Heute ist Abgabeschluss für die Lizenzunterlagen – Bremerhaven vermeldet 25%ige Kürzung – Wieviele DEL2-Klubs können eine Bürgschaft hinterlegen?
AllgemeinDELHintergrund / Interviews 24. Mai 2020 Eishockey-Magazin 1
Neuss. (EM) Heute endet die Abgabefrist für die Lizenzunterlagen aller DEL Klubs.
Noch nie lastete wohl so viel Zeitdruck bei dieser Aufgabe auf den Schultern der 14 DEL Geschäftsführer. Durch die Corona-Wirtschaftskrise lassen sich aktuell die Sponsoreneinnahmen bei vielen Klubs nur schwerlich seriös abschätzen.
Damit aber nicht genug. Seit einigen Wochen wurde in den DEL Gesellschafterkreisen über die sogenannten „Corona-Klauseln“ diskutiert. Schon vor einigen Tagen sickerte durch, dass die Klubs ihre Personalkosten um 25% senken sollen. Die Spieler sollen auf rund 25% ihrer Gehälter zunächst verzichten. Diese 25% sollen eingefroren werden und am Ende der Saison an den Spieler ausbezahlt werden, wenn der jeweilige Klub seine wirtschaftlichen Ziele erreicht hat. Sollte man weniger Einnahmen generieren, dann würde der ausbezahlte Anteil für den Spieler entsprechend prozentual weniger sein. (wir berichteten)
Als erster DEL Klub vermeldeten die Fischtown Pinguins über ihren Medienpartner Nord24, dass sie ihre DEL Lizenzunterlagen mit der 25%igen Kürzung des Spieleretats eingebracht haben,
Die sich um die Gründung einer Spielergewerkschaft bemühenden Spieler Moritz Müller (Köln) und Patrick Reimer (Nürnberg) hätten nach Informationen des Sport Informations Dienstes gerne eine Verschiebung des Termins für die Einreichung der Lizenzunterlagen erreicht, blitzten bei der DEL aber ab, die am 24. Mai festhalten will.
Wohl auch durch den entstandenen Zeitdruck haben sich viele DEL Klubs mit den sonst üblichen Standardmeldungen über die eingereichten Lizenzunterlagen zurückgehalten.
Auf wenig Verständnis stieß in den sozialen Medien die Meldung, wonach die 25% Gehaltskürzung Trainer und Manager der DEL Klubs nicht betreffen würde.
Gespannt sein darf man auch, wieviele Klubs aus der DEL2 ihre DEL-Lizenzunterlagen einreichen und die erforderliche Bürgschaft in Höhe von 816.000 Euro hinterlegen werden. In der kommenden Saison ist genau das Voraussetzung, um den wieder eingeführten Auf- und Abstieg als DEL2 Meister wahrnehmen zu können. Die Dresdner Eislöwen erklärten am letzten Freitag, dass sie den Aufstieg zwar weiter fest im Visier haben, aber in diesem Jahr auf die Hinterlegung der Bürgschaft verzichten. Als sicher gilt, dass die schon seit einigen Jahren an der Tür zur DEL kratzenden Löwen Frankfurt sich bewerben werden. Deren hessischer Ligarivale, die Kassel Huskies, könnten ebenfalls ihren Hut in den Ring werfen. Blieben als Vierter im Bunde noch die Bietigheim Steelers, die neben Frankfurt, Kassel und Dresden die Hallenvoraussetzungen erfüllen würden. Alle anderen 10 Klubs scheiden aus diesem Grund aktuell aus. Aus Bietigheim sickerte bislang noch nicht durch, ob der Aufsichtsrat trotz der Einsparungen in der letzten Saison auch die DEL-Bürgschaft absegnen kann.
Die kommenden Tage werden sicherlich viele weitere Fragen in Punkto Lizenzierung aufwerfen, aber auch hoffentlich für alle etwas Licht in die Angelegenheiten bringen.
In der Regel dauert die Lizenzprüfung in der DEL bis mindestens Mitte Juni.