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Iserlohn. (MK) Aus zwei dramatisch verlaufenen Westderbys gegen Köln haben die Iserlohn Roosters fünf Punkte geholt. Lohn dafür ist die augenblickliche Tabellenführung in der... Iserlohn: Nächster Halt Wolfsburg – Sportchef Hommel äußert sich zum Saisonstart und den Personalplanungen für 21/22

Jubel bei Brent Aubin und #79 Joe Whitney – © Sportfoto-Sale (JB)

Iserlohn. (MK) Aus zwei dramatisch verlaufenen Westderbys gegen Köln haben die Iserlohn Roosters fünf Punkte geholt. Lohn dafür ist die augenblickliche Tabellenführung in der DEL Division Nord.

Der extrem eng getaktete Spielplan hält allerdings das Stress-Level bei den Blau-Weißen hoch. Schon am Freitag (18:30 Uhr) steht das nächste schwere Auswärtsmatch in Wolfsburg an. Und am kommenden Montag wartet die hohe Auswärtshürde Düsseldorf auf das Team von Headcoach Jason O´Leary.

Personell zeichnet sich laut Sportchef Christian Hommel ein Einsatz der angeschlagenen Jens Baxmann und Taro Jentzsch erst kurzfristig ab. Ebenso zeitnah wird das Trainerteam über die Torwartposition in der VW-Stadt entscheiden. Andreas Jenike hat durch seine starken Auftritte momentan die Nase etwas vorne im Duell mit Janick Schwendener. „Janick braucht Spiele. Wir wissen aber auch, so wie wir es von Anfang an kommuniziert haben, wer unsere nominelle Nummer eins erst einmal ist. Am Ende des Tages geht es darum: Der, der die Scheibe fängt, der muss stehen. Andy hat jetzt zwei Spiele gewonnen und Schwendi muss auch irgendwann wieder ins Tor, weil wir einen Torhüter auch nicht das ganze Jahr auf der Bank versauern lassen können. Wenn doch mal etwas mit Andy passieren sollte, dann brauchen wir natürlich auch einen Torwart, der dem ganzen Druck gewachsen ist. Und das bekommt man natürlich nur durch die Spiele“, erklärt Christian Hommel.
Für Stürmer Brent Aubin wird es der erste Auftritt in der VW-Stadt nach seinem Wechsel zu den Roosters. „Ja, es ist nach sieben Jahren in Wolfsburg speziell. Es ist ein besonderer Platz in meinem und dem Herzen meiner Familie. Aber es ist auch ein Hockeyspiel. Wir wollen gewinnen und wir wollen die drei Punkte“, so der 34- jährige.

Positives Fazit nach den ersten sieben Spielen

Nach den ersten sieben Partien fällt das erste Fazit über den Saisonstart trotz der extrem kurzen Vorbereitungszeit bei Christian Hommel positiv aus. Die Mannschaft hat sich erstaunlich schnell zu einer Einheit gefunden. „Wir haben es uns erhofft, dass es so schnell gehen könnte. Glücklicherweise ist es dann auch so eingetroffen. Von den Charakteren haben alle aber auch die Situation so angenommen, wie sie nun mal ist. Das ist ein ganz entscheidender Faktor gewesen. Wir haben keine Leute, die weinen. Alle sind sich bewusst gewesen: Wir unterschreiben einen Gehaltsverzicht, wir kommen zu den Roosters, wir wollen erfolgreich Eishockey spielen und verlieren ist keine Option. Natürlich haben wir in der Vorbereitung gesehen, dass wir an einigen Stellschrauben ein bisschen schneller drehen müssen, als uns lieb ist. Da haben die Jungs aber wirklich schnell und gut nachjustiert.“

Torsten Ankert: „Auch die Art und Weise soll stimmen“

Torsten Ankert, der neue Kapitän mit dem großen Kämpferherzen, erklärt die gute Atmosphäre in der Kabine mit einem treffenden Beispiel: „Wir haben eine gute Gruppe von Jungs zusammen. Da hat jeder Spaß jeden Tag in die Halle zu kommen. Wir haben eine gute Chemie in der Kabine. Das haben wir in der Kürze der Zeit wirklich gut gemacht. Das Wichtigste ist jetzt, dass da eine Gruppe von Spielern, Trainern und auch generell in der Organisation ist, die hungrig ist und die weiterhin gute Ergebnisse erzielen will. Nach den Spielen gegen Köln sind wir mit der Punktausbeute zufrieden, aber man merkt schon, dass es für uns auch nicht hundertprozentig zufriedenstellend war. Mir zeigt sich das daran, dass zum Beispiel nach so einem Spiel in der Kabine nicht direkt die Musik aufgedreht wird. Das hätten wir vielleicht gemacht, wenn wir das 5:1 über die Zeit gebracht hätten. Es ist dann schon auch ein bisschen Nachdenklichkeit im Raum. Es zeigt, dass das den Jungs nahe geht und wir erst einmal Ergebnisse erzielen wollen. Aber auch die Art und Weise soll stimmen.“

