Interview Sergej Waßmiller
Top-News 10. Juni 2012 Eishockey-Magazin 0
Bayreuth. (PM)
Sergej, die Vorbereitung und die Arbeit im Hintergrund laufen auf Hochtouren. Die Leistungsträger des letzen Jahres sollen nach Möglichkeit alle gehalten werden. Wie sieht im Augenblick der Kontakt zu den Spielern aus und gibt es für diese einen speziellen Trainingsplan?
S. Waßmiller: Ich bin in ständigem Kontakt mit allen potentiellen Spielern des Kaders. Wir werden uns kommende Woche das erste Mal treffen, zu dieser Gelegenheit werden dann Leistungs- und Medizintests durchgeführt. Für jeden Spieler werde ich dann einen individuellen Trainingsplan erstellen. Zusätzlich wird es dann ab sofort 2x wöchentlich ein gemeinschaftliches Training geben.
Mit Marcel Juhasz konnte einer der „Wunschspieler“ verpflichtet werden. Es sollen noch mindestens zwei weitere Neuzugänge nach Bayreuth kommen. Wie ist der Stand der Verhandlungen?
S. Waßmiller: Das stimmt. Wir wollten Marcel unbedingt verpflichten. Ich kenne ihn sehr gut. Mit ihm haben wir einen großartigen Teamplayer und Athleten mit absolut professioneller Einstellung zu seinem Sport im Team. Mit seiner großen Erfahrung wird er einer der Führungsspieler sein. Zu den weiteren Neuverpflichtungen: Wir führen im Augenblick intensive Gespräche mit mehreren Kandidaten. Es müssen da einige kleine Details noch abgeklärt werden. Das nimmt einiges an Zeit in Anspruch, aber ich bin positiv gestimmt, dass es mit den angedachten Spielern klappen wird. Wir werden uns gezielt verstärken und müssen versuchen, die passenden Spielertypen zu bekommen. Der oder die Neuen müssen zu uns passen, was das Eishockey betrifft, aber auch der Charakter ist sehr wichtig.
Knapp drei Monate hast du in der letzen Saison mit dem Team und in Bayreuth gearbeitet und kennst Verein und die Gegebenheiten hier. Dein Vertrag gilt jetzt für ein Jahr. Kannst du dir vorstellen auch längerfristig in Bayreuth zu bleiben?
S. Waßmiller: Mein Konzept ist mittelfristig angelegt. Natürlich möchte man, dass sich der Erfolg immer sofort einstellt, aber da gehören viele Sachen dazu und alle müssen mitziehen. Das muss man abwarten, aber Bayreuth gefällt mir gut und ich fühle mich auch im Verein sehr wohl. Im Prinzip spricht also nichts dagegen, hier längerfristig zu arbeiten.
Ein kurzer Ausblick auf die kommende Saison. Bayreuth soll und wird sicher um den Aufstieg mitspielen. Wenn siehst du als die größten Konkurrenten um den begehrten Platz an der Spitze?
S. Waßmiller: Die Frage kommt eigentlich noch ein bisschen zu früh. Die Teams sind alle noch nicht komplett und so kann man noch nicht wirklich beurteilen, wie gut sich die einzelnen Mannschaften verstärken werden. Es werden aber voraussichtlich die Teams vorne mit dabei sein, die die letzten Jahre auch eine gute Rolle gespielt haben. Sonthofen, Memmingen oder auch Miesbach zähle ich zu diesen. Ich denke, es werden insgesamt vier oder fünf Teams die Chance haben am Ende ganz oben zu stehen.
Letzte Saison hast du noch selbst die Schlittschuhe geschnürt. Über 20 Jahre als Eishockeyprofi liegen hinter dir. Ab sofort wird es nur noch den Trainer Sergej Waßmiller geben. Wie ist das Gefühl? Schwingt ein bisschen Wehmut mit?
S. Waßmiller: Nein, kein Wehmut. Es ist eigentlich ein sehr gutes Gefühl. Ich hatte eine großartige Zeit als Spieler aber mit zunehmendem Alter wird es nicht einfacher auf dem Eis. Auch der Körper macht nicht mehr alles einfach so mit. Ich kann mich jetzt auf das konzentrieren, was mir auch großen Spaß macht. Ich erstelle Trainings- und Fitnesspläne, bereite das Team vor. Bei Spielen ist es natürlich sehr viel besser, wenn ich von außen das Spielgeschehen beobachte und gegebenenfalls auch gleich eingreifen kann. Auch ist es um einiges leichter anschließend eine Partie zu analysieren, wenn man nichts selbst auf dem Eis gestanden hat.
Sergej, vielen Dank für das Gespräch. Wir wünschen dir eine spannende und erfolgreiche Zeit in Bayreuth.
-av-
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