Interview mit ERC-Verteidiger Robin Berger: „Wir brennen alle für die Playoffs“
ERC Sonthofen BullsHintergrund / Interviews 13. Februar 2025 Eishockey-Magazin 0


Robin Berger – © Bettina Brunner
Sonthofen. (PM ERC) Robin Berger gehört zu den erfahrensten Spielern des ERC Sonthofen.
Der Verteidiger spielt seine neunte Saison für die Oberallgäuer. Wenn nötig klärt der 32-jährige Routinier brenzlige Situationen mit reichlich Körpereinsatz, was ihn bei den ERC-Fans zu einem beliebten Spieler macht. Im Interview spricht der gebürtige Oberstdorfer über den Zusammenhalt in der Mannschaft, den Zauber der Playoffs und den kommenden Gegner EHC Bad Aibling.
Mit 23 Siegen in 26 Spielen habt ihr euch den Hauptrundentitel in der Gruppe A gesichert. Erübrigt sich die Frage, wie zufrieden du mit der Mannschaftsleistung bisher bist?
Robin Berger: Wir haben in der Tat eine tolle Hauptrunde gespielt, auf die wir alle auch stolz sein können. Und die drei Partien, die wir verloren haben, haben wir nur mit einem Treffer Unterschied abgegeben. Auf der anderen Seite aber haben wir auch einige Spiele nur knapp gewonnen, die wir im vergangenen Jahr vielleicht noch nicht gewonnen hätten.
Also hat die Mannschaft in diesem Jahr einen wichtigen Entwicklungs- und Reifeprozess aufs Eis gelegt?
Robin Berger: Ja, das würde ich schon so sehen. Wir haben eine besondere Qualität: Egal, wie es steht, wir glauben in jedem Moment an uns und unsere Fähigkeiten. Das zeigt vor allem auch den Charakter der Jungs und den Zusammenhalt im Team. Gerade wenn man bedenkt, wie viele Verletzten wir in der Hauptrunde hatten und wir uns trotzdem immer zusammengerauft haben.
Zeichnet das die Truppe in diesem Jahr besonders aus?
Robin Berger: Uns zeichnet viel aus. Zum einen haben wir richtig gute, neue Spieler dazubekommen, die vor allem auch menschlich ins Team passen. Zum anderen können wir auf das beste Torhüter-Duo der Liga bauen. Wir sind in der Defensive und Offensive sehr gut besetzt. Die vielen jungen Spieler zeigen auch, was für ein Potenzial sie haben. Und ich finde, dass die Reihen ausbalancierter sind. Es wirkt sehr harmonisch, was auch ein Verdient von Helmut Wahl und Vladimir Kames ist.
Wie zufrieden bist du mit deinen Einsätzen in der Saison bislang?
Robin Berger: Der Wechsel vom Sturm in die Abwehr in der vergangenen Saison ist mir ganz gut gelungen. In diesem Jahr habe ich eigentlich in fast allen Reihen gespielt. Ich spiele da, wo die Trainer mich einsetzen. Am Wichtigsten für mich ist, der Mannschaft mit meiner Erfahrung und Spielweise zu helfen. Und wenn nötig greife ich auch mal härter durch, um unser Tor zu verteidigen.
Technisch und läuferisch habt ihr heuer eine richtig starke Truppe beisammen. Welche Rolle spielt deine robuste, körperliche Spielweise?
Robin Berger: Wenn ich im Spiel merke, dass es nicht so läuft, setze ich schonmal gerne ein Zeichen. Dann versuche ich beispielsweise mit einem harten Check oder einem geblockten Schuss, die Jungs wachzurütteln. So eine Aktion kann das ganze Team an der Bande richtig pushen. Ganz besonders in den Playoffs.
Du sprichst die Entscheidungsspiele an. Ihr habt eine überragende Hauptrunde gespielt. Die Playoffs aber sind ein anderes Kaliber.
Robin Berger: Absolut. Wir trainieren und spielen das ganze Jahr auf diese Phase hin. Es ist wichtig, dass wir – bis auf die Ausfälle von Josef Slavicek, Justin Weber und Adam Suchomer – nahezu wieder komplett sind. Wir freuen uns ungemein auf die kommenden Spiele. Es gibt nix Schöneres, als hier in Sonthofen vor vollem Haus Playoffs zu spielen.
Die heiße Phase startet ab Sonntag. Worauf wird es jetzt ankommen?
Robin Berger: In den Playoffs kommt es auf die Kleinigkeiten an, also Fehler vermeiden. Wir müssen von der ersten Sekunde und möglichst 60 Minuten hellwach und hochkonzentriert sein. Wir sollten von der Strafbank wegbleiben und unser Spiel durchziehen. Ein entscheidender Faktor ist der mannschaftliche Zusammenhalt.
Mit dem EHC Bad Aibling kommt der Rangachte der Parallelgruppe. Vor zwei Jahren habt ihr in der Hauptrunde gegeneinander gespielt. Welche Erinnerungen hast du an die Duelle?
Robin Berger: Wir haben damals beide Spiele mit 5:1 daheim und 2:1 auswärts gewonnen. Ich erinnere mich aber noch gut, dass Bad Aibling defensiv sehr gut und kompakt stand. Ich glaube, dass wir uns auf eine körperbetonte und ruppige Spielweise der AibDogs einstellen müssen. Aber hey, es sind schließlich auch Playoffs! Ich freue mich einfach wahnsinnig auf die Duelle. Auch weil ich mit Stephan Stiebinger einen alten Weggefährten wiedersehe, mit dem ich 2014 zusammen in Sonthofen gespielt habe.
Stell dir vor, es ist Sonntagnachmittag und du bist auf dem Weg zum Eisstadion. Welches Gefühl löst diese Vorstellung bei dir aus?
Robin Berger: Es kribbelt jetzt schon. Ich bin bei jedem Heimspiel nervös. Wenn am Sonntag über 1.000 Zuschauer in unserem Stadion sind, Familie und Freunde vor Ort sind und du weißt es sind Playoffs: Das ist einfach ein ganz besonderes Gefühl. Extra-Motivation braucht dann niemand mehr. Wir alle brennen für die Playoffs!
Das erste Achtelfinale findet am Sonntag, 16. Februar, ab 18 Uhr im Eisstadion an der Hindelanger Straße statt. Zum Weiterkommen sind in der Best-of-Three-Serie zwei Siege nötig.
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