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Straubing. (MK) Dieses Iserlohner Team 22/23 ist im bisherigen Saisonverlauf für die Fans und vor allem auch das Trainerteam alles andere als nervenschonend. Nach... Iserlohn Roosters erkämpfen sich drei wichtige Punkte im Abstiegskampf am Straubinger Pulverturm – Sven Ziegler: „Es war extrem wichtig, dass heute unser Powerplay funktioniert hat“

Iserlohns Trainer Greg Poss – © Sportfoto-Sale (JB)

Straubing. (MK) Dieses Iserlohner Team 22/23 ist im bisherigen Saisonverlauf für die Fans und vor allem auch das Trainerteam alles andere als nervenschonend.

Nach der desolaten und viele Fragen aufwerfenden 5:1 Pleite am Freitag in Nürnberg, zeigte sich das Team von Headcoach Greg Poss am zweiten Weihnachtsfeiertag in Straubing wieder von seiner etwas besseren Seite. Nach sechzig Minuten feierten die Roosters einen schwer erkämpften, aber keineswegs unverdienten 4:3 Sieg in der Gäubodenstadt. Der erste Sieg nach zuletzt vier Pleiten.

Roosters legen zwei Treffer vor

Am Pulverturm gehörte den seit zehn Heimsiegen auf eigenem Eis ungeschlagenen Tigers die erste Chance. Brunnhuber (3.) verzog mit der Rückhand knapp daneben. Auf der Gegenseite war Brigas´ Chance (5.) zu zentral auf Straubings Torwart Bugl abgeschlossen. Den erwarteten Anfangssturm der Hausherren hatten die Roosters insgesamt gut abgefangen. Als sich die Tigers eine Bankstrafe leisteten, war es Bailey (8.), der nach einem Schuss von Poirier den Abpraller zum 0:1 relativ unbedrängt einnetzen konnte. Und es kam noch besser für die Gäste: Nur 22 Sekunden später gewann Poirier zunächst das Bully, “Schlitzohr“ Daugavins blockte geschickt einen Straubinger Gegenspieler ab, wodurch urplötzlich Labrie freie Bahn in Richtung Straubinger Kasten hatte. Iserlohns Nummer #16 fackelte nicht lange und vollendete ins linke Eck zum 0:2. Straubing brauchte einige Minuten, um sich wieder besser in Szene setzen zu können. Zengerles Schuss (15.) wurde klug abgeblockt und St. Dennis Chance aus spitzem Winkel (16.) vereitelte Iserlohns Keeper Jenike. In allerhöchster Not hakte dann Poirier (19.) den einschussbereiten Connolly. Die daraus resultierende Strafe nutzten die Gastgeber zum Anschlusstreffer: Leier verpasste zunächst im Slot, aber nach dem folgenden Spielaufbau schlug die „Fackel“ von Turnbull ins linke Eck zum 1:2 Pausenstand ein. Ein sehenswerter Treffer des Ex-Iserlohners.

Tigers schlagen zu wenig Kapital aus ihrem guten zweiten Drittel

Straubing kam stärker in den zweiten Abschnitt zurück. Brandt scheiterte schon nach wenigen Sekunden mit einem Konter an Jenike im IEC-Tor. Akeson (22), war in zu zentraler Position wohl selbst über seine sich ihm bietende Chance überrascht. Und abermals Brandt (24.) scheiterten am wachsamen Jenike. Iserlohn verschaffte sich zwischenzeitlich ein wenig Luft. Dann aber gelang den Tigers doch der nun verdiente Ausgleich. Vom Schlittschuh Festerlings sprang die Scheibe nach einem Schuss von Daschner zum 2:2 (29.) ins Tor. Die Referees überprüften die Szene per Video und sahen keine klare Kickbewegung. Eine knappe Entscheidung, die man nach Begutachtung des Videos teilen kann, aber nicht zwingend muss. Alles also wieder offen. Die Schützlinge von Straubings Trainer Tom Pokel blieben bis zur zweiten Pause das druckvollere Team. Iserlohn blieb trotzdem nicht ohne weitere Gelegenheiten. Benders verdeckter Schuss (35.) brachte Tigers-Goalie Bugl kurzzeitig in Verlegenheit, aber ansonsten kreierten die Tigers deutlich mehr Druck. Beachtlich eine Szene in der 37. Minute: Dem läuferisch sicherlich starken Leier konnte kein Roostersspieler folgen. Leier scheiterte an Jenike. Eine Szene mit Aussagekraft über möglicherweise schon jetzt fehlende Frische bei den zuletzt personell geschwächten Roosters? Den Gästen eröffnete sich in der 38. Minute noch eine Großchance, die Poirier nach cleverer Vorarbeit von Daugavins aber vergab. Nach vierzig Minuten ging das Remis in Ordnung, wenngleich die Tigers nun deutlich besser im Spiel waren.

