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Köln (HHK) Die beiden Trainer Uwe Krupp und Tray Tuomie waren sich einig: der überragende Akteur in dieser Begegnung war Nürnbergs Torhüter Tyler Weiman...
Nürnbergs starker Rückhalt: Tyler Weiman - © by Eishockey-Magazin

Nürnbergs starker Rückhalt: Tyler Weiman – © by Eishockey-Magazin

Köln (HHK) Die beiden Trainer Uwe Krupp und Tray Tuomie waren sich einig: der überragende Akteur in dieser Begegnung war Nürnbergs Torhüter Tyler Weiman gewesen. Er parierte 43 von 45 Torschüssen und hielt auch im Penaltyschießen einmal.  Das reichte, um in einem über weite Strecken (erstes und drittes Drittel) gutem DEL-Spiel seiner Mannschaft den 3:2 Sieg bei den Kölner Haien zu sichern. Die Gastgeber nutzten ihre Chancen nicht konsequent und sie kamen zweimal bei doppelter Überzahl (ins gesamt rund drei Minuten lang) nicht zu einem Tor.

Klar überlegen gestalteten die Haie das erste Drittel, doch es reichte nur zu einer 1:0-Führung gegen die verletzungsgeplagten Gäste. Das Führungstor leitete „Rückkehrer“  Marcel Müller mit einem Pass auf Andreas Holmqvist ein, der dann mit einem brillanten Diagonalpass Alexander Weiss anspielte. Der machte noch einen Haken um einen Gegenspieler und hatte dann freie Bahn vor dem Tor der Franken. Ein paar Minuten später hatte Weiß zweimal das 2:0 auf dem Schläger. Doch zunächst wurde er frei dem Gästetor gefoult, und dann vergab er den fälligen Penalty.

Bereits in der sechsten Minuten nutzten die Haie eine zweiminütige doppelte Überzahl nicht, ein paar Distanzschüsse von Philip Gogulla und Andreas Holmqvist war zu wenig gegen den starken Torhüter Tyler Weiman.

Das bis dahin gute Spiel verlor im zweiten Drittel deutlich an Qualität. Die Haie handelten sich in der Anfangsphase zwei Strafen ein. Die Unterzahl überstanden sie zwar ohne große Probleme, doch nach vorn brachten sie nun nicht mehr viel zustande. Erst Mitte des Drittels sorgten die auffälligsten Kölner –  Holmqvist, Gogulla und Minard – mit einer blitzschnellen Kombination für Gefahr vor Weiman. Aber die Gäste gestalteten das Spielgeschehen nun ausgeglichen und kamen in der 36.Minute zum nicht unverdienten Ausgleich. Torschütze war Yan Stastny, der bis dahin nur durch heftiges Reklamieren nach dem für Köln gegebenen Penalty aufgefallen war, die ihm eine Disziplinarstrafe eingebracht hatte.

Wenige Sekunden vor Ende des zweiten Drittels erhielt Nathan Robinson die große Chance, für die Haie auf 1:1 zu stellen, doch Robinson verfehlte ein Zuspiel von John Tripp vor dem leeren Nürnberger Kasten um wenige Zentimeter.

Im Schlussdrittel nahm das Spiel dann wieder an Fahrt auf. Erst sorgten Chris Minard und Philip Gogulla für Gefahr vor dem Nürnberger Tor, dann Yared Hagos und John Tripp. Erneut wanderten zwei Gästespieler innerhalb von knapp einer Minute auf die Strafbank, also wieder eine Chance für die Haie bei doppelter Überzahl ein Tor zu erzielen. Daraus wurde nichts und dann musste sogar Mirko Lüdemann in höchster Not gegen zwei Gästespieler retten.

Die nächste Überzahlchance erhielten die Haie, als Gäste-Verteidiger Ryan Caldwell den Puck völlig unbedrängt auf die Tribüne beförderte. Und jetzt schlugen die Haie zu. Zunächst scheiterte Ales Kranjc noch an der gegnerischen Abwehr, dann nahm Philip Gogulla Maß und knallte den Puck hoch ins lange Toreck.

Es folgte eine großartige Schlussphase mit zahlreichen Chancen auf beiden Seiten. Aber beide Torhüter hielten weiter meisterlich, z.B. Danny aus den Birken gegen Patrick Reimer, oder Tyler Weimann gegen Philipp Riefers und Marcel Ohmann, und gleich danach gegen Marcel Müller, Alexander Weiss und Yared Hagos. Die Haie schienen den Sieg unter Dach und Fach zu haben, die Fans stimmten die Siegesgesänge an. Doch dann schoss Yan Stastny den Puck aus Linksau0enposition hart vor das Kölner Tor, wo Connor James mit langem Schläger zum 2:2 abfälschte. Das geschah 48 Sekunden vor der Schlusssirene.

Aus 16:10 Torschüssen resultierte für die Haie ein relativ mageres 1:1 im Schlussdrittel.

In der Verlängerung passierte nicht allzu viel, also ging es ins Penaltyschießen. Ein kurzer Blick in die Historie zeigte: es gab zuletzt vier Siege der Ice Tigers im shootout, die Haie gewannen zum letzten Mal im März 2005. Steven Reinprecht und Patrick Reimer sorgten dafür, dass die Nürnberger Siegesserie erhalten blieb.

Trainerstimmen:

Tray Tuomie: Wir sind zufrieden mit den zwei Punkten. Es war ein schweres Spiel, das viel Kraft gekostet hat. Ãœberragend war unser Torwart, er hat uns die Chance gegeben, das Spiel zu gewinnen.

Uwe Krupp: Wir haben im ersten und im letzten Drittel viel Druck gemacht und hatten eine deutliche Feldüberlegenheit. Wir haben auch gut geschossen, aber Weiman war überragend und Nürnberg stand gut in der Defensive. Ich bin nicht unzufrieden mit dem Spiel – nur mit dem Ergebnis.

Besonderheit: Mirko Lüdemann ging 7.308 Tage nach seinem BL-Debüt am 19. September 1993 in seine 21. Saison in der höchsten deutschen Spielklasse. Damals spielte „Lüde“ in einer Abwehrreihe mit Jörg Mayr, dessen Nr. 6 heute unter dem Hallendach hängt. Ebenfalls in der KEC-Abwehr stand damals ein junger Spieler namens Jürgen Schulz – heute Abend stand der ebenfalls in Köln auf dem Eis: als Linienschiedsrichter!

 

Statistik:

Kölner Haie – Thomas Sabo Ice Tigers 2:3 n.P. (1:0, 0:1, 1:1, 0:0, 0:1)

Tore:  

1:0  (13:28 PP) Alexander Weiß  (Andreas Holmqvist, Marcel Müller), 1:1 (35:21) Yan Stastny (Steven Reinprecht), 21 (52:38) Philip Gogulla (Ales Kranjc, Moritz Müller),  2:2 (59:12) Connor James (Ryan Caldwell, Yan Stastny)

 

Strafen: Haie 12 – Ice Tigers 24 + 10 (Stastny)

Torschüsse: Haie  45  – Ice Tigers 33

Schiedsrichter: Brill, Klau (Müller, Schulz)

Zuschauer: 11.241

Aufstellungen:

Haie: Aus den Birken (Ziffzer) –Kranjc, Mo. Müller; Tjernqvist, Holmqvist; Lüdemann, Ankert; Krupp – Ma. Müller, Hagos, A. Weiß; Gogulla Falk, Minard;  Tripp, Stephens, Robinson; Riefers, Ticar, Ohmann

IceTigers: Weiman (Jenike) – Pollock, Caldwell; Lindlbauer, Festerling; Nowak, Weber  – Reimer, Stastny, Ehliz; Elsner, Jaspers, Reimer; Rupprich, Kaufmann, James; Pföderl; Buzas, Pfleger

Three Stars:

*** Tyler  Weiman

**  Philip Gogulla

*  Connor James

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