IceFighters Leipzig fast am Ziel ihrer Träume – Zwischenrunde zum Greifen nah!
Oberliga Nord 11. Februar 2013 Eishockey-Magazin 0
Leipzig/ Taucha. (MB). Mit einem ungefährdeten 8:0 Sieg über Tabellenschlusslicht Preussen Berlin im Rücken beim letzten Hauptrundenheimspiel der Messestädter, hieß es am gestrigen Sonntag das Nachholspiel in Niesky zu absolvieren. Aufgrund der besonderen Umstände in und um das Waldbadstadion und früherer negativen Erlebnisse fuhren die Leipziger etwas angespannt zum Tabellensechsten. Alles andere als ein Sieg musste her, denn jeder Punktverlust könnte aktuell tödlich sein.
Es war von Beginn an ein unterhaltsames Spiel im „Eisschrank“ Niesky. Bei den IceFighters erhielt Nicolas Sievers im Tor den Vorzug, während die Tornados auf Ronny Greb setzten, da Ivonne Schröder bei der Nationalmannschaft im Einsatz war. Die Wahl auf Greb sollte eine entscheidende Rolle Zugunsten der IFL sein. Nach einem ausgeglichenen Spielauftakt gingen die Zweitplatzierten nach 3 Minuten in Führung. Beim eigentlich harmlosen Torschuss von Florian Ullmann mussten alle sich zweimal die Augen reiben, bis sie merkten welch eklatanten Fehlgriff der Niesky-Goalie machte. Das 0:1 machte Leipzig Mut und sie spielten befreiter auf. In der Folgezeit gab es gute Möglichkeiten auf beiden Seiten zu verzeichnen. Besonders haderten die Gastgeber mit dem glänzend aufgelegten Nicolas Sievers, der die eine oder andere Großtat vollbrachte. Auf der anderen Seite war Greb nach seinem Patzer sehr unsicher. Dies war in den Köpfen der Leipziger verankert. Die Gäste schossen aus jeder Lage und es sollte helfen. Neuzugang Ziga Svete schoss nach 13 Minuten noch vor der blauen Linie auf das Tor von Niesky. Zum Entsetzten der Heimfans ging der Puck durch die Hosenträger von Greb zum 0:2. Nach dem erneuten Aussetzer vom ELV-Goalie machte sich der Ausspruch „Fliegenfänger“ breit. Leipzig blieb nun am Drücker. Nach einem zwischenzeitlichen Lattenknaller von Sven Becher, bließ der Gast wieder zur Attacke. Der Puck fand über Vrba und Müller den Weg zu Eichelkraut, welcher trocken in die rechte untere Ecke zum 0:3 traf. Niesky-Trainer Jens Schwabe tauschte daraufhin seine Goalies aus. Bis zum ersten Pausentee passierte nichts mehr.
Der zweite Abschnitt gehörte dann klar den Gastgebern. Die Messestädter griffen nun nicht mehr so energisch an, patzten beim Spielaufbau und bekamen eine unglückliche Strafenverteilung in einer sonst fairen Partie zu spüren. Im ersten Überzahlspiel dann auch gleich der Anschlusstreffer für den ELV. Daniel Bartell, immerhin ein Ex-Leipziger, stand goldrichtig am rechten Pfosten und überwand Sievers. Nach diesem 1:3 Treffer igelten sich die IceFighters etwas ein. Die Angst auf der Zielgeraden noch abgefangen zu werden, schien etwas in den Hinterköpfen zu sein. Während Niesky spielbestimmend war, hatten die IFL leichte Fehler im Aufbauspiel zu verzeichnen. Meist verzettelten sich die eigenen Defensivakteure anstatt das Spiel einfach zu halten. Clemens Ritschel, der für Ronny Greb ins Gehäuse von Niesky kam, hatte zwar erst einmal weniger zu tun, fischte andererseits die Schüsse auf sein Tor stark heraus. Leipzig konnte sich dagegen mehr als nur einmal bei Sievers bedanken, dass es bis zu 36. Minute noch 1:3 stand. Aber auch dann war er zum zweiten Mal machtlos. Erneut im Powerplay kamen die Gastgeber zum Torerfolg. Musil schoss den 2:3 Treffer. Nun machte sich Unruhe im Gästeblock breit. Aufgrund eines dürftigen zweiten Drittels bekam man verdient die Quittung. Die 2:3 Führung zur Pause war als glücklich anzusehen.
