huß; Gormley, Ugbekile; Dietz; Jobke – Broda; Cornel, Virtanen; Dal Colle, Boland, Burke; Ziegler, Gersich, Jentzsch; Saffran, Brunner, Osburn
Augsburger Panther: Mann – Zajac, Reul; McCourt, Köhler; Blumenschein, Schemitsch, van der Linde – Trevelyan, Busdeker, Hakulinen; Louis, Zengerle, Baptiste, Collins, Bast, F. Elias; M. Elias, Oblinger, Tosto
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Fotostrecke zum Spiel
Iserlohn Roosters – Augsburger Panther (28.12.2024)
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