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Ice Tigers haben wieder ein Torwartproblem
Philip Lehr (NIT) - © by Eishockey-Magazin (PL)

Philip Lehr (NIT) – © by Eishockey-Magazin (PL)

Nürnberg. (StM) Ein Wechselbad der Gefühle erlebten die Thomas Sabo Ice Tigers an diesem Wochenende. Der Freude über den 4-3 Auswärtssieg beim EHC Red Bull München folgte schon einen Tag später die Ernüchterung. Torhüter Andy Jenike bekam nach einer eingehenden medizinischen Untersuchung eine folgenschwere Diagnose: Anriss des Syndesmosebands im Fuß, voraussichtliche Ausfalldauer 4-6 Wochen.

 

Gerade die Torhüterposition entwickelt sich immer mehr zum Sorgenkind der Franken. Jochen Reimer erwischte es bereits zu Beginn der Saison so schwer, dass er frühestens Ende Dezember zurück im Training erwartet wird. Seinen Job als Stammtorhüter übernahm ab sofort Andy Jenike, als Ersatz wurde Philip Lehr zunächst mit einem Zeitvertrag verpflichtet, der später in ein Engagement bis zum Saisonende umgewandelt wurde.

 

Bis zum Samstag schien der Plan der Ice Tigers auch perfekt aufzugehen. Jenike spielte eine sehr starke Saison und war entscheidend am guten Saisonstart der Nürnberger beteiligt. Lehr hingegen überzeugte durch fleißige Trainingsarbeit und absolvierte am vergangenen Wochenende seine ersten DEL-Minuten im Schlussdrittel gegen Krefeld.

 

Auch gestern gegen Wolfsburg geht die 1-3 Heimniederlage mit Sicherheit nicht auf die Kappe von Philip Lehr. Auch wenn der junge Torhüter beim ersten und dritten Gegentreffer unglücklich aussah, waren es die schlechten Special Teams, die den Ice Tigers zum Verhängnis wurden. Neun Überzahlsituationen hatten die Gastgeber, alleine vier davon im Schlussdrittel. Etwas Zählbares sprang dabei nicht heraus. Wolfsburg spielte aufopferungsvoll in Unterzahl und war auf der Gegenseite einmal in Überzahl erfolgreich.

 

„Heute waren die Special Teams ein wichtiger Faktor, unser Powerplay hat einfach nicht funktioniert. Für einen Sieg ist ein Tor einfach zu wenig“, so Martin Jiranek. Dabei schienen die Ice Tigers nach 16 erzielten Toren in den letzten drei Spielen wieder die Leichtigkeit beim Toreschießen entdeckt zu haben.

 

Pavel Gross hingegen war mit dem Auftritt seiner Mannschaft hingegen zufrieden: „Wir haben aus den Niederlagen gegen die Ice Tigers gelernt und heute nicht dieselben Fehler gemacht. Mein Team hat richtig gut heute gearbeitet und viele Schüsse geblockt. Zudem konnten wir uns auf unseren Torhüter verlassen“.

 

Apropos Torhüter. Es wird eine spannende Woche für Martin Jiranek und Rob Wilson. Wie reagieren die Verantwortlichen auf die neue Situation nach der Verletzung von Andy Jenike? „Wir müssen das zeitnah besprechen, alle Optionen abwägen und dann eine Entscheidung treffen“, so Jiranek nach der Pressekonferenz.

 

Optimal wäre eine Leihe eines deutschen Torhüters für 4-6 Wochen, aber hier ist der Markt sehr überschaubar. Lukas Lang wäre eine Option, allerdings ist es fraglich, ob die Ice Tigers Unterstützung von einem DEL-Konkurrenten erhalten. Bleibt noch die letzte Ausländerlizenz, allerdings spielen die Ice Tigers damit auch ihre letzte Trumpfkarte aus. Auf weitere Verletzungen könnte man dann nicht mehr reagieren.

 

Philip Lehr scheint keine Option auf Dauer zu sein, zumindest erwähnte Jiranek bei seinen Gedankenspielen kein einziges Mal seinen Namen. Dafür spricht auch die Tatsache, dass Lehr in den vergangenen Wochen keine Eiszeit erhielt, ehe er für 17 Minuten gegen Krefeld ran durfte. Auch gestern zeigte Lehr eine solide Vorstellung, das Torwartproblem der Ice Tigers dürfte er aber nicht lösen.

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