Im Schlussabschnitt bekamen die knapp 500 Fans in Niesky ein Spiel auf Messers Schneide zu sehen. Die Tornados kämpften und rackerten, da das Ziel 4. Tabellenplatz noch möglich ist. Die Eiskämpfer besannen sich wieder darauf aggressiv in die Zweikämpfe zu gehen. Besonders Neuzugang Ziga Svete zeigte ein ums andere Mal, dass er sich zum absoluten Glücksgriff erweisen könnte. Bis zur 48. Minute schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis der lang ersehnte Ausgleich für Niesky fällt. Doch der bärenstarke Sievers war wie schon Reukauf am Samstag ein großartiger Rückhalt und hielt teilweise sensationell. Ein klasse ausgespielter Konter von den Leipzigern sollte ein großes Aufatmen bei den eigenen Fans erzeugen. Ziga Svete, neben Goalie Sievers Man of the Match, netzte nach toller Vorarbeit von Müller und Vrba aus mittiger Position eiskalt ein. Mit dem 2:4 im Rücken spielte es sich für die Eiskämpfer nun wieder leichter. In den letzten 10 Minuten traute man dem Braten zwar noch nicht zu 100 %, aber große Angst verspürte man nicht mehr. Mehr und mehr konnte sich der noch junge 18 Jahre alte Ritschel in Szene setzen. Stark parierte er unter anderem gegen Versuchen von Florian Eichelkraut und Lars Müller. Zweimal hob Schiri Hedwig den Arm gegen die Gastgeber hoch. Beide Male hätten statts Strafen auch Penaltys verhängt werden können, aber das Duell Goalie gegen Opfer wollte das „Streifenhörnchen“ nicht sehen. In den Überzahlspielen überzeugte Leipzig nicht vollends, aber erspielte sich immerhin ein paar Torschüsse. Unter anderem gegen Sebastian Alt hielt Ritschel gut mit der Fanghand. Den Tornados lief nun die Zeit davon, während die IceFighters zusammen mit ihren Fans die Sekunden freilich erfreut herunterzählten und zwischenzeitlich noch zum Ausgleich in Sachen „Lattenknaller“ trafen. Es sollte am Ende ein nicht unverdienter, aber schwer erkämpfter 2:4 Auswärtssieg für die „Zelter“ auf der Anzeigetafel stehen.
Die IceFighters Leipzig sind durch diesen knapp errungenen Sieg der Zwischenrunde sehr sehr nah gekommen. Die Leipziger können von Glück reden, dass der Coach der Tornados sich für den falschen Starting-Goalie entschieden hatte, sonst hätte die Kiste noch dramatischer werden können. Am Ende zählen aber nur die 3 Punkte! Verfolger F.A.S.S. Berlin gewann zeitgleich daheim gegen Erfurt mit 4:0. Das Heft in der Hand haben trotzdem weiterhin die Messestädter. Nun kommt es am letzten Wochenende der Vorrunde zum Herzschlagfinale zwischen den beiden Kontrahenten. Während Leipzig schon ein Punkt in Erfurt reicht, brauchen die Akademiker 2 Siege nach 60 Minuten in Jonsdorf und zuhause gegen Klassenprimus Halle. Normalerweise dürfte bei dieser Konstellation nichts mehr anbrennen für die Eiskämpfer! In der Zwischenrunde winken übrigens für den Tabellenzweiten des Ostens aller Vorrausicht nach: Kassel, Duisburg und Timmendorf!
Statistik:
ELV Tornado Niesky – IceFighters Leipzig 2:4 (0:3 / 2:0 / 0:1)
Tore: 0:1 (03:15) Ullmann (Kasperczyk), 0:2 (13:21) Svete (Martin, Breiter), 0:3 (16:38) Eichelkraut (Müller, Vrba), 1:3 (24:20) Bartell (Noack, Becher, PP1), 2:3 (46:15) Musil (Linke, Wimmer, PP1), 2:4 (48:31) Svete (Müller, Vrba)
Strafen: ELV Tornado Niesky: 8 Minuten, IceFighters Leipzig: 12 Minuten
Schiedsrichter: Daniel Hedwig
Zuschauer: 458
Aufstellungen:
ELV Tornado Niesky: Greulich Sebastian, Vatter David, Jandik Richard, Becher Sven, Linke Marcel, Bartell Daniel, Brill Andreas, Jankovych Vitezslav, Greb Ronny, Musil Mojmir, Bauer Philipp, Landgraf Rene, Pohling Jörg, Leyva Marcel, Noack Marco, Wimmer Daniel, Ritschel Clemens
IceFighters Leipzig: Kasperczyk Jedrzej, Ullmann Florian, Vrba Tomas, Martin Damian, Svete Ziga, Dörner Dennis, Nighbert Kevin, Reukauf Erik, Breiter Sören, Sievers Nicolas, Alt Sebastian, Hadamik Fabian, Mikesz Jiri, Gross Arthur, Müller Lars, Eichelkraut Florian, Grund Emanuel
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