Roosters bringen den Sieg in einer verrückten Schlussphase ins Ziel

Emile Poirier #19 (Iserlohn Roosters) – © Sportfoto-Sale (JB)


Im Schlussdrittel sahen die 3913 Zuschauer ein wieder ausgeglicheneres Spiel mit zunächst vielen Halbchancen und guter Abwehrarbeit auf beiden Seiten. Die bis dahin größte Chance eröffnete sich den Roosters, als sie eine Doppelchance durch Poirier/Alanov (49.) nicht zur erneuten Führung nutzen konnten. Leier (51.) prüfte einmal mehr Jenike. Poirier eröffnete sich in der 53. Minute eine Iserlohner Konterchance, die er zwar vergab, bei der er aber auch einen Stockschlag durch Bourque hinnehmen musste. Die daraus resultierende Strafe nutzten die Gäste nach nur 26 Sekunden. O´Connors Schuss fälschte Cornel zum 2:3 für die Sauerländer noch ab. Straubing versuchte nochmals die Schlagzahl zu erhöhen. Scheid (55.) war in seiner Aktion aber ebenso etwas überhastet, wie die Tigers im kurz darauffolgenden Powerplay (Strafe Acolatse). Den Gastgebern schien nun die Zeit davon zu laufen. Poirier (59.) verpasste nach Vorarbeit von Daugavins den vierten Iserlohner Treffer. Tom Pokel opferte 78 Sekunden vor dem Ende Keeper Bugl für den sechsten Feldspieler. Iserlohn gelang aber durch Cornels Schuss aus dem eigenen Drittel ins verwaiste Straubinger Tor das 2:4. Das sollte 24 Sekunden vor dem Ende die Entscheidung sein, oder? Noch nicht ganz, denn Daschners “Frustschuss“ von der roten Linie überraschte alle, inklusive Jenike im Iserlohner Tor und urplötzlich stand es 14 Sekunden vor dem Ende doch nur noch 3:4. Mehr gelang den Tigers dann aber doch nicht mehr an diesem Nachmittag.

Trainer Tom Pokel – © Sportfoto-Sale (DR)


Iserlohn nimmt damit drei wichtige Auswärtspunkte und die Erkenntnis mit auf die Heimreise, dass man mit einer geschlossenen und kämpferischen Mannschaftsleistung auch auswärts punkten kann. Ebenfalls erfreulich aus Iserlohner Sicht ist, dass man im Powerplay zwei Treffer erzielen konnte. Der erfahrene Daugavins scheint dem erst Ende Oktober verpflichteten Poirier in einer Reihe mit Alanov gut zu tun. Chris Brigas konnte endlich seinen ersten Dreier im Iserlohner Trikot bejubeln.

Straubing hat es nach zehn Heimsiegen am Stück nicht geschafft den vereinsinternen Rekord auf elf Siege zu erhöhen. Das lässt sich aber sicherlich heute am ehesten verschmerzen.

Die beiden Trainer, Tom Pokel und Greg Poss, die seit ihrem achten Lebensjahr befreundet sind, haben übrigens das Weihnachtsfest bis gestern gemeinsam gefeiert. Im internen Saisonvergleich liegt momentan Greg Poss mit zwei Siegen vorne. Eine Momentaufnahme …

Der Iserlohner Sieg dürfte die nach der Nürnberg-Pleite erhitzten Gemüter im Iserlohner Umfeld erst einmal wieder etwas beruhigen. Man weiß allerdings nach nun 33 absolvierten Spielen, dass bei diesem Team im Kampf um den Klassenerhalt zu schnell auf Licht wieder ein dunkler Schatten folgt. Man darf gespannt sein, ob es doch noch gelingen wird etwas mehr Konstanz in die Leistungen zu bringen.

Schon am Mittwoch geht es für beide Teams weiter. Iserlohn empfängt Mannheim und die Tigers treten in Köln an.

Stimmen zum Spiel

Tom Pokel bei MagentaSport: „Nach dem unterdurchschnittlichen ersten Drittel gehörte uns das zweite Drittel. Wir haben aber zu wenig Kapital aus dem zweiten Drittel herausgewonnen. Unser Penalty Killing war nicht akzeptabel und mit einem unterdurchschnittlichen Powerplay werden wir sie nicht schlagen. Am Ende ist uns die Zeit davongelaufen.“

Iserlohns Stürmer Sven Ziegler bei MagentaSport: Straubing ist eine der stärksten Heimmannschaften in der Liga. Unser erstes Drittel war ganz solide. Gut war es mit zwei Toren in Führung zu gehen. Ein bisschen bitter war der Anschlusstreffer kurz vor der Pause. Im zweiten Drittel haben wir zu viel Zeit in der eigenen Zone verbracht. Trotzdem haben wir im Großen und Ganzen defensiv solide gestanden. Die ganz großen Torchancen haben wir verhindern können. Wenn man es in Straubing schafft, die Tigers aus der eigenen Zone und bei zwei Gegentoren zu halten, dann ist es nicht ganz unverdient mit drei Punkten nach Hause zu fahren. Es war extrem wichtig, dass heute unser Powerplay funktioniert hat.“

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