Top-Reihe Grenier – Whitney – Bailey sticht heraus

Sehr stark sticht momentan die Angriffsformation mit Grenier, Whitney und Bailey heraus. Allein diese drei Spieler zeichnen sich nach nur sieben Partien schon für insgesamt 42 Scorerpunkte verantwortlich. Insbesondere ihre Gefährlichkeit lässt die Roosters auch in der Powerplaystatistik mit einer Quote von 31,43% auf einem hervorragenden zweiten Platz hinter Bremerhaven stehen. Allerdings findet Christian Hommel hier auch ein wenig das berühmte Haar in der Suppe. „Nach außen sieht man natürlich, dass wir ein gutes Powerplay haben. Es ist das zweitbeste Powerplay, wenn man alle Teams zusammennimmt. Man darf aber auch nicht vergessen, dass wir in einem Spiel fünf Powerplay Tore geschossen haben. Trotz alledem haben wir hier eine erhebliche Steigerung zum letzten Jahr. Aber wenn man in die tiefere Analyse geht, dann sieht man zum Beispiel beim letzten Spiel gegen Köln auch, dass man 1:55 Minuten um das Tor herumspielt. Daran habe ich am Ende des Tages immer noch einen kleinen Kritikpunkt. Wenn dann natürlich noch der geniale Pass kommt und so abgeschlossen wird, dann ist das natürlich schön. Wir dürfen uns aber nicht zurücklehnen und täuschen lassen. Es ist kein Selbstläufer und wir müssen auf dem Boden der Tatsachen bleiben und an solchen Dingen weiterarbeiten. „Wenn wir es einfach halten und füreinander einstehen, dann können wir erfolgreich sein. Es ist ja immer die Gefahr, dass man sich zurücklehnt und denkt es läuft schon. Wir müssen das erkennen und wir müssen jetzt noch akribischer arbeiten.“

Christian Hommel: „Wir versuchen das Beste herauszuholen“

Natürlich wagen auch die Roosters den Blick über die Saison hinaus. In einer coronafreien Saison mit Saisonstart Mitte September stünden im Januar sicherlich viele Personalentscheidungen an. Jeder Klub in der DEL will seine Leistungsträger halten und möglichst gute neue Spieler verpflichten. In diesem Januar ist das sicherlich nicht anders. Allerdings ist die enorm verkürzte Saison gerade einmal vier Wochen alt. Die Unsicherheit durch die Pandemie bestimmt weiterhin extrem den Alltag aller Menschen und damit auch die wirtschaftlichen Planungen in der DEL. Momentan vermag niemand sicher vorherzusagen, vor wie vielen Zuschauern eine Saison 21/22 stattfinden kann. Die Erfahrungen aus den zurückliegenden Monaten werden sich zukünftig aber auch in den Verträgen der Spieler widerspiegeln, wie es die Liga bereits angedeutet hatte. Die sogenannte „Pandemie-Klausel“ oder das Kurzarbeitergeld werden in Zukunft in den Spielerverträgen ausformuliert zu finden sein.

Zu möglicherweise anstehenden Vertragsgesprächen mit Spielern wollte sich Christian Hommel am Donnerstag verständlicherweise nur wenig entlocken lassen. Dennoch macht er mit seiner Kernaussage den Anhängern Hoffnung, den einen oder anderen guten Spieler am Seilersee auch über den Sommer halten zu können. „Wenn wir jemanden verlängern, dann werdet Ihr es sofort erfahren. Wir arbeiten hinter den Kulissen akribisch, so dass wir nächstes Jahr wieder eine starke Truppe aufs Eis bringen können. Wir versuchen das Beste herauszuholen. Ich bin positiv gestimmt.“

Aktuell haben laut Eliteprospects folgende Spieler einen über die Saison 20/21 hinaus gültigen Vertrag bei den Roosters:
Tor: Andreas Jenike (2024), Jonas Neffin (2022)
Abwehr: Torsten Ankert (2022), Erik Buschmann (2022),
Angriff: Taro Jentzsch (2022),

Es ist rund um den Seilersee ein hartnäckiges Gerücht, dass auch bei einigen Spielern des aktuellen Kaders Vertragsoptionen bestehen, die sicherlich zum passenden Zeitpunkt gezogen und bekannt gegeben werden.

Rückschau auf das Derby gegen die Kölner Haie: Stimmen und Fotostrecke

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© Sportfoto-Sale (J. Brueggemann)

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