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Iserlohn. (MK) Eine sehr strapaziöse Woche beendeten die Iserlohn Roosters am Freitagabend mit einem 3:2 Sieg nach Verlängerung gegen die Kölner Haie. Vier Partien... Hochklassiges Westderby zwischen Roosters und Haien: Friedrich und Schwendener ragen aus einem starken Iserlohner Team heraus

Janick Schwendener – © Sportfoto-Sale (JB)

Iserlohn. (MK) Eine sehr strapaziöse Woche beendeten die Iserlohn Roosters am Freitagabend mit einem 3:2 Sieg nach Verlängerung gegen die Kölner Haie.

Vier Partien mussten die Roosters in den letzten acht Tagen absolvieren. Nach der 4:2 Niederlage in Berlin vergangene Woche Donnerstag folgte schon am Sonntag beim Punktgewinn gegen Bremerhaven eine Steigerung. Der 7:3 Sieg in Krefeld am Mittwoch brachte vor allem die Erkenntnis hervor, dass das „Secondary Scoring“ auch immer besser funktioniert. Tim Fleischer, Joel Lowry und der so lange krankheitsbedingt vermisste Marko Friedrich erzielten ihre ersten Saisontore.

Im Derby gegen die Kölner Haie musste das Team von Headcoach Jason O´Leary also noch einmal alle Kräfte mobilisieren, kamen die Gäste aus der Domstadt schließlich nach einer Woche Spielpause ausgeruht an den Seilersee.

Hohe Intensität, starke Goalies und als Lohn ein weiterer freier Tag

Etwas überraschend mussten die Iserlohn Roosters auf ihren Stammgoalie Andreas Jenike verzichten, der aus persönlichen Gründen fehlte. Für ihn stand Janick Schwendener zum dritten Mal in dieser Saison zwischen den Pfosten. Der Schweizer machte sein bislang bestes Spiel im blau-weißen Trikot. Herausragend, wie er in der 27. Minute gegen Kölns freistehenden Zalewski parierte. Über die Hälfte des Spiels benötigten beide Teams, um die ersten Tore zu erzielen. Dann aber ging es fast Schlag auf Schlag. Brody Sutter, am Mittwoch in Krefeld bereits doppelt erfolgreich, netzte auf Zuspiel von Lowry ins lange Eck zum 1:0 ein. Kölns Keeper Pogge war machtlos. Haie-Kapitän Moritz Müller sorgte in der 34. Minute mit einem platzierten Schuss für den 1:1 Ausgleich der Haie. Nur 73 Sekunden später aber schlugen erneut die Gastgeber zurück. Riefers bewies sein „gutes Auge“ mit einem großartigen Pass zu Bailey, dessen Schuss Pogge nur abklatschen ließ und trotz der Bedrängnis von Sennhenn netzte Whitney zum 2:1 für Iserlohn ein. Im Schlussdrittel scheiterten die Haie gleich mehrfach am starken Schwendener. Erst exakt drei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit gelang Haie-Neuzugang Ferraro der 2:2 Ausgleich per Abstauber. Der Sieger musste in der Verlängerung ermittelt werden. Chancen gab es auf beiden Seiten und auf beiden Seiten stachen die Goalies heraus. Die Entscheidung besorgte dann nach 61:56 Minuten Marko Friedrich. Er tankte sich bis in den Bullykreis durch, zog ab und traf letztendlich zum verdienten 3:2 der Roosters. Es war der Schlusspunkt in einem absolut hochklassigen Eishockeyspiel. Die Beihilfe kam übrigens vom anderen Iserlohner Vater des gestrigen Erfolges: Torwart Janick Schwendener.

Das Team der Roosters bestreitet sein nächstes Spiel erst am kommenden Freitag daheim gegen Berlin und hat sich durch den Sieg zusätzlich zum freien Wochenende auch den Montag als freien Tag dazu verdient. Für viele der Spieler kann somit das Super Bowl Finale im Football am Sonntag in vollen Zügen genossen werden.

In der Tabelle konnten die Sauerländer den Abstand auf die Kölner Haie um einen Punkt auf nun immerhin sechs Zähler ausbauen. Die Haie kommen ebenfalls erst wieder am kommenden Freitag gegen Spitzenreiter Bremerhaven zum Einsatz.

Sonderlob für die Torschützen und Goalie Schwendener – „Punkte gehen für Andy nach Hamburg“

Iserlohns Trainer Jason O´Leary war nach dem Spiel besonders bei seinen Torschützen voll des Lobes. „Ja, es war ein schwieriges Spiel. Köln ist eine starke Mannschaft, die immer versucht über ihre Schnelligkeit zu Kontern zu kommen. In der Overtime ergeben sich immer Konter. Sutter hat einen guten Job gemacht, ist zum Tor gegangen und für Pogge war es schwierig die Scheibe zu sehen. Marko hat auch einen guten Job gemacht und die Scheibe über die goldene Linie genommen und er hat einen super Schuss gemacht. Janick Schwendener hat eine super Leistung gebracht. Ich hatte am Saisonanfang gesagt, dass wir zwei starke Torhüter haben. Ich habe der Mannschaft gesagt, dass wir das heute das Fehlen von Andy Jenike auffangen müssen. Schwendi hat einen super Job gemacht.“

Apropos Trainerteam: Seit einigen Spielen wird der Trainerstab der Roosters um Headcoach Jason O´Leary, Co-Trainer Brad Tapper und Torwarttrainer Cam MacDonald durch U-20 Trainer Artur Grass unterstützt, der bei den Profis sicherlich wertvolle Erfahrungen sammeln kann. Mehr zu Artur Grass auch im Video ganz unten.

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Arthur Grass unterstützt das Trainerteam der Roosters – © Sportfoto-Sale (JB)

Siegtorschütze Marko Friedrich, der sonst nicht so regelmäßig als Torschütze glänzt und eher der Abteilung Maschinenraum angehört, konnte seinem ersten Saisontor gleich den zweiten Treffer folgen lassen und wirkte regelrecht befreit. Verständlich, denn in der letzten Saison hatte er schon kurz nach dem Saisonstart mit einer Verletzung zu kämpfen und als er gerade wieder in Tritt kam, warf ihn eine schwere Gehirnerschütterung komplett aus der Saison. Die Gehirnerschütterung und der verspätete Saisonstart durch die Corona-Pandemie sorgten bei ihm für eine Zwangspause von über einem Jahr. „Wenn jetzt noch O´Connor wiederkommt, wer soll uns dann noch stoppen“, brachte er die nächste frohe Kunde hervor. Auch Trainer Jason O´Leary bestätigte, dass der Anfang Januar operierte Ryan O´Connor gute Fortschritte macht und eventuell schon Ende Februar wieder mitwirken kann. Gerade in den verloren gegangenen Spielen, wie in Düsseldorf, gegen Krefeld oder in Berlin wurde der Abwehrstabilisator schmerzlich vermisst.

Torwart Janick Schwendener dachte nach dem Spiel an seinen Torwartkollegen Andreas Jenike. „Die Punkte gehen auf jeden Fall für Andy nach Hamburg“, so der Schweizer. Den besten Wünschen für die junge Familie des 32- jährigen Goalies kann sich an dieser Stelle nur angeschlossen werden.

Fotostrecke zum Spiel

Iserlohn Roosters - Koelner Haie
© by Sporfoto-Sale 2021

Statistik

Tore: 1:0 (30:13) Sutter (Johnston/Lowry) 6-5PP, 1:1 (33:49) Mo. Müller (Köhler/Akeson), 2:1 (35:02) Whitney (Bailey/Riefers), 2:2 (57:00) Ferraro (Barinka/Ma. Müller) 5-4 PP, 3:2 (61:56) Friedrich (Schwendener)
Strafen: 4 – 2
Schiedsrichter: Köttstorfer, Rohatsch
Iserlohn Roosters: Schwendener – Ankert, Baxmann; Johnston, Raymond; Riefers, Orendorz; Buschmann – Sutter, Aubin, Lowry; Jentzsch, Bailey, Whitney; Grenier, Raedeke, Friedrich; Fleischer, Weidner, Lautenschlager
Kölner Haie: Pogge – D. Tiffels, Mo. Müller; Ugbekilé, Zerressen; Edwards, Gagné; Sennhenn – Matsumoto, Akeson, Barinka; Sheppart, Ma. Müller, F. Tiffels; Sill, Ferraro, Uvira; Zalewski, Dumont, Köhler


Archiv: Artur Grass im Interview

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