Eishockey-Magazin

Eishockey News, Videos, Fotos, Stories – – – alles kostenlos seit 25 Jahren

München. (PM BEV) Nachfolgend eine Stellungnahme von Dieter Hillebrand, Präsident des Bayerischen Eissportverbandes und Sprecher der Landeseissportverbände. Wir geben das Interview 1:1 ungekürzt wieder....

Logo Bayerischer Eissport VerbandMünchen. (PM BEV) Nachfolgend eine Stellungnahme von Dieter Hillebrand, Präsident des Bayerischen Eissportverbandes und Sprecher der Landeseissportverbände. Wir geben das Interview 1:1 ungekürzt wieder.

 

 

 

Herr Hillebrand, nach der Pressekonferenz am 05.Mai in der Geschäftsstelle wurden Sie als scharfer Kritiker des Präsidiums des Deutschen Eishockey-Bundes ausgemacht. Sie haben insbesonder bemängelt, dass es keine Alternativen zum Präsidium gibt. Ihr Urteil über die Arbeit der verantwortlichen Köpfe beim DEB fiel alles andere als positiv aus…

Dieter Hillebrand: Ich möchte an dieser Stelle klar und deutlich eines sagen: meine Zitate wurden völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Ich distanziere mich ausdrücklich davon. Und eines gleich vorab: ich bin der Sprecher der deutschen Eissport- Landesverbände und kann Ihnen versichern, dass das aktuelle Präsidium unser vollstes Vertrauen genießt. Die größten LEV´s haben Uwe Harnos und Manuel Hüttl sogar gebeten, weiterzumachen und sich somit klar für eine Wiederwahl ausgesprochen – andere Kandidaten werden unsere Stimmen nicht bekommen.

 

Das hörte sich in der Berichterstattung aber ganz anders an. Sie wurden mit den Worten zitiert „Da weiß die eine Hand nicht was die andere macht.“

Dieter Hillebrand: Richtig ist, dass ich die Mißstände der Vergangenheit, insbesondere das Jahr 2011, kritisiert habe. Das Problem lag beim DEB in der Verwaltung. Das Präsidium ist nur ehrenamtlich tätig und stellt nicht die Verwaltung dar.
Was hat das Präsidium getan, diesen Zustand zu ändern?
Dieter Hillebrand: Grundsätzlich ist das leichter gesagt als getan. Personelle Änderungen sind langwierig und es gibt ja auch gesetzliche Rahmenbedingungen wie zum Beispiel Arbeitsrecht, an die man sich halten muss. Beim DEB sind in der Vergangenheit viel zu wenig Veränderungen und Optimierungen passiert. Wir sind der Meinung, dass die täglichen Geschäftsprozesse dringend verbesserungswürdig sind. Das aktuelle Präsidium hat aber genau hier gehandelt, ist der Forderung der Landeseissportverbände gefolgt und hat mit Sven Zywitza einen Geschäftsführer installiert, der sich um die Verwaltungsthemen kümmern wird. Und mit dem neuen Präsidiumsmitglied Rudolf Kuhn konnte ein Experte für Finanzen und Prozesse gefunden werden. Das sind also keine Lippenbekenntnisse sondern aktive Schritte, die das Präsidium eingeleitet hat.
Stichwort Finanzen. Sie haben von einer Schieflage gesprochen…
Dieter Hillebrand: Ich habe das Jahr 2011 angesprochen. Dieses Jahr verlief für den DEB unerfreulich. Der DEB hat seine Mitglieder richtigerweise darüber rechtzeitig informiert. Wir haben das dann gemeinsam angepackt. Manuel Hüttl hat das Ressort ab 2012 interimsmässig mit übernommen und nicht zuletzt durch die Einführung einses straffen Finanzcontrollings wieder Stabilität in die Finanzen des DEB gebracht.
Warum halten Sie so sehr an Harnos und Hüttl fest?
Dieter Hillebrand: Viele Dinge, die das Präsidium in den letzten Jahren aktiv beackert hat, sind der Öffentlichkeit wenig bewußt. Verbandsarbeit ist auch viel Tagesgeschäft mit erheblicher Rechtskenntnis. In den letzten Jahren musste sich das Präsidium sehr auf politische Themen fokussieren. Diese sind mittlerweile jedoch alle vertraglich geregelt. Wir befürworten sämtliche Reformen. Aus den Fehlern der Vergangenheit wurden die richtigen Schlüsse gezogen – das Präsidium hat sich hier auch kritisch reflektiert. Wir befürworten auch das Programm, das auf den Sport ausgerichtet ist. Die Inhalte, sprich die Projekte, die angepackt werden, sind für das deutsche Eishockey allesamt sinnvoll und unterstützenswert. Die Trennung zwischen Sport und Verwaltung war überfällig und die damit einhergehenden Personalentscheidungen ebenso. Das Präsidium genießt unser Vertrauen deshalb, weil es einen Plan für die Zukunft hat und diesen Weg konsequent verfolgt und nicht zuletzt weil es sich immer als gewählte Vertreter seiner Mitglieder verstanden hat.
Die Öffentlichkeit hat scheinbar eine gespaltene Meinung zum Präsdidium…
Dieter Hillebrand: Noch einmal. Die Öffentlichkeit kann auch nicht einschätzen, was wirklich passiert und läuft und wie hoch die Arbeitsbelastung von ehrenamtlichen Mitgliedern eines Verbandspräsidiums ist. Die Presse hat in der Vergangenheit oft sehr einseitig berichtet, das musste ich übrigens gerade am eigenen Leib erfahren. Deshalb finde ich den Schritt des DEB, seine Konzepte und operative Arbeit der Öffentlichkeit transparent zu machen, wichtig und positiv. Das ist der einzige Weg zur Vertrauensbildung. Die Öffentlichkeit hat sich auf Personen eingeschossen. Aber Uwe Harnos und Manuel Hüttl sind nicht der DEB. Die Personaldebatte muss ein Ende haben. Deshalb hat sich das Präsidium auf Sachthemen und den Sport fokussiert und hat echte Inhalte geliefert. Ändern kann man das Meinungsbild nur durch Taten und diese Chance dazu werden wir dem Präsidium zugestehen. Wir müssen weg kommen von Personaldiskussionen und politischen Themen hin zu den sportlich wichtigen Sachfragen.
Wie stehen Sie der von den Profiklubs geforderten Kandidatur Franz Reindls gegenüber?
Dieter Hillebrand: Eines möchte ich anmerken. Das DEB-Präsidium hat sich konsequent daran gehalten, zu politischen Themen keine Kommentare während der Weltmeisterschaft abzugeben. Zu Personalfragen wird es von mir in der Öffentlichkeit keine Stellungnahme geben.
Können Sie uns Beispiele für die angesprochenen Konzepte nennen?
Dieter Hillebrand: Im sportlichen Bereich sicherlich das langfristige Spielerentwicklungskonzept, das schon im Bambini-Alter ansetzt. Diese Unterstützung brauchen wir auf Landesverbandsebene, damit wir eine solide und verbesserte Nachwuchsausbildung leisten können. Auch die Einbindung ehemaliger Spieler finden wir sehr gut. Dadurch schafft der DEB mehr Breite und kann auf mehr Ressouren zugreifen. Gerade diese Öffnung nach außen gab es in den letzten Jahren überhaupt nicht.

Eishockey-Magazin

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert