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Belgrad. (MR) Dass Estland das Turnier als Sieger verließ, war zu erwarten. Interessant wurde es auf den Plätzen dahinter, vor allem, wer den Gang...

IIHF WM Div.II GruppeABelgrad. (MR) Dass Estland das Turnier als Sieger verließ, war zu erwarten. Interessant wurde es auf den Plätzen dahinter, vor allem, wer den Gang in Gruppe B würde antreten müssen.
War die erste Begegnung des Tages für Estland nicht mehr ausschlaggebend, denn sie hatten die Goldmedaille bereits sicher, so ging es für Gegner Belgien doch um den Abstieg, genau wie im Nachmittagsmatch für Israel (gegen Island). Auch Gastgeber Serbien hing noch im Abstiegsstrudel und musste gegen Australien mindesten einen Punkt einfahren. Australien und Belgien hätten allerdings auch noch Island vom zweiten Tabellenplatz verdrängen können – man sieht, außer ganz vorne war noch alles drin.

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Zunächst aber entspann sich zwischen Estland und Belgien ein spannender Schlagabtausch, bei dem der Favorit im Startabschnitt den sehr gut aufgelegten belgischen Goalie Bjorn Steijlen in seinem letzten Länderspiel nicht überwinden konnte. Kurz vor der ersten Sirene zappelte die Scheibe dann doch im Netz, wegen Torraumabseits war es allerdings kein gültiger Treffer. Mit einem Luftanhalten begann der mittlere Abschnitt, denn vom Bully weg stand Estlands Roman Andrejev mittig allein vor dem belgischen Tor, traf jedoch nur den Schoner. Gegenüber bekam Belgiens Topscorer Dennis Swinnen das Spielgerät nicht unter Kontrolle. Es folgten zwei Minuten zum Haareausraufen – erst reklamierte Steijlen ein Problem mit der Ausrüstung, wollte aber weiterspielen und kassierte den ersten Gegentreffer (Gornostajev, 22.).

Serbiens Marko Kovacevic verfolgt Australiens Shannon McGregor – © by Eishockey-Magazin (DR)

Serbiens Marko Kovacevic verfolgt Australiens Shannon McGregor – © by Eishockey-Magazin (DR)

Jetzt musste Steijlen zur Bank, und Jean Cornelis ging zwischen die Pfosten – er musste kalt gleich hinter sich greifen (Gornostajev, 23.). Belgien schien zu der Zeit in völliger Unordnung, und Cornelis bekam in seinen 72 Sekunden Einsatz zwei weitere Schüsse auf den Kasten, ehe Steijlen mit gerichteter Ausrüstung wieder aufs Eis kam und die Ordnung wiederherstellte. Doch die Esten hatten jetzt Oberwasser und das Spielgeschehen weitestgehend unter Kontrolle. Der nächste Treffer sollte zwar auch nicht zählen, weil wieder einmal das Tor aus der Position war, doch bei einer Strafe gegen Belgien benötigten die Esten ganze 13 Sekunden, um die Führung auszubauen (Rooba, 35.). Der eben noch bestrafte Dennis Swinnen setzte kurz darauf seinen Kollegen Bryan Kolodziejczyk in Szene, der die Latte zu Hilfe nahm (36.). Durch die Schoner rutschte ein Schuss von Andrei Markov (39.) zum Pausenstand von 4:1. Eine frühe Strafe gegen den erneut bissig agierenden Maxime Pellegrims dauerte diesmal nur 14 Sekunden (Andrejev, 45.), Belgien bekam schwere Beine und konnte keinen Schuss mehr in den Maschen unterbringen. Markov setzte das Spielgerät in Ãœberzahl auf den Mann, im Nachfassen war Steijlen fast dran, Robert Rooba stocherte die freiliegende Scheibe dann in der 53. Minute zum Endstand von 6:1 über die Linie (0:0/4:1/2:0). Jetzt benötigte Belgien Schützenhilfe der anderen Teams und hoffte auf Siege von Island und Australien.

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Das Nachmittagsspiel war sehr eng und hart umkämpft, ging es doch in der Begegnung Island gegen Israel um den Klassenerhalt von Aufsteiger Israel. Der Startabschnitt konnte ausgeglichen gestaltet werden, die Vorlage Israels (Oren Eizenman, 5. Min.) beantwortete Islands Emil Alengard in der 6. Spielminute, ehe Island vorlegen konnte (Helgason, 8.). Doch auch dieser Treffer wurde egalisiert (Erlich, 17.). Zu Beginn des zweiten Abschnittes nutzte Daniel Erlich eine der wenigen Strafzeiten aus und erhöhte für Israel – der Klassenerhalt war zum Greifen nahe. Erlich, Daniel Spivak, Sergei Frenkel oder Eliezer Sherbatov hatten den Ausbau der Führung auf der Kelle… Doch wie es so ist, bis zur 57. Minute hielt diese knappe Führung, dann war Robin Hedstrom mit dem erneuten Ausgleich zur Stelle! Die Overtime blieb torlos, so musste das Penaltyschießen entscheiden. Drei Versuche Israels brachten keinen Treffer, während Emil Alengard für Island den zweiten Versuch verwandeln konnte zum Endstand von 4:3 (2:2/0:1/1:0/0:0/1:0). Damit stand Island als Silbermedaillengewinner fest, Israel konnte nur noch auf eine Niederlage Serbiens hoffen….

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Champion Division II Gruppe A - Team Estland – © by Eishockey-Magazin (DR)

Champion Division II Gruppe A – Team Estland – © by Eishockey-Magazin (DR)

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, denn in diesem Abendspiel sahen 1100 Zuschauer ein mehr als ausgeglichenes Spiel, das ein Spiel der Torhüter wurde und ab dem Mitteldrittel bald Langeweile bot. Das Spiel war ausgeglichen, die Strafzeiten gleichmäßig verteilt wie auch die Schüsse, allein ein Treffer wollte nicht fallen. So sah schon der Schlussabschnitt nach „sudden death“ aus – der nächste Treffer würde das Spiel entscheiden. Dieser fiel schließlich in der 58. Spielminute – und war so eine „Krücke“! Australien bekam das Spielgerät hinter dem eigenen Tor nicht unter Krontrolle, und Nemanja Vukurevic brachte den freien Puck an Goalie Anthony Kimlin vorbei, der im wahrsten Sinne auf dem falschen Fuß erwischt wurde. Der Jubel der Fans war groß – war doch nicht nur das Abstiegsgespenst verjagt, jetzt winkte sogar eine Medaille! Australien versuchte zwar noch einmal alles und nahm den Goalie zugunsten des sechsten Feldspielers vom Eis, doch es half nichts mehr.

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Zur Siegerehrung kamen noch einmal die Teams der ersten drei Plätze auf das Eis und nahmen ihre Medaillen in Empfang: Gold und damit Aufstieg in Div. I Gruppe B für Estland (15 Punkte), Silber an Island (9 Punkte), Bronze an Serbien (7). Auf den Plätzen dahinter Australien (5), Belgien (5) und Israel (3), das damit wieder in Gruppe B abgestiegen ist.
Als beste Spieler ihres Teams wurden ausgezeichnet: Anthony Kimlin (G / AUS); Maxime Pellegrims (F / BEL); Robert Rooba (F / EST); Emil Alengard (F / ISL); Daniel Spivak (D / ISR); Marko Kovacevic (F / SRB). Die besten Spieler des Turniers sind: Goalie Arsenije Rankovic (SRB),  Forward Robert Rooba (EST) und Defenceman Ingvar Jonsson (ISL).

Interviews mit Jon Gislason (Island) und Vincent Morgan (Belgien)

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