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Nürnberg (STM) Es war eine denkbar unglückliche Niederlage für die Nürnberg Ice Tigers im Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings. Bis in die Schlussphase... Ice Tigers geben Spiel unglücklich aus der Hand

Schwenningens 78-William Weber (li.) und Nürnbergs 21-Max Kislinger (re.) gerieten nach einem Check des Wild Wings Spieler handfest aneinander – © ISPFD

Nürnberg (STM) Es war eine denkbar unglückliche Niederlage für die Nürnberg Ice Tigers im Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings.

Bis in die Schlussphase waren die Nürnberger das bessere Team, verpassten aber den dritten Treffer zur Vorentscheidung. So kamen die Gäste mit einem couragierten Schlussspurt zu zwei wichtigen Punkten. Die Treffer für die Ice Tigers erzielten Schmölz und Brown.

Es wurde ein langer Eishockey-Abend in der Arena NÜRNBERGER VERSICHERUNG. Die Gäste aus Schwenningen hatten eine denkbar schlechte Anreise, standen sie doch auf dem Weg in die Noris stundenlang im Stau, nach einer Vollsperrung der Autobahn nach einem Unfall. So wurde der Spielbeginn kurzer Hand auf 20:45 Uhr nach hinten verlegt.

Ob es an dem späten Beginn, oder an der in Bayern nun geltenden 2G-Plus-Regelung lag, es verloren sich nur wenige Zuschauer in der Arena, die ein Spiel sahen, das eine lange Anlaufphase hatte. Die Ice Tigers, die heute wieder auf Verteidiger Julius Karrer zurückgreifen konnten, hatten die erste Chance an diesem Abend, Chris Brown verfehlte mit seinem Schuss knapp das Tor der Gäste (2.).

Das war es dann aber erstmal mit offensiven Höhepunkten auf beiden Seiten, es entwickelte sich ein Spiel auf überschaubarem Niveau, ähnlich der Partie der Ice Tigers am Mittwoch in Krefeld. Schwenningen war zwar sichtlich bemüht, etwas Konstruktives zum Spielgeschehen beizutragen, die lange Busfahrt schien den Gästen aus dem Schwarzwald aber in den Knochen zu stecken.

Einzig bei einem Konter wurde es gefährlich, aber Niklas Treutle, der seinen Vertrag in Nürnberg unter der Woche um weitere zwei Jahre verlängert hat, rettete spektakulär gegen Travis Turnbull (13.). So ging es nach zwanzig Minuten torlos mit der Aussicht in die Kabine, dass das Spiel nur noch an Fahrt zulegen kann.

Nürnbergs neuer Torwart Alex Dubeau – © ISPFD

So war es dann auch, endlich bekamen die offiziell 2031 Zuschauern besseres Eishockey zu sehen, inklusive schöner Spielzüge und packenden Szenen vor beiden Toren. Alexander Karachun setzte das erste Ausrufezeichen, sein Schuss aber landete nur am Außenpfosten (22.). Besser machte es aus Sicht der Ice Tigers Daniel Schmölz, dessen Torjäger-Gen schon irgendwo verloren gegangen sein zu schien. Nach torlosen Wochen war es ein Tor in typischer Schmölz-Manier, nach einem Abpraller von Marvin Cüpper stand Schmölz goldrichtig und drückte den Nachschuss zur Führung über die Linie (31.).

Der Treffer schien den Ice Tigers gut zu tun, in der Folgezeit waren die Nürnberger die überlegene Mannschaft, ehe Tim Fleischer mit einer doppelten Strafzeit etwas den Wind aus den Segeln nahm. Die Wild Wings bekamen fünf Minuten vor Drittelende ein langes Powerplay und damit die Chance auf den Ausgleich. Die Ice Tigers aber agierten fantastisch in Unterzahl und legten sogar den zweiten Treffer nach.

Chris Brown kam mit Puck ins Drittel der Gäste, Ken Andre Olimb verteidigte zu sorglos und Brown erhöhte mit einem Schuss in die lange Ecke auf 2-0 (37.). Eine Chance hatten die Wild Wings im Powerplay dann doch noch, wieder aber war den Gästen bei einem Schuss von Robak der Pfosten im Weg (39.).

„Das zweite Drittel war nicht gut aus unserer Sicht, wir haben nicht hart genug gearbeitet, auch unser Powerplay war nicht gut. Nürnberg war besser und hat auch verdient die beiden Tore geschossen“, so Christof Kreutzer.

So ging es mit einer Nürnberger Führung ins Schlussdrittel, in dem sich den Zuschauern zunächst ein unverändertes Bild bot. Die Ice Tigers dominierten das Spiel, schafften es aber trotz bester Chancen nicht, den dritten Treffer zu erzielen. Tim Fleischer scheiterte nach toller Einzelleistung an Cüpper (42.), Daniel Schmölz brachte einen Nachschuss im Powerplay aus kurzer Distanz nicht über die Torlinie (46.).

Schwenningens #47 Alexander Karachun erzielte den Siegtreffer im Penaltyschießen. – © ISPFD

Aber auch ohne dritten Treffer spielten die Ice Tigers ein bemerkenswert solides Drittel, hielten die Gäste über weite Strecken weg vom eigenen Tor und spielten diszipliniert und abgeklärt, ehe ein später Treffer der Wild Wings dem Spiel doch noch eine späte Wende gab. Travis Turnbull fiel der Puck nach einer unübersichtlichen Situation genau auf den Schläger und der Schwenninger Kapitän brachte seine Mannschaft wieder zurück ins Spiel (55.).

Und es kam noch besser für die Gäste. Früh nahmen die Wild Wings ihren Torhüter vom Eis und Max Görtz sorgte für den späten 2-2 Ausgleich (59.), der den Spielverlauf ein Stück weit auf den Kopf stellte. So wurde es ein noch längerer Eishockey-Abend, nach einer torlosen Verlängerung musste die Entscheidung im Penaltyschießen fallen.

Dort sorgte Alexander Karachun für den vierten Schwenninger Sieg in Folge nach der Landerspielpause, während sich die Ice Tigers mit nur einem Punkt begnügen mussten. Auch, weil sie unterm Strich zu großzügig mit den eigenen Chancen umgegangen waren.

„Wir hatten keine gute Anreise und waren nach zwei Dritteln verdient in Rückstand gelegen. Aber Respekt, wie meine Mannschaft heute das Spiel noch gedreht hat. Marvin Cüpper war ein toller Rückhalt und Alexander Karachun hat einen wichtigen Penalty sicher verwandelt“, so die letzten Worte eines glücklichen Christof Kreutzer.

Zufrieden war auch Tom Rowe mit der Leistung seiner Mannschaft, wenn auch nur mit den ersten 55 Minuten. „Wir haben zu Beginn ein paar Wechsel gebraucht, haben dann aber zu unserem Spiel gefunden, haben phasenweise ein tolles Spiel gezeigt. Nach dem Anschlusstreffer haben wir ein paar Situationen nicht gut genug gelöst und sind dafür am Ende auch bestraft worden. Die Niederlage tut weh, da wir für unseren Aufwand nicht belohnt worden sind. Aber wir werden positiv bleiben, schon morgen beginnt die Vorbereitung auf das Spiel in Berlin“